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| − | ''Gries'' ist eine Bezeichnung für ein flaches, sandiges Ufer oder einen Platz am Ufer eines Flusses, an dem das auf demselben geflößte Holz gesammelt wird ([[Griesrechen]], oder auch eine | + | ''Gries'' ist eine Bezeichnung für ein flaches, sandiges Ufer oder einen Platz am Ufer eines Flusses, an dem das auf demselben geflößte Holz gesammelt wird ([[Griesrechen]], oder auch eine "Gstätten", ein angeschwemmtes Gebiet.<ref>[[Ernst Penninger (Archäologe)|Penninger, Ernst]]: ''Die Straßennamen der Stadt Hallein'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 110/111, 1970/71, S. 318.</ref> |
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| − | Zunächst entwickelte sich die Stadt Salzburg vom [[Waagplatz]] über die [[Judengasse|Juden]]- und [[Getreidegasse]] zu den Felswänden des [[Mönchsberg]]es und über die [[Gstättengasse]] hin entlang des Mönchsberges nach [[Mülln]]. Die Getreidegasse war lange Zeit die Grenze zur [[Salzach]], die im Bereich der heutigen Fläche zwischen dem [[Ferdinand-Hanusch-Platz]], dem [[Franz- | + | Zunächst entwickelte sich die Stadt Salzburg vom [[Waagplatz]] über die [[Judengasse|Juden]]- und [[Getreidegasse]] zu den Felswänden des [[Mönchsberg]]es und über die [[Gstättengasse]] hin entlang des Mönchsberges nach [[Mülln]]. Die Getreidegasse war lange Zeit die Grenze zur [[Salzach]], die im Bereich der heutigen Fläche zwischen dem [[Ferdinand-Hanusch-Platz]], dem [[Franz-Josef-Kai]] und der [[Griesgasse]] aus eben dem Gebiet ''am Gries'' bestand. Im Mittelalter befanden sich ''am Gries'' der [[Bürgerspitalgarten]] und der [[Lamberggarten]]. |
[[1501]], unter [[Fürsterzbischof]] [[Leonhard von Keutschach]], wurde in der Stadt Salzburg [[Griesgasse|am Gries]] der Fluss weiter zurückgedrängt