Joseph Mohr: Unterschied zwischen den Versionen

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Links unten befindet sich der Hinweis: Text von Joseph Mohr mpia Coadjutor 1816 ( mpia = Abkürzung für manu propria dt. aus eigener Hand ) Im Jahr 1816 war J. Mohr als Hilfspriester ( Coadjutor ) im Heimatort seines Vaters, in Mariapfarr im Lungau. Dies bedeutet auch, dass J. Mohr den Text bereits 2 Jahre vor der Uraufführung in Oberndorf in Mariapfarr geschrieben hat!
 
Links unten befindet sich der Hinweis: Text von Joseph Mohr mpia Coadjutor 1816 ( mpia = Abkürzung für manu propria dt. aus eigener Hand ) Im Jahr 1816 war J. Mohr als Hilfspriester ( Coadjutor ) im Heimatort seines Vaters, in Mariapfarr im Lungau. Dies bedeutet auch, dass J. Mohr den Text bereits 2 Jahre vor der Uraufführung in Oberndorf in Mariapfarr geschrieben hat!
 
Rechts oben befindet sich der Hinweis: Melodie von Fr. Xav. Gruber. Durch diesen Hinweis ist seither F. X. Gruber unzweifelhaft als Komponist für die Melodie zu bezeichnen.  
 
Rechts oben befindet sich der Hinweis: Melodie von Fr. Xav. Gruber. Durch diesen Hinweis ist seither F. X. Gruber unzweifelhaft als Komponist für die Melodie zu bezeichnen.  
Diese beiden Hinweise ergänzen bzw. bestätigen auch die Angaben von F. X. Gruber in seiner 1854 verfassten "Authentischen Veranlassung".
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Diese beiden Hinweise ergänzen bzw. bestätigen auch die Angaben von F. X. Gruber in seiner 1854 verfassten "Authentischen Veranlassung". In diesem Dokument - es befindet sich in Hallein im Museum -schildert Gruber, dass Joseph Mohr mit einem Gedicht zu ihm gekommen sei und ihn gebeten habe, dafür "eine passende Melodie" zu schreiben. Am Heiligen Abend des Jahres 1818 wurde dann das Lied von Gruber und Mohr ( der zugleich mit Gitarre begleitete )in der Kirche St. Nikola zu Oberndorf uraufgeführt.
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Joseph Mohr war also Textdichter, Initiator für die Vertonung und Mitwirkender bei der Uraufführung !!
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Version vom 24. Dezember 2011, 14:48 Uhr

Joseph Mohr
Gedenktafel von Josef Zenzmaier, Pfarrkirche Kuchl
Gedenktafel in der Steingasse Nr. 9 dem "vermeintlichen" Geburtshaus von Joseph Mohr
Weitere Gedenktafel in der Steingasse Nr. 9, wo Joseph Mohr seine Kindheit verbracht hat
das Grab von Joseph Mohr in Wagrain

Joseph Mohr (* 11. Dezember 1792 in Salzburg; † 4. Dezember 1848 in Wagrain) war der Textdichter des weltberühmt gewordenen Weihnachtsliedes "Stille Nacht, Heilige Nacht".

Leben

Kindheit

Josef Mohr wurde 1792 in Salzburg als lediges Kind geboren. Seine Mutter hieß Anna Schoiber und wohnte nicht, so wie man lange glaubte, mit ihren vier ledigen Kindern im Noestlerhaus Nr. 427, der heutigen Steingasse 9 (wo es auch ein "Stille Nacht"-Museum gibt), sondern im Haus Steingasse Nr. 31. Joseph Mohrs Vater, der desertierte Musketier Franz Mohr, stammte aus Mariapfarr im Lungau und war Soldat des Salzburger Militärs. Nicht geklärt ist, ob Mohr nun tatsächlich im Haus in der Steingasse zur Welt kam oder an einem unbekannten Ort in der linken Altstadthälfte. Denn er wurde bereits am Nachmittag, vier Stunden nach seiner Geburt, im Salzburger Dom getauft (was damals durchaus üblich war, schon so kurz nach der Geburt getauft zu werden), jedoch gehörte die Steingasse zur Pfarre St. Andrä. Da Taufpflicht in der jeweiligen Pfarre bestand, muss der tatsächliche Geburtsort wohl auf der anderen Seite der Salzach gewesen sein. Als Taufpate ist Franz Joseph Wohlmuth, Abdecker und Scharfrichter, eingetragen. Allerdings ließ er sich bei der Taufe selbst durch eine gewisse Franziska Zachin vertreten, da er offensichtlich als Abdecker zu tun hatte[1].

