Ferleitenstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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== Einleitung ==
 
== Einleitung ==
Dieser Artikel befasst sich mit dem Straßenabschnitt vom Dorfzentrum Fusch bis nach Ferleiten.
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Dieser Artikel befasst sich mit dem Straßenabschnitt vom [[Dorf Fusch]] bis nach Ferleiten.
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Bereits [[1894]] berichtete die [[Salzburger Chronik]] in ihrer Ausgabe vom 16. Februar von einer Debatte im [[Salzburger Landtag]] über die Ferleitenstraße. Dabei berichtete [[Landtagsabgeordneter]] [[Rudolf Spängler]] vom Straßenabschnitt Bruck - Fusch, der [[1892]] mit einer ''erheblichen Förderung'' [des Landes] erneuert worden war.  
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Bereits [[1894]] berichtete die "[[Salzburger Chronik]]" in ihrer Ausgabe vom [[16. Februar]] von einer Debatte im [[Salzburger Landtag]] über die Ferleitenstraße. Dabei berichtete [[Landtagsabgeordneter]] [[Rudolf Spängler]] vom Straßenabschnitt Bruck–Fusch, der [[1892]] mit einer "erheblichen Förderung" [des Landes] erneuert worden war. Ein weiterer Punkt war die Errichtung eben jenes Abschnittes der Ferleitenstraße von der [[Embachkapelle]] im Dorf Fusch bis Ferleiten. Doch dazu kam es erst Jahre später.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18940216&seite=2&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search  ANNO], "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 16. Februar 1894, Seite 2</ref>
  
Ein weiterer Punkt war die Errichtung eben jenes Abschnittes der Ferleitenstraße von der [[Embachkapelle]] im Dorf Fusch bis Ferleiten. Doch dazu kam es erst Jahre später.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18940216&seite=2&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search ANNO], abgefragt am 12. August 2017</ref>
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Der Landtag bewilligte am [[17. Oktober]] [[1903]] für die veranschlagten Baukosten von 100.000 [[Krone]]n eine Subvention von 20.000 Kronen, zahlbar nach Maßgabe des gesicherten Baufortschritts in drei aufeinanderfolgenden Jahresraten von 6.000,--, 6.000,-- und 8.000,-- Kronen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19040923&seite=3&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search ANNO], "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 23. September 1904, Seite 3</ref>  
  
Der Landtag bewilligte am [[17. Oktober]] [[1903]] für die veranschlagten Baukosten von 100.000 [[Krone]]]n eine Subvention von 20.000 Kronen, zahlbar nach Maßgabe des gesicherten Baufortschritts in drei aufeinanderfolgenden Jahresraten von 6.000,--, 6.000,-- und 8.000,-- Kronen.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19040923&seite=3&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search ANNO], abgefragt am 12. August 2017</ref>  
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Am [[6. Juni]] [[1904]] wurde mit dem Bau der Straße begonnen. Sie zweigte bei der [[Embachkapelle]] beim [[Bärenwirt]] gegenüber des bisherigen Weges nach Ferleiten ab und führte am rechte Ufer der [[Fuscher Ache]] nach Süden.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19040610&seite=3&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search ANNO], "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 10. Juni 1904, Seite 3</ref>
  
Am [[6. Juni]] [[1904]] wurde mit dem Bau der Straße begonnen. Sie zweigte bei der Embachkapelle beim [[Bärenwirt]] gegenüber des bisherigen Weges nach Ferleiten ab und führte am rechte Ufer der [[Fuschler Ache]] nach Süden.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19040610&seite=3&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search ANNO], abgefragt am 12. August 2017</ref>
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Am [[19. September]] 1904 meldete die "Salzburger Chronik"<ref>siehe [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19040920&seite=3&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search ANNO], "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 19. September 1904, Seite 3</ref>, dass dem Bauarbeiter Franz Albrecht seine Frau entlaufen sei. Er war bis vor kurzem in [[St. Veit im Pongau]] als Arbeiter tätig, wo seine Frau Franziska, geborene Sandner, als Brotträgerin beim Bäckermeister Liedl arbeitete. Mit ihr war auch der Koffer samt Barschaft verschwunden. Nachforschungen des ''armen Mannes'' (Zitat Quelle) ergaben lediglich, dass in in der Nähe von [[Eschenau]] mit einem gelben Hund gesehen worden war. Getragen hatte sie ein schwarzes Kleid und solchen Hut, ''ist mittelgroß, mit sauberer Natur, aber doch kein 'sauberes Weib' '' (Zitat Quelle).
  
