Hotel Kobenzl: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 4. Februar 2012, 20:30 Uhr

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geschlossen  Der hier beschriebene Betrieb oder die Einrichtung existiert in dieser Form nicht mehr. Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte.
Gaisberg Westansicht mit Hotel Kobenzl
aufgenommen von der Arenbergstraße im Äußeren Stein
Datei:Kobenzl 02.jpg
das Hotel Kobenzl am Gaisberg im Dornröschenschlaf 2008 - seit 2007 nicht mehr im Betrieb
Datei:Kobenzl 03.jpg
hier der Wellnessteil mit Hallenbad, Blick auf die Stadt Salzburg

Das Hotel Kobenzl (früher auch Cobenzl geschrieben) am Gaisberg bei Salzburg wurde am 28. März 1953 eröffnet und war bis 2006 geöffnet.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von "Mitter-Judenberg" als Bauernhof findet sich 1625.

An einer ehemaligen Haltestelle der Gaisbergzahnradbahn, die bis zum Bau der Gaisbergstraße 1929 bestand, wurde 1864 die erste Jausenstation errichtet. Das Haus hatte verschiedene Namen, vom Rosenhof bis Judenbergalm und Cobenzl . 1952 (oder 1953?) hatte Julius Böhacker erstmals ein Hotel mit 55 Betten, einer Bar und einem Restaurant errichtet. Der Betrieb war an das Wiener Fremdenverkehrsunternehmen Hübner verpachtet. Dann wurde das Haus alle paar Jahre verkauft oder versteigert.

1959 verwirklichte sich der Pinzgauer Bergbauernsohn Rupert Herzog zusammen mit einer Wirtstochter aus Taxenbach, Marianne, die als Ehepaar Herzog nach Salzburg gingen, ihren Lebenstraum und erwarben das alte Ausflugsgasthaus „Judenbergalm“. In „Kobenzl“ umbenannt, wurde das Hotel bald zur nobelsten Adresse in Salzburg. Ihre drei Kinder Marianne, Rupert und Peter, wuchsen im Hotel auf.

1971 kauft die Familie Herzog den Gaisberg-Sessellift, stellte ihn jedoch bereits im Folgejahr ein.

Viele internationale Stars und Politiker weilten hier für die Dauer ihres Aufenthalts in Salzburg. So zum Beispiel 1974 der amerikanische Präsident Richard Nixon, der am 10. Juni auf dem Flughafen Salzburg landete. Darunter buntgemischt Künstler der Salzburger Festspiele ebenso wie Arnold Schwarzenegger, der mehrfache italienische Motorradweltmeister Giacomo Agostini, der Fußballclub Ajax Amsterdam oder Schistars wie Michaela Dorfmeister, um nur einige zu nennen.

1992 wurde Tochter Marianne von Buseck Geschäftsführerin und später Eigentümerin. Sie baute 1996 eine Vitalinsel und entdeckte dabei 2002 durch vier Geomanen angebliche "Energieplätze" auf der Liegenschaft des Vitalhotels. Gaisberg wird von einzelnen Esoterikern nicht auf das germanische Wort "Geiß" zurückgeführt, sondern auf ein angebliches keltisches Wort mit der Bedeutung "heilig". Auf dem Grundstück vom Hotel Kobenzl befinden sich angeblich über 20 Energieplätze. Der Stärkste von ihnen strahlt dabei diesen Angaben zufolge bis zu 40 km weit. Das Hotel besaß nun auch einen Seminarbereich und 80 Betten. Im Herbst 2004 verließ Marianne von Buseck, Mutter von vier Kindern, die Gastronomie. Peter Herzog, einer der beiden Söhne, führte das Haus bis Oktober 2006. Seither ist es geschlossen und steht zum Verkauf.

Neubeginn März 2012

Im Oktober 2011 wurde dann bekannt, dass die Besitzer Marianne und Rupert Herzog einen Vorverkaufsvertrag mit einem Investor aus Nordrhein-Westfalen (Deutschland) unterzeichnet hatten, der geheim bleiben möchte. Der kolportierte Verkaufspreis soll 12,5 Millionen Euro betragen. Für Renovierungsarbeiten und Technik werden weitere 2,5 Millionen Euro budgetiert. Die Neueröffnung als Fünf-Sterne-Plus Hotel ist für 17. März 2012[1] geplant.