Seine musikalische Begabung wird offenkundig

Bald schon zeigte sich seine musikalische Begabung. Er trat als Sänger und Violinist bei musikalischen Aufführungen des Lyzeums und des Benediktinerklosters St. Peter auf. Von 1808 bis 1810 studierte Mohr Philosophie am Gymnasium des Benediktinerstiftes Kremsmünster in Oberösterreich. Der Salzburger Domvikar Johann Nepomuk Hiernle unterstützte Joseph finanziell, um ihm anschließend den Besuch der Universität Salzburg zu ermöglichen, wo er Theologie studierte. Seine Priesterweihe erhielt er am 21. August 1815 durch den Passauer Weihbischof Kajetan Graf von Gaisruck. Aber die Vorliebe des jungen Priesters galt weiterhin der Musik.

Mohr als Priester

Zunächst kam Mohr für einige Wochen nach Ramsau bei Berchtesgaden (Salzburg war, bevor es endgültig an Österreich kam, von 1810 bis 1816 zusammen mit Berchtesgaden bei Bayern). Dann wurde er in die Heimat seines Vaters, nach Mariapfarr im Lungau, als Koadjutor versetzt. Dort lernte er vermutlich auch noch seinen Großvater kennen,der allerdings lt. Eintragung im Sterbebuch am 25. Jänner 1816 im hohen Alter von 86 Jahren verstarb. Er war aber nicht an das wohl raue Klima in diesem Gebirgsgau gewöhnt und verbrachte bald einen Erholungsurlaub in der Stadt Salzburg. Ab 1817 war er dann in Oberndorf als Aushilfe in der Seelsorge tätig. Dort beschränkte sich sein Wirken nicht nur auf die Seelsorge, sondern schloss soziale Maßnahmen zum Vorteil der Bevölkerung und pädagogische Verbesserungen mit ein. Mohr war ein sehr volksnaher Priester und wollte den Menschen in Oberndorf die Sorgen um die Trennung von Oberndorf und Laufen erleichtern. Er sympathisierte auch mit den Oberndorfer Schiffern, denen er sich oft anschloss, und fand im Volksschullehrer Franz Xaver Gruber einen Freund und Vertrauten.

Stille Nacht, Heilige Nacht

Um 1818 entstand dann das Lied "Stille Nacht, Heilige Nacht" in Oberndorf, für das Josef Mohr bereits 1816 in Mariapfarr den Text verfasst hatte und zu dem auf Mohrs Initiative Franz Xaver Gruber in Oberndorf kurz vor Weihnachten die Melodie verfasste. Erstmals entstand ein Kirchenlied, das von allen verstanden wurde, da es nicht in Latein verfasst war. Seit dem Auffinden des Autographs aus der Hand von Joseph Mohr sind sowohl die Textdichtung durch Joseph Mohr als auch die Komposition der Melodie durch F. X. Gruber wissenschaftlich anerkannt!

Versetzungen

Dennoch gab das Wesen des jungen Priesters in Oberndorf bald Anlass zu Beschwerden seines Vorgesetzten an das Konsistorium in Salzburg. Deshalb suchte Mohr um Versetzung an und wurde zum Koadjutor an der Pfarre St. Nikolaus bestellt. Die weiteren zahlreichen Stationen seines Lebensweges, die ihn u. a. nach Vigaun (1820/1821), Kuchl, Golling, Hintersee Hof und eine Reihe weiterer Pfarren im Salzburger Land brachten, waren der Laufbahn eines Geistlichen seiner Zeit entsprechend.

Wagrain

In Wagrain wohnte er am längsten und arbeitete am nachhaltigsten, er wirkte als Vikar elf Jahre lang bis zu seinem Tod in Wagrain. Im Pfarrarchiv befinden sich originale Schriften. Der Bau eines Schulhauses ging auf seine Initiative zurück. Bereits in seinem ersten Winter in Wagrain, 1837/1838, sammelten die Wagrainer dafür Baumaterial. Der Neubau erfolgte im Sommer und im November 1838 konnte die Schule eingeweiht werden. Er führte das so genannte Schulgeld (Aversum) ein, welches auch den Kindern armer Familien den Schulbesuch ermöglichte. Für den Kauf einer neuen Feuerwehrspritze schenkte er den Wagrainern 40 Gulden – das entsprach damals dem Wert einer guten Kuh. Mohr kümmerte sich auch um den Aufbau der Armenpflege. Er bekämpfte vor allem die Härten des "Einlegerwesens". Dieses sah vor, dass Arme und Alte, die keinen einigen Besitz hatten (Dienstboten, Mägde usw.) an ihrem Lebensabend von Bauernhof zu Bauernhof wanderten und jeweils für gewisse Zeit verpflegt wurden. Am 4. Dezember 1848 verstarb Joseph Mohr in Wagrain an den Folgen einer Lungenlähmung.