Am [[19. September]] 1904 meldete die [[Salzburger Chronik]]<ref>siehe [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19040920&seite=3&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search ANNO], abgefragt am 12. August 2017</ref>, dass dem Bauarbeiter Franz Albrecht seine Frau entlaufen sei. Er war bis vor kurzem in [[St. Veit im Pongau]] als Arbeiter tätig, wo seine Frau Franziska, geborene Sandner, als Brotträgerin beim Bäckermeister Liedl arbeitete. Mit ihr war auch der Koffer samt Barschaft verschwunden. Nachforschungen des ''armen Mannes'' (Zitat Quelle) ergaben lediglich, dass in in der Nähe von [[Eschenau]] mit einem gelben Hund gesehen worden war. Getragen hatte sie ein schwarzes Kleid und solchen Hut, "''ist mittelgroß, mit sauberer Natur, aber doch kein 'sauberes Weib' ''" (Zitat Quelle).
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Über die Verkehrsübergabe der Straße am [[16. Juli]] [[1905]] schrieb die "Salzburger Chronik":<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19050729&seite=8&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search ANNO], "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 29. Juli 1905, Seite 8</ref>
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<blockquote>''Fusch, [[27. Juli]], (Ferleitenstraße). Wir hören, wie die Bahnhofsanlagen in [[Schwarzach]]-[[St. Veit im Pongau|St. Veit]] feierlich kirchlich eingeweiht wurden. Schön über das! Das läßt sich hören und macht einen guten Eindruck. Aber daß die Ferleitenstraße, welche doch so sehr den Lawinen und Abrutschungen ausgesetzt ist, nicht eingeweiht wurde, das macht jetzt einen noch schlechteren Eindruck. Dafür war auch Fusch soviel wie nicht beteiligt; aus Gefälligkeit steckte man einige Fahnen aus; "anschießen" ließen sich die Veranstalter selbst. Schön und bequem ist sie ja, die neue Straße, das ist ja richtig; aber wenn man sieht, wie jetzt das Bärenwirtsgeschäft faßt ruiniert ist, tut es einem weh. Der Weg durch die Bärenschlucht ist aber jetzt noch mehr zu empfehlen, als früher, da er schattig und kürzer ist.</blockquote>
  
Über die Verkehrsübergabe der Straße am [[16. Juli]] [[1905]] schrieb die ''Salzburger Chronik'':
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"Dillinger's Reisezeitung" berichtete in seiner Ausgabe vom [[15. September]] [[1905]], dass Kaiser [[Franz Joseph I.]] gestattet hatte, die Straße nach seiner verstorbenen Gattin Kaiserin [[Elisabeth von Österreich|Elisabeth]] zu nennen.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dil&datum=19050915&seite=8&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search ANNO], "Dillinger's Reisezeitung", Ausgabe vom 15. September 1905, Seite 8</ref>
 
 
"''Fusch, [[27. Juli]], (Ferleitenstraße). Wir hören, wie die Bahnhofsanlagen in [[Schwarzach]]-[[St. Veit im Pongau|St. Veit]] feierlich kirchlich eingeweiht wurden. Schön über das! Das läßt sich hören und macht einen guten Eindruck. Aber daß die Ferleitenstraße, welche doch so sehr den Lawinen und Abrutschungen ausgesetzt ist, nicht eingeweiht wurde, das macht jetzt einen noch schlechteren Eindruck. Dafür war auch Fusch soviel wie nicht beteiligt; aus Gefälligkeit steckte man einige Fahnen aus; "anschießen" ließen sich die Veranstalter selbst. Schön und bequem ist sie ja, die neue Straße, das ist ja richtig; aber wenn man sieht, wie jetzt das Bärenwirtsgeschäft faßt ruiniert ist, tut es einem weh. Der Weg durch die Bärenschlucht ist aber jetzt noch mehr zu empfehlen, als früher, da er schattig und kürzer ist. ''"<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19050729&seite=8&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search ANNO], abgefragt am 12. August 2017</ref>
 
 
 
''Dillinger's Reisezeitung'' berichtete in seine Ausgabe vom [[15. September]] [[1905]], dass Kaiser [[Franz Joseph I.]] gestattet hatte, die Straße nach seiner verstorbenen Gattin Kaiserin [[Elisabeth von Österreich|Elisabeth]] zu nennen.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=dil&datum=19050915&seite=8&zoom=33&query=%22Ferleitenstra%C3%9Fe%22&ref=anno-search ANNO], abgefragt am 12. August 2017</ref>
 
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==

Version vom 15. Januar 2024, 19:02 Uhr

Die Ferleitenstraße ist eine alte Bezeichnung der heutigen Großglockner Hochalpenstraße von Bruck an der Großglocknerstraße über das Ortszentrum von Fusch an der Großglocknerstraße bis Ferleiten. Nach ihrer Eröffnung durfte sich sich Kaiserin Elisabeth Straße nennen.

