Oswald Prack: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Oberst '''Oswald Prack''' (* [[6. März]] [[1873]] in Gaming, [[Niederösterreich]]; † [[4. Oktober]] [[1954]] in der [[Stadt Salzburg]]) war von [[1920]] bis [[1939]] und [[1945]] bis [[1953]] [[Landesfeuerwehrinspektor]], in der zweiten Periode auch Landesfeuerwehrführer der [[Salzburger Feuerwehrwesen|Salzburger Feuerwehren]]. | + | Oberst [[Hofrat]] '''Oswald Prack''' (* [[6. März]] [[1873]] in Gaming, [[Niederösterreich]];<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/gaming/01%252F10/?pg=29 data.matricula-online.eu], Taufbuch Gaming</ref> † [[4. Oktober]] [[1954]] in der [[Stadt Salzburg]]) war von [[1920]] bis [[1939]] und [[1945]] bis [[1953]] [[Landesfeuerwehrinspektor]], in der zweiten Periode auch Landesfeuerwehrführer der [[Salzburger Feuerwehrwesen|Salzburger Feuerwehren]]. |
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| − | Oswald Prack war Berufsoffizier und als solcher an zahlreichen Orten der Monarchie meist in Zusammenhang mit dem militärischen Feuerwehrdienst im Einsatz. So führte er sieben Jahre das Kommando der Festungsfeuerwehr der Festung Przemysl. Seine Aufgaben führten ihn zum Beispiel [[1909]] erstmals nach Salzburg. Nach dem [[Ersten Weltkrieg]] beendete er seine militärische Karriere und wurde Kommandant-Stellvertreter der [[Freiwillige Feuerwehr Salzburg|Freiwilligen Feuerwehr Salzburg]]. Diese Funktion legte er [[1923]] nieder, weil ihm vorgeworfen wurde, er befürworte die Einrichtung einer Berufsfeuerwehr in der Stadt Salzburg. | + | Oswald Prack war Berufsoffizier und als solcher an zahlreichen Orten der [[Habsburgermonarchie|Monarchie]] meist in Zusammenhang mit dem militärischen Feuerwehrdienst im Einsatz. So führte er sieben Jahre das Kommando der Festungsfeuerwehr der Festung Przemysl in [[Galizien]]. Seine Aufgaben führten ihn zum Beispiel [[1909]] erstmals nach Salzburg. Nach dem [[Ersten Weltkrieg]] beendete er seine militärische Karriere und wurde Kommandant-Stellvertreter der [[Freiwillige Feuerwehr Salzburg|Freiwilligen Feuerwehr Salzburg]]. Diese Funktion legte er [[1923]] nieder, weil ihm vorgeworfen wurde, er befürworte die Einrichtung einer Berufsfeuerwehr in der Stadt Salzburg. |
| − | Er erarbeitete ein Reformpaket und wurde selbst am [[1. Juli]] [[1920]]<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19200619&seite=3&zoom=33&query=%22Prack%22&ref=anno-search] Salzburger Volksblatt 19. Juni 1920</ref> von der [[Salzburger Landesregierung]] auf dem neu geschaffenen Posten eines Landesfeuerwehrinspektors eingesetzt. Prack führte Ausbildungskurse ein, stärkt das Rettungswesen und baute eine zentrale Feuermeldestelle auf. | + | Er erarbeitete ein Reformpaket und wurde selbst am [[1. Juli]] [[1920]]<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19200619&seite=3&zoom=33&query=%22Prack%22&ref=anno-search ANNO], "Salzburger Volksblatt", 19. Juni 1920</ref> von der [[Salzburger Landesregierung]] auf dem neu geschaffenen Posten eines Landesfeuerwehrinspektors eingesetzt. Prack führte Ausbildungskurse ein, stärkt das Rettungswesen und baute eine zentrale Feuermeldestelle auf. |
| − | Das [[1935]] im autoritären [[Ständestaat]] eingeführte Salzburger Feuerwehrgesetz ging maßgeblich auf seine Initiative zurück und verbot den Freiwilligen Feuerwehren im Land Salzburg, sich als Vereine mit demokratischen Wahlen zu organisieren. Sie wurden zu nach dem Führerprinzip organisierten Körperschaften öffentlichen Rechts, deren Kommandanten der jeweilige Bürgermeister bestellte. Prack durfte dank seiner militärisch-autoritären Gesinnung auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 noch einige Zeit seine Funktion als Landesfeuerwehrinspektor behalten und wurde erst [[1939]] in Pension geschickt. | + | Das [[1935]] im autoritären [[Ständestaat]] eingeführte Salzburger Feuerwehrgesetz ging maßgeblich auf seine Initiative zurück und verbot den Freiwilligen Feuerwehren im Land Salzburg, sich als Vereine mit demokratischen Wahlen zu organisieren. Sie wurden zu nach dem Führerprinzip organisierten Körperschaften öffentlichen Rechts, deren Kommandanten der jeweilige [[Bürgermeister]] bestellte. Prack durfte dank seiner militärisch-autoritären Gesinnung auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 noch einige Zeit seine Funktion als Landesfeuerwehrinspektor behalten und wurde erst [[1939]] in Pension geschickt. |
Nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] wurde er von der amerikanischen Militärverwaltung am [[18. Mai]] [[1945]] wieder als Landesfeuerwehrinspektor eingesetzt und am [[4. Juli]] [[1945]] von [[Landeshauptmann]] [[Adolf Schemel]] auch zum Landesfeuerwehrkommandanten ernannt. Ihm gelang im hohen Alter der Wiederaufbau der Salzburger Feuerwehren. Erst an seinem 80. Geburtstag trat er [[1953]] endgültig in den Ruhestand, nachdem ihm das [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Land Salzburg]] den [[Hofrat]]stitel verliehen hatte. | Nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] wurde er von der amerikanischen Militärverwaltung am [[18. Mai]] [[1945]] wieder als Landesfeuerwehrinspektor eingesetzt und am [[4. Juli]] [[1945]] von [[Landeshauptmann]] [[Adolf Schemel]] auch zum Landesfeuerwehrkommandanten ernannt. Ihm gelang im hohen Alter der Wiederaufbau der Salzburger Feuerwehren. Erst an seinem 80. Geburtstag trat er [[1953]] endgültig in den Ruhestand, nachdem ihm das [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Land Salzburg]] den [[Hofrat]]stitel verliehen hatte. | ||
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| − | *Salzburger Landesfeuerwehrverband | + | * [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=san&datum=19461221&seite=3 ANNO], "[[Salzburger Nachrichten]]", Ausgabe vom 21. Dezember 1946, Seite 3: "Ein Feuerwehr-Idealist erzählt ..." |
| − | *[[Salzburger Volksblatt]] vom 7. Juni 1939, [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19390607&query=%22Oswald+Prack%22+%22Der+erste+Landes-Feuerwehrinspektor.%22&ref=anno-search&seite=9 S. 9.] | + | * [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=oof&datum=1954&page=123 ANNO], "Zeitschrift der oberösterreichischen Feuerwehren", Ausgabe November/Dezember 1954, Nachruf |
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| + | * Salzburger Landesfeuerwehrverband | ||
| + | * "[[Salzburger Volksblatt]]" vom 7. Juni 1939, [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19390607&query=%22Oswald+Prack%22+%22Der+erste+Landes-Feuerwehrinspektor.%22&ref=anno-search&seite=9 S. 9.] | ||
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Aktuelle Version vom 25. Oktober 2024, 17:59 Uhr
Oberst Hofrat Oswald Prack (* 6. März 1873 in Gaming, Niederösterreich;[1] † 4. Oktober 1954 in der Stadt Salzburg) war von 1920 bis 1939 und 1945 bis 1953 Landesfeuerwehrinspektor, in der zweiten Periode auch Landesfeuerwehrführer der Salzburger Feuerwehren.
Leben
Oswald Prack war Berufsoffizier und als solcher an zahlreichen Orten der Monarchie meist in Zusammenhang mit dem militärischen Feuerwehrdienst im Einsatz. So führte er sieben Jahre das Kommando der Festungsfeuerwehr der Festung Przemysl in Galizien. Seine Aufgaben führten ihn zum Beispiel 1909 erstmals nach Salzburg. Nach dem Ersten Weltkrieg beendete er seine militärische Karriere und wurde Kommandant-Stellvertreter der Freiwilligen Feuerwehr Salzburg. Diese Funktion legte er 1923 nieder, weil ihm vorgeworfen wurde, er befürworte die Einrichtung einer Berufsfeuerwehr in der Stadt Salzburg.
Er erarbeitete ein Reformpaket und wurde selbst am 1. Juli 1920[2] von der Salzburger Landesregierung auf dem neu geschaffenen Posten eines Landesfeuerwehrinspektors eingesetzt. Prack führte Ausbildungskurse ein, stärkt das Rettungswesen und baute eine zentrale Feuermeldestelle auf.
Das 1935 im autoritären Ständestaat eingeführte Salzburger Feuerwehrgesetz ging maßgeblich auf seine Initiative zurück und verbot den Freiwilligen Feuerwehren im Land Salzburg, sich als Vereine mit demokratischen Wahlen zu organisieren. Sie wurden zu nach dem Führerprinzip organisierten Körperschaften öffentlichen Rechts, deren Kommandanten der jeweilige Bürgermeister bestellte. Prack durfte dank seiner militärisch-autoritären Gesinnung auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 noch einige Zeit seine Funktion als Landesfeuerwehrinspektor behalten und wurde erst 1939 in Pension geschickt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von der amerikanischen Militärverwaltung am 18. Mai 1945 wieder als Landesfeuerwehrinspektor eingesetzt und am 4. Juli 1945 von Landeshauptmann Adolf Schemel auch zum Landesfeuerwehrkommandanten ernannt. Ihm gelang im hohen Alter der Wiederaufbau der Salzburger Feuerwehren. Erst an seinem 80. Geburtstag trat er 1953 endgültig in den Ruhestand, nachdem ihm das Land Salzburg den Hofratstitel verliehen hatte.
Oskar Prack gilt als Gründer des 1. Salzburger Tennisclubs.
Weblinks
- ANNO, "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 21. Dezember 1946, Seite 3: "Ein Feuerwehr-Idealist erzählt ..."
- ANNO, "Zeitschrift der oberösterreichischen Feuerwehren", Ausgabe November/Dezember 1954, Nachruf
Quellen
- Salzburger Landesfeuerwehrverband
- "Salzburger Volksblatt" vom 7. Juni 1939, S. 9.
Einzelnachweise
- ↑ data.matricula-online.eu, Taufbuch Gaming
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", 19. Juni 1920
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Landesfeuerwehrkommandant 1945–1953 |
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