War Mohr auch Komponist?

Dieser Frage ist der zentrale Forschungsbeitrag der Ausgabe 49 der “Blätter der Stille Nacht Gesellschaft” gewidmet. Eva Neumayr skizziert den Weg des musikalisch immer aktiven jungen Mohr, der sich durch musikalische Dienste sein Studium in Salzburg und Kremsmünster zumindest teilweise finanziert haben dürfte. Mohr soll auch “neben den Instrumenten, die er beherrschte, nämlich der Violine, mit der er sich in seiner Gymnasialzeit seinen Unterhalt verdiente, und der Gitarre, mit der er die Uraufführung von ‘Stille Nacht! Heilige Nacht!’ begleitete, auch noch Klarinette und Orgel gespielt haben.”

Neumayr erläutert in diesem Beitrag den aktuellen Forschungsstand, der einige Fragen etwa nach einem von Karl Heinrich Waggerl erwähnten “Tantum ergo” oder einer Festmesse offen lässt, und präsentiert ein geistliches Lied “Das Glück eines guten Gewissens” mit 16 Strophen von Christian Fürchtegott Gellert, dessen Komposition Joseph Mohr zugeschrieben wird: “Die Frage nach einer Kompositionstätigkeit des Dichters von ‘Stille Nacht! Heilige Nacht!’ muss daher solange offen bleiben, bis weitere Quellen ans Licht kommen.” Diese Quelle wurde 1995 in Salzburg gefunden: Auf der Rückseite eines Hochzeitsfotos wurde ein eigenhändig von Joseph Mohr geschriebenes Dokument aufgefunden . Dieses Autograph wurde vom Salzburger Museumsverein gekauft und dem Salzburg Museum zur Verfügung gestellt. Nach genauer wissenschaftlicher Untersuchung konnte es auf die Zeit um 1823 datiert werden. Abgesehen davon, dass dieses Schriftstück somit das älteste Dokument der Entstehungsgeschichte für das Stille-Nacht-Lied darstellt, ergaben sich zwei wichtige Erkenntnisse. Links unten befindet sich der Hinweis: Text von Joseph Mohr mpia Coadjutor 1816 ( mpia = Abkürzung für manu propria dt. aus eigener Hand ) Im Jahr 1816 war J. Mohr als Hilfspriester ( Coadjutor ) im Heimatort seines Vaters, in Mariapfarr im Lungau. Dies bedeutet auch, dass J. Mohr den Text bereits 2 Jahre vor der Uraufführung in Oberndorf in Mariapfarr geschrieben hat! Rechts oben befindet sich der Hinweis: Melodie von Fr. Xav. Gruber. Durch diesen Hinweis ist seither F. X. Gruber unzweifelhaft als Komponist für die Melodie zu bezeichnen. Diese beiden Hinweise ergänzen bzw. bestätigen auch die Angaben von F. X. Gruber in seiner 1854 verfassten "Authentischen Veranlassung". In diesem Dokument - es befindet sich in Hallein im Museum -schildert Gruber, dass Joseph Mohr mit einem Gedicht zu ihm gekommen sei und ihn gebeten habe, dafür "eine passende Melodie" zu schreiben. Am Heiligen Abend des Jahres 1818 wurde dann das Lied von Gruber und Mohr ( der zugleich mit Gitarre begleitete )in der Kirche St. Nikola zu Oberndorf uraufgeführt.

Joseph Mohr war also Textdichter, Initiator für die Vertonung und Mitwirkender bei der Uraufführung !!

Weblinks

Zum Nachlesen

Literaturhinweise

Quellen und Fußnoten

  1. Quelle Kronenzeitung, Ausgabe 27. Dezember 2009, Beitrag Der Abdecker und sein Täufling von Roland Girtler, der diese Information bei einem Gespräch mit Rebecca Wurian, deren Großmutter eine geborene Wohlmuth war, erhielt