Filialkirche St. Brigida: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | == | + | Die '''Filialkirche St. Brigida''' der [[Pfarre Henndorf]] befindet sich im Osten von [[Ölling]] im Weiler Breyern<ref>Diese Lagebeschreibung stammt aus der Quelle [https://www.pfarre-henndorf.at/filialkirche-st-brigida/ www.pfarre-henndorf.at]; in anderen Quellen steht, dass die Filialkirche in Wankham steht.</ref> in der Gemeinde [[Henndorf am Wallersee]]. Sie steht unter [[Denkmalgeschützte Objekte in Henndorf am Wallersee|Denkmalschutz]]. |
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| + | Die Kirche wird auch Bridging, Breiding, St. Breid, Breyern oder Breying genannt. Nach der an einem Schlussstein des Langhausgewölbes aufgemalten Jahreszahl [[1449]] entstand die Kirche in [[Gotik|gotischer]] Zeit. [[1614]] werden zwei Seitenaltäre erwähnt, von denen der rechte der hl. Barbara, der linke dem hl. Otto geweiht war. [[1636]] wird St. Brigida als ''eine feine Kirche mit 3 sauberen consecrierten Altären'' bezeichnet ([[Josef Dürlinger|Dürlinger]]). | ||
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| + | [[1675]] erhält Matthias Wichihamer in [[Neumarkt]] für zwei große Tafeln zum Altar 40 [[Gulden]] (fl.) und [[1678]] ein Zimmermeister in [[Pfongau (Neumarkt am Wallersee)|Pfongau]] für ein ''hilzernes Gatter beim Hochaltar, Antritt und Stafl'' 4 fl. 1694 wird ein ''Copplthurn'' durch Georg Weber, Zimmermeister in Pfongau, aufgesetzt (94 fl.), das Turmkreuz hierfür verfertigte Johann Lerndorfer, Schlosser in Neumarkt (2 fl. 30). [[1716]] verzeichnen die [[Köstendorf]]er Akten einen Choraltar, den laut der Aufschrift an der Rückwand Baltasar Pöckl (Pöthl [?]) in Salzburg fasste. [[1770]] kauft man bei Mezger in Salzburg ein neues Messkleid (68 fl.) und lässt durch [[Glockengießerei Oberascher#Inhaber|Johann Oberascher]] eine Glocke umgießen (18 fl.). [[1780]] werden neue Kirchenstühle aufgestellt und [[1805]] wird die Anbringung eines Kreuzweges bewilligt. | ||
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| + | Anlässlich des [[Virgil]]-Jahres [[1984]] kam der irische Kardinal Thomás Ó Flaich nach Salzburg und besuchte die Filialkirche. Er verewigte sich mit seiner Unterschrift an der Rückwand des Altars. Dieser Sakralbau ist die einzige Kirche in Österreich, die der irischen Nationalheiligen Brigida geweiht ist. | ||
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| + | Das Langhaus weist eine glatte Front mit spitzem Dreiecksgiebel und [[Schindel]]belag auf. Zum Eingang führen zwei Stufen und über dem Eingang befindet sich ein schmaler Holzvorbau. Sie ist eine einschiffige Saalkirche und gehört zu dem Typus der sogenannten Wandpfeilerkirchen. Im Süden des Chores springt die Sakristei vor. | ||
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| + | Im Langhaus sieht man ein dreijochiges, gotisches Netzgewölbe. Im Osten befindet sich der kleine runde Schlussstein mit der aufgemalten Jahreszahl 1449. Über dem inneren Eingangsbereich steht die hölzener Westempore. Boden ist von einer Holzstiege durchbrochen. | ||