Einleitung

Dieser Artikel befasst sich mit dem Straßenabschnitt vom Dorf Fusch bis nach Ferleiten.

Geschichte

Bereits 1894 berichtete die "Salzburger Chronik" in ihrer Ausgabe vom 16. Februar von einer Debatte im Salzburger Landtag über die Ferleitenstraße. Dabei berichtete Landtagsabgeordneter Rudolf Spängler vom Straßenabschnitt Bruck–Fusch, der 1892 mit einer "erheblichen Förderung" [des Landes] erneuert worden war. Ein weiterer Punkt war die Errichtung eben jenes Abschnittes der Ferleitenstraße von der Embachkapelle im Dorf Fusch bis Ferleiten. Doch dazu kam es erst Jahre später.[1]

Der Landtag bewilligte am 17. Oktober 1903 für die veranschlagten Baukosten von 100.000 Kronen eine Subvention von 20.000 Kronen, zahlbar nach Maßgabe des gesicherten Baufortschritts in drei aufeinanderfolgenden Jahresraten von 6.000,--, 6.000,-- und 8.000,-- Kronen.[2]

Am 6. Juni 1904 wurde mit dem Bau der Straße begonnen. Sie zweigte bei der Embachkapelle beim Bärenwirt gegenüber des bisherigen Weges nach Ferleiten ab und führte am rechte Ufer der Fuscher Ache nach Süden.[3]

Am 19. September 1904 meldete die "Salzburger Chronik"[4], dass dem Bauarbeiter Franz Albrecht seine Frau entlaufen sei. Er war bis vor kurzem in St. Veit im Pongau als Arbeiter tätig, wo seine Frau Franziska, geborene Sandner, als Brotträgerin beim Bäckermeister Liedl arbeitete. Mit ihr war auch der Koffer samt Barschaft verschwunden. Nachforschungen des armen Mannes (Zitat Quelle) ergaben lediglich, dass in in der Nähe von Eschenau mit einem gelben Hund gesehen worden war. Getragen hatte sie ein schwarzes Kleid und solchen Hut, ist mittelgroß, mit sauberer Natur, aber doch kein 'sauberes Weib' (Zitat Quelle).

Über die Verkehrsübergabe der Straße am 16. Juli 1905 schrieb die "Salzburger Chronik":[5]

Fusch, 27. Juli, (Ferleitenstraße). Wir hören, wie die Bahnhofsanlagen in Schwarzach-St. Veit feierlich kirchlich eingeweiht wurden. Schön über das! Das läßt sich hören und macht einen guten Eindruck. Aber daß die Ferleitenstraße, welche doch so sehr den Lawinen und Abrutschungen ausgesetzt ist, nicht eingeweiht wurde, das macht jetzt einen noch schlechteren Eindruck. Dafür war auch Fusch soviel wie nicht beteiligt; aus Gefälligkeit steckte man einige Fahnen aus; "anschießen" ließen sich die Veranstalter selbst. Schön und bequem ist sie ja, die neue Straße, das ist ja richtig; aber wenn man sieht, wie jetzt das Bärenwirtsgeschäft faßt ruiniert ist, tut es einem weh. Der Weg durch die Bärenschlucht ist aber jetzt noch mehr zu empfehlen, als früher, da er schattig und kürzer ist.

"Dillinger's Reisezeitung" berichtete in seiner Ausgabe vom 15. September 1905, dass Kaiser Franz Joseph I. gestattet hatte, die Straße nach seiner verstorbenen Gattin Kaiserin Elisabeth zu nennen.[6]

Quellen

  1. Quelle ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 16. Februar 1894, Seite 2
  2. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 23. September 1904, Seite 3
  3. ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 10. Juni 1904, Seite 3
  4. siehe ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 19. September 1904, Seite 3
  5. Quelle ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 29. Juli 1905, Seite 8
  6. ANNO, "Dillinger's Reisezeitung", Ausgabe vom 15. September 1905, Seite 8