Burgstall Kalham: Unterschied zwischen den Versionen

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Erstmals wurde die ohne Genehmigung erbaute Burg [[1260]] erwähnt. [[1275]] wurde die Burg komplett zerstört.
 
Erstmals wurde die ohne Genehmigung erbaute Burg [[1260]] erwähnt. [[1275]] wurde die Burg komplett zerstört.
  
Sie wurden von den [[Herren von Kalham|Kalhamer]], einem Salzburger [[Ministeriale]]ngeschlecht, erbaut. Dieses Geschlecht hatte ihren Stammsitz auf der [[Burg Altenkalham]], die sich auf einem Abhang des [[Heuberg (Stadt Salzburg)|Heuberg]] bei Salzburg befand. Der Salzburger Erzbischof gab den Kalhamer die Gerichte [[Pfleggericht Eugendorf|Eugendorf]] und [[Pfleggericht Kalham|Kalham]] im [[13. Jahrhundert]].   
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Sie wurden von den [[Herren von Kalham|Kalhamer]]n, einem Salzburger [[Ministeriale]]ngeschlecht, erbaut. Dieses Geschlecht hatte seinen Stammsitz auf der [[Burg Altenkalham]], die sich auf einem Abhang des [[Heuberg (Stadt Salzburg)|Heuberg]]s bei Salzburg befand. Der Salzburger Erzbischof gab den Kalhamern die Gerichte [[Pfleggericht Eugendorf|Eugendorf]] und [[Pfleggericht Kalham|Kalham]] im [[13. Jahrhundert]].   
  
Ohne Erlaubnis der Salzburger Erzbischöfe [[Ulrich I.|Ulrich]] und [[Wlodizlaus von Schlesien |Wladislaus]] errichteten die Brüder Kuno, Konrad und Heinrich ab 1260 die neue Burg Kalham. Daraufhin wurden Kuno und Konrad zu Raubrittern erklärt und [[1269]] wurden beide verhaftet. Der Salzburger [[Dompropst]] [[Friedrich II. von Walchen|Friedrich von Walchen]] und weitere angesehene Ministerialen verbürgten sich jedoch für die beiden und der Streit konnte beigelegt werden.
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Ohne Erlaubnis der Salzburger Erzbischöfe [[Ulrich I.|Ulrich]] und [[Wlodizlaus von Schlesien |Wladislaus]] errichteten die Brüder Kuno, Konrad und Heinrich ab 1260 die neue Burg Kalham. Daraufhin wurden Kuno und Konrad zu Raubrittern erklärt und [[1269]] beide verhaftet. Der Salzburger [[Dompropst]] [[Friedrich II. von Walchen|Friedrich von Walchen]] und weitere angesehene Ministerialen verbürgten sich jedoch für die beiden und der Streit konnte beigelegt werden.
  
Die folgenden Jahre waren durch Kämpfe und Überfälle der Kalhamer im Gebiet des [[Erzstift Salzburg|Salzburger Erzstifts]] gekennzeichnet. Erzbischof Friedrich II. von Walchen versuchte vergeblich, die Ordnung wieder herzustellen. Schließlich belagerte er [[1275]] Burg Kalham. Nach ihrer Eroberung machte er sie dem Erdboden gleich. Kuno und Konrad wurden exkommuniziert, verloren alle ihre Besitzungen und ihrer Würden entmachtet. Ihr Bruder Heinrich kam [[1291]] mit Erzbischof [[Konrad IV. von Fohnsdorf]] in Konflikt und wurde [[1296]] gefangen genommen. [[1299]] gab Heinrich seine Ansprüche auf Besitz an dem öden Burgstall Kalham und auf das Gericht zu Kalham auf.  
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Die folgenden Jahre waren durch Kämpfe und Überfälle der Kalhamer im Gebiet des [[Erzstift Salzburg|Salzburger Erzstifts]] gekennzeichnet. Erzbischof Friedrich II. von Walchen versuchte vergeblich, die Ordnung wieder herzustellen. Schließlich belagerte er [[1275]] Burg Kalham. Nach ihrer Eroberung machte er sie dem Erdboden gleich. Kuno und Konrad wurden exkommuniziert, verloren alle ihre Besitzungen und wurden ihrer Würden entkleidet. Ihr Bruder Heinrich kam [[1291]] mit Erzbischof [[Konrad IV. von Fohnsdorf]] in Konflikt und wurde [[1296]] gefangen genommen. [[1299]] gab Heinrich seine Ansprüche auf Besitz an dem öden Burgstall Kalham und auf das Gericht zu Kalham auf.  
  