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| + | Der Hauptaltar der Kirche gehörte ursprünglich zur heute nicht mehr existierenden [[Ulrichskirche (Kirchfenning)|Ulrichskirche]] in [[Kirchfenning]] und wurde [[1809]] in die Filialkirche St. Brigida verbracht. Das zentrale Altarbild zeigt die hl. Brigida (in schwarzweißem Nonnenhabit). Sie heilt einen Kranken; es handeltt sich dabei um ein gutes Salzburger Bild um [[1715]]. Das Aufsatzbild zeigt die hl. Dreifaltigkeit. Abweichend vom üblichen Typus ruht das Haupt des Leichnams Christi am Schoß des ober ihm sitzenden Gott-Vaters; dazwischen die Taube, links ein Engel, rechts ein Putto und zwei Cherubsköpfchen. Ebenfalls eine gute Salzburger Arbeit um 1715. Das Bild über dem Tabernakel, Öl auf Leinwand, ist eine Kopie eines byzantinischen Madonnenbildes "Unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe". Auf der Rückseite der Altarwand ist mit Rötel oben geschrieben : ''Balthasar Pokhl, Burger und Maller in Salzburg hat disen altar gefast 1715.'' | ||
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| + | Die beiden Seitenaltäre befinden sich auf einfache gemauerte Mensen mit roten Marmorplatten. Auf jedem Altar eine mittelmäßige Statue, Holz, polychromiert, vergoldet, versilbert, links der hl. [[Rupert von Worms|Rupertus]] und rechts der hl [[Virgil]], auf Postamenten mit rocaillenumrahmten Namensschilden. Werke um [[1750]]. | ||
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| + | Der Kelch ist eine Arbeit des Johann Friedrich Bräuer († [[1753]]) in [[Augsburg]]. | ||
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| + | Im Bereich der Kirche gibt es eine [[Augenbründlquelle bei St. Brigida|Augenbründlquelle]]. | ||
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| − | + | Filialkirche St. Brigida Ölling 09.jpg|Der Weiler, in dem die Filialkirche steht. | |
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| − | + | Filialkirche St. Brigida Ölling 06.jpg|Der hölzerne Vorbau beim Eingang. | |
| − | Datei: | + | Filialkirche St. Brigida Ölling 05.jpg|Blick zum Altar und hinauf in das dreijochige, gotische Netzgewölbe. |
| − | Datei:Ausblick von Kienberg auf die Filialkirche St. Brigida, dahinter der Wallersee.jpg|Ausblick von Neufahrn auf die Filialkirche St. Brigida, dahinter der Wallersee | + | Filialkirche St. Brigida Ölling 02.jpg|Das Aufsatzbild über dem Altar zeigt die hl. Dreifaltigkeit. Abweichend vom üblichen Typus ruht das Haupt des Leichnams Christi am Schoß des ober ihm sitzenden Gott-Vaters. |
| + | Filialkirche St. Brigida Ölling 01.jpg|Das zentrale Altarbild zeigt die hl. Brigida (in schwarzweißem Nonnenhabit). Sie heilt einen Kranken. | ||
| + | Filialkirche St. Brigida Ölling 03.jpg|Rechter Seitenaltar: Hl. [[Virgil]] mit dem [[Salzburger Dom]] zu Füßen. | ||
| + | Filialkirche St. Brigida Ölling 04.jpg|Linker Seitenaltar: Hl. [[Rupert von Worms|Ruperts]] mit dem [[Salzfass (Transportgefäß)|Salzfass]] zu Füßen. | ||
| + | Datei:St. Brigida, dahinter Hatting.jpg|St. Brigida, dahinter [[Hatting]] | ||
| + | Datei:Ausblick von Kienberg auf die Filialkirche St. Brigida, dahinter der Wallersee.jpg|Ausblick von [[Neufahrn (Neumarkt am Wallersee)|Neufahrn]] auf die Filialkirche St. Brigida, dahinter der [[Wallersee]] | ||
| + | Datei:Blick von Hankkam nach St. Brigitta.jpg|Blick von [[Hankham (Henndorf am Wallersee)|Hankham]] zur Filialkirche St. Brigitta | ||
| + | Datei:Fillialkirche St. Brigida im Winter, davor die Ortschaft Wankham.jpg|Fillialkirche St. Brigida im Winter, davor die Ortschaft Wankham | ||
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* [http://www2.salzburg-online.at/pfarre-henndorf/pages/p_kirch12.htm Geschichtliches über St. Brigida u. Bericht über die kürzliche Renovierung] | * [http://www2.salzburg-online.at/pfarre-henndorf/pages/p_kirch12.htm Geschichtliches über St. Brigida u. Bericht über die kürzliche Renovierung] | ||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
* [http://www.pfarre-henndorf.at/ www.pfarre-henndorf.at] | * [http://www.pfarre-henndorf.at/ www.pfarre-henndorf.at] | ||
| − | * [[Henndorf_am_Wallersee#Sehenswürdigkeiten|Artikel | + | * [[Henndorf_am_Wallersee#Sehenswürdigkeiten|Artikel "Henndorf am Wallersee]]" |
| + | * [https://diglib.tugraz.at/themes/img/pdf.png diglib.tugraz.at], [[Österreichische Kunsttopographie]], [[Hans Tietze]], Band 10, 1. Teil: "Die Gerichtsbezirke St. Gilgen, Neumarkt, Talgau, Mattsee und Oberndorf" | ||
| + | * Informationstafeln bei der Kirche | ||
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| + | == Einzelnachweis == | ||
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| − | [[Kategorie:Kirche (Bauwerk) | + | [[Kategorie:Henndorf am Wallersee]] |
| − | [[Kategorie:Gotik | + | [[Kategorie:Religion]] |
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| + | [[Kategorie:Katholische Kirche (Bauwerk)]] | ||
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| + | [[Kategorie:Denkmalschutz (Henndorf am Wallersee)]] | ||
| + | [[Kategorie:Gotik]] | ||
Aktuelle Version vom 15. Januar 2025, 20:40 Uhr
Die Filialkirche St. Brigida der Pfarre Henndorf befindet sich im Osten von Ölling im Weiler Breyern[1] in der Gemeinde Henndorf am Wallersee. Sie steht unter Denkmalschutz.
Geschichte
Die Kirche wird auch Bridging, Breiding, St. Breid, Breyern oder Breying genannt. Nach der an einem Schlussstein des Langhausgewölbes aufgemalten Jahreszahl 1449 entstand die Kirche in gotischer Zeit. 1614 werden zwei Seitenaltäre erwähnt, von denen der rechte der hl. Barbara, der linke dem hl. Otto geweiht war. 1636 wird St. Brigida als eine feine Kirche mit 3 sauberen consecrierten Altären bezeichnet (Dürlinger).
1675 erhält Matthias Wichihamer in Neumarkt für zwei große Tafeln zum Altar 40 Gulden (fl.) und 1678 ein Zimmermeister in Pfongau für ein hilzernes Gatter beim Hochaltar, Antritt und Stafl 4 fl. 1694 wird ein Copplthurn durch Georg Weber, Zimmermeister in Pfongau, aufgesetzt (94 fl.), das Turmkreuz hierfür verfertigte Johann Lerndorfer, Schlosser in Neumarkt (2 fl. 30). 1716 verzeichnen die Köstendorfer Akten einen Choraltar, den laut der Aufschrift an der Rückwand Baltasar Pöckl (Pöthl [?]) in Salzburg fasste. 1770 kauft man bei Mezger in Salzburg ein neues Messkleid (68 fl.) und lässt durch Johann Oberascher eine Glocke umgießen (18 fl.). 1780 werden neue Kirchenstühle aufgestellt und 1805 wird die Anbringung eines Kreuzweges bewilligt.
Sie wurde 2001 renoviert.
Die Filialkirche St. Brigida gilt heute als ein Hauptwerk der Gotik in Salzburg.
Am 11. Oktober 1921 heiratete [Maria Kapsreiter-Mayr]] in St. Brigitta Gustav I. Kapsreiter.
Virgil-Jahr 1984
Anlässlich des Virgil-Jahres 1984 kam der irische Kardinal Thomás Ó Flaich nach Salzburg und besuchte die Filialkirche. Er verewigte sich mit seiner Unterschrift an der Rückwand des Altars. Dieser Sakralbau ist die einzige Kirche in Österreich, die der irischen Nationalheiligen Brigida geweiht ist.
Äußeres
Das Langhaus weist eine glatte Front mit spitzem Dreiecksgiebel und Schindelbelag auf. Zum Eingang führen zwei Stufen und über dem Eingang befindet sich ein schmaler Holzvorbau. Sie ist eine einschiffige Saalkirche und gehört zu dem Typus der sogenannten Wandpfeilerkirchen. Im Süden des Chores springt die Sakristei vor.
Im Inneren
Im Langhaus sieht man ein dreijochiges, gotisches Netzgewölbe. Im Osten befindet sich der kleine runde Schlussstein mit der aufgemalten Jahreszahl 1449. Über dem inneren Eingangsbereich steht die hölzener Westempore. Boden ist von einer Holzstiege durchbrochen.
Der Hauptaltar der Kirche gehörte ursprünglich zur heute nicht mehr existierenden Ulrichskirche in Kirchfenning und wurde 1809 in die Filialkirche St. Brigida verbracht. Das zentrale Altarbild zeigt die hl. Brigida (in schwarzweißem Nonnenhabit). Sie heilt einen Kranken; es handeltt sich dabei um ein gutes Salzburger Bild um 1715. Das Aufsatzbild zeigt die hl. Dreifaltigkeit. Abweichend vom üblichen Typus ruht das Haupt des Leichnams Christi am Schoß des ober ihm sitzenden Gott-Vaters; dazwischen die Taube, links ein Engel, rechts ein Putto und zwei Cherubsköpfchen. Ebenfalls eine gute Salzburger Arbeit um 1715. Das Bild über dem Tabernakel, Öl auf Leinwand, ist eine Kopie eines byzantinischen Madonnenbildes "Unsere Liebe Frau von der immerwährenden Hilfe". Auf der Rückseite der Altarwand ist mit Rötel oben geschrieben : Balthasar Pokhl, Burger und Maller in Salzburg hat disen altar gefast 1715.
Die beiden Seitenaltäre befinden sich auf einfache gemauerte Mensen mit roten Marmorplatten. Auf jedem Altar eine mittelmäßige Statue, Holz, polychromiert, vergoldet, versilbert, links der hl. Rupertus und rechts der hl Virgil, auf Postamenten mit rocaillenumrahmten Namensschilden. Werke um 1750.
Der Kelch ist eine Arbeit des Johann Friedrich Bräuer († 1753) in Augsburg.
Augenbründlquelle
Im Bereich der Kirche gibt es eine Augenbründlquelle.
Bildergalerie
Rechter Seitenaltar: Hl. Virgil mit dem Salzburger Dom zu Füßen.
St. Brigida, dahinter Hatting
Blick von Hankham zur Filialkirche St. Brigitta
weitere Bilder
Filialkirche St. Brigida – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Weblinks
Quellen
- www.pfarre-henndorf.at
- Artikel "Henndorf am Wallersee"
- diglib.tugraz.at, Österreichische Kunsttopographie, Hans Tietze, Band 10, 1. Teil: "Die Gerichtsbezirke St. Gilgen, Neumarkt, Talgau, Mattsee und Oberndorf"
- Informationstafeln bei der Kirche
Einzelnachweis
- ↑ Diese Lagebeschreibung stammt aus der Quelle www.pfarre-henndorf.at; in anderen Quellen steht, dass die Filialkirche in Wankham steht.