Christof Zeller-Lukashort

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Mag. rer. nat. Hans Christof Zeller-Lukashort (* 4. September 1964 in Linz, ) ist ein Salzburger Landesbediensteter und Schmetterlingsforscher.

Leben

Christof Zeller hat an der Universität Salzburg das Diplomstudium der Mathematik abgeschlossen. Er arbeitet in der Stabsstelle für Zentrale Aufgaben des Amtes der Salzburger Landesregierung.

Schmetterlingsforschung und Biotopkartierung

Mit zwölf Jahren begann Christof Zeller, Schmetterlinge zu sammeln.

In den Jahren 1985 bis 1987 führte er mit anderen das Projekt "Lebensraum Thalgau" durch – eine vollständige graphische Biotopkartierung des ca. 50 km² großen Gemeindegebietes seines Wohnortes Thalgau, prämiert mit dem Thalgauer Umweltschutzpreis der Gemeinde Thalgau sowie dem Natur- und Umweltschutzpreis des Landes Salzburg.

Als Lepidopterologe spezialisierte er sich Anfang der 1990er Jahre auf die urtümlichen Schmetterlingsfamilien der Psychidae und Micropterigidae. Dabei entstanden in Zusammenarbeit mit Marion und Michael Kurz 17 wissenschaftliche Publikationen. Außerdem half er beim Aufbau einer wissenschaftlichen Kleinschmetterlingssammlung am Haus der Natur. Für diese wissenschaftlichen Arbeiten erhielt er 1996 den Eduard-Paul-Tratz-Preis.

Bisher unbekannte Urfalter-Art entdeckt

Salzburger Schmetterlingskundler Christof Zeller-Lukashort gelang wissenschaftliche Erstbeschreibung

Einen bisher unbekannten alpinen Urfalter entdeckte ein Forscherteam am 2 512 Meter hohen Pizzo Arera in Norditalien. Schmetterlinge der Gattung Micropterix existieren seit mindestens 40 bis 50 Millionen Jahren weitgehend unverändert und gelten daher als "lebende Fossilien". Christof Zeller-Lukashort, ehrenamtlicher Leiter der entomologischen Arbeitsgemeinschaft am Haus der Natur, lieferte nun die erste wissenschaftliche Beschreibung der neu entdeckten Art Micropterix gaudiella aus dieser ältesten heute noch vorkommenden Gruppe von Schmetterlingen.

Die Freude über den außergewöhnlichen Fund schlug sich auch in der Namensgebung nieder: "Gaudiella" geht auf das lateinische Wort "gaudium" zurück, was so viel bedeutet wie Freude oder Spaß. Inzwischen hat die Entdeckung nicht nur in Fachkreisen weltweites Aufsehen erregt. Medien in Ägypten oder in Großbritannien berichten von dem Sensationsfund.

Der Urfalter zeichnet sich durch eine auffallend metallisch gold- purpurfarbene Färbung aus. Im Gegensatz zu nektarsaugenden Schmetterlingen ernährt sich die neu entdeckte Falter-Art von Pollen, die sie mit ihren Kauladen zerkleinert. Entdeckt wurde der Urfalter pollenkauend in den Blüten von Rosen und Sonnenröschen, wo sich auch ähnliche Arten gerne aufhalten. Einzigartig ist laut Angaben der Forscher auch, dass die wenigen bisher entdeckten Raupen von Urfaltern auf jedem Hinterleibssegment ein echtes Beinpaar haben, was bei Schmetterlingsraupen eine Seltenheit ist. Der Micropterix gaudiella, der auch mittels DNA-Analyse als neue Art identifiziert werden konnte, fliegt ausschließlich bei Sonnenschein in einer Höhenlage von rund 1 600 Metern. "Aufgrund von Fossilfunden im baltischen Bernstein wissen wir, dass Falter wie Micropterix gaudiella bereits vor 40 bis 50 Millionen Jahren auf der Welt herumflatterten", erklärt der Schmetterlingsforscher das unglaublich lange Existieren dieser Gattung.

Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sich Zeller-Lukashort in seiner Freizeit mit "Urmotten", den urtümlichsten Vertretern der heute vorkommenden Schmetterlinge, und gilt mittlerweile international als Spezialist der Schmetterlingsgattung Micropterix. Er hat in den vergangenen 20 Jahren insgesamt acht neue Arten und zwei neue Unterarten in Europa und Asien entdeckt und wissenschaftlich beschrieben. "Ich kann nur das schützen, was ich kenne", beschreibt der Schmetterlingsexperte seinen Zugang zu dem außergewöhnlichen Hobby. Micropterix gaudiella wurde von Tiroler Wissenschaftlern entdeckt und gemeinsam mit Zeller-Lukashort wissenschaftlich beschrieben.

Veröffentlichungen

Siehe unter "Bibliographie der Salzburger Schmetterlingsfauna"

Quellen