 
[[1333]] verkaufte ein Konrad von Kalham von Erzbischof [[Friedrich III. von Leibnitz]] Burgstall und Gericht. Wenige Jahre später starb das Geschlecht der Kalhamer aus.  
 
[[1333]] verkaufte ein Konrad von Kalham von Erzbischof [[Friedrich III. von Leibnitz]] Burgstall und Gericht. Wenige Jahre später starb das Geschlecht der Kalhamer aus.  
  
Heute sind die Reste der Ruine von Wald und von Gebüsch überwachsen. Gut zu erkennen ist noch der Graben des Burgberges und Ausgrabungen im Jahre [[1973]] wurden Ringmauerteile von 1,20 m Mauerstärke gefunden.
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Heute sind die Reste der Ruine von Wald und Gebüsch überwachsen. Gut zu erkennen ist noch der Graben des Burgberges und im Zuge von Ausgrabungen im Jahre [[1973]] wurden Ringmauerteile von 1,20 m Mauerstärke gefunden.
  
 
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Aktuelle Version vom 15. Januar 2025, 17:23 Uhr

Burgberg

Burgstall Kalham (auch Burg Hofkahlham) ist eine Burgruine in der Marktgemeinde Eugendorf, die seit 2016 unter Denkmalschutz steht.

Geschichte

Erstmals wurde die ohne Genehmigung erbaute Burg 1260 erwähnt. 1275 wurde die Burg komplett zerstört.

Sie wurden von den Kalhamern, einem Salzburger Ministerialengeschlecht, erbaut. Dieses Geschlecht hatte seinen Stammsitz auf der Burg Altenkalham, die sich auf einem Abhang des Heubergs bei Salzburg befand. Der Salzburger Erzbischof gab den Kalhamern die Gerichte Eugendorf und Kalham im 13. Jahrhundert.

Ohne Erlaubnis der Salzburger Erzbischöfe Ulrich und Wladislaus errichteten die Brüder Kuno, Konrad und Heinrich ab 1260 die neue Burg Kalham. Daraufhin wurden Kuno und Konrad zu Raubrittern erklärt und 1269 beide verhaftet. Der Salzburger Dompropst Friedrich von Walchen und weitere angesehene Ministerialen verbürgten sich jedoch für die beiden und der Streit konnte beigelegt werden.

Die folgenden Jahre waren durch Kämpfe und Überfälle der Kalhamer im Gebiet des Salzburger Erzstifts gekennzeichnet. Erzbischof Friedrich II. von Walchen versuchte vergeblich, die Ordnung wieder herzustellen. Schließlich belagerte er 1275 Burg Kalham. Nach ihrer Eroberung machte er sie dem Erdboden gleich. Kuno und Konrad wurden exkommuniziert, verloren alle ihre Besitzungen und wurden ihrer Würden entkleidet. Ihr Bruder Heinrich kam 1291 mit Erzbischof Konrad IV. von Fohnsdorf in Konflikt und wurde 1296 gefangen genommen. 1299 gab Heinrich seine Ansprüche auf Besitz an dem öden Burgstall Kalham und auf das Gericht zu Kalham auf.

1333 verkaufte ein Konrad von Kalham von Erzbischof Friedrich III. von Leibnitz Burgstall und Gericht. Wenige Jahre später starb das Geschlecht der Kalhamer aus.

Heute sind die Reste der Ruine von Wald und Gebüsch überwachsen. Gut zu erkennen ist noch der Graben des Burgberges und im Zuge von Ausgrabungen im Jahre 1973 wurden Ringmauerteile von 1,20 m Mauerstärke gefunden.

Bildergalerie

Quellen