Der bis Ende November 2011 zu bezahlende Kaufpreis wurde ebensowenig bezahlt wie der Hauptvertrag nicht unterzeichnet wurde. Im Dezember 2011 warten somit die alten Besitzer sowie Handwerker auf ihr Geld. Unterhändler Christian Wendt erklärte im Gespräch mit den SN, dass die Summe bis zum 20. Jänner 2012 überwiesen werden könnte. Dabei verwies er auf einen von dem Investor unterschriebenen Darlehensvertrag in der Höhe von 16 Millionen Euro, der sich nun verzögere, solche Summen werden von Bankvorständen nicht auf die leichte Schulter genommen. Erst recht nicht in der hektischen Vorweihnachtszeit, in der viel auf Urlaub sind und gebeten haben, die Angelegenheit erst Anfang Jänner zu erledigen. erklärte Wendt.

Dass der von Herzog unterschriebene Vorvertrag bis Ende 2011 noch immer nicht von Käufer unterschrieben worden sei, läge bei der Familie Herzog, so Wendt. Darin seinen Vertragsbestandteile enthalten, die bis Ende 2011 von der Familie Herzog immer noch nicht erfüllt worden seien. Beispielsweise seien einige Gebäudeteile nicht behördlich genehmigt. Auch die Internetdomäne kobenzl.at stehe noch immer nicht zur Verfügung, obwohl dies vertraglich zugesagt sei.

Verkauf platzte

Mitte Jänner 2012 wurde bekannt, dass geplatzt war. Die Eigentümerfamilie sowie Projektabwickler Stefan Wendt sparten nicht mit gegenseitigen Schuldzuweisungen und werfen einander Betrug vor. Gegen Wendt begann inzwischen die Staatsanwaltschaft zu ermitteln, wie deren Sprecherin Barbara Feichtinger der APA bestätigte.

Als der erste Zahlungstermin am 30. November verstrich, begannen die Eigentümer zu zweifeln. Und nachdem sie kurz vor Weihnachten erfahren hatten, dass Wendt „den Kaufvertrag nie unterschrieben hatte - wohl wissend, dass es keinen Investor gab“, so die Herzog-Tochter Marianne Buseck, erteilte der Anwalt der Familie dem Projektabwickler Hausverbot. Es folgten gegenseitige Anschuldigen, die unter anderem via Facebook verbreitet wurden.

Am 20. Jänner 2012 verstrich schließlich auch die zweite Frist, der Deal war somit endgültig geplatzt. Für Buseck ist Wendt ein Hochstapler und Betrüger. Dieser verlange für Buchungen bereits Akonto-Zahlungen, die Firmen habe er für die Gartenarbeiten immer noch nicht bezahlt. Die Herzogs erstatteten Anzeige wegen des Verdachts des schweren Betruges, die am 16. Jänner bei der Staatsanwaltschaft einlangte. Diese hat die Polizei mit Erhebungen beauftragt, so Feichtinger.


Laut Wendt sind die Buchungsplattformen längst gelöscht. „Ich habe die Forderungen des Rechtsanwaltes komplett erfüllt.“ Für ihn ist einzig die Eigentümerfamilie schuld am gescheiterten Investment. So habe es zum Beispiel im Vorvertrag geheißen, dass sämtliche gewerberechtlichen Bewilligungen erteilt seien, tatsächlich habe aber für den Großteil die Betriebsstätten-Genehmigung gefehlt. Er spricht von „betrügerischen Absichten im Kaufvertrag“. Vor allem aber sei er im Internet wiederholt beleidigt, vernadert, und als Betrüger diffamiert worden, sodass letztlich sein Investor zwölf Stunden vor Ablauf des Ultimatums die Notbremse gezogen und sich vom Kobenzl in Salzburg verabschiedet habe.

Quellen

Fußnoten

  1. in den Stadt Nachrichten vom 14. Oktober 2011 wurde dann aber als geplantes Eröffnungsdatum der 7. April 2012 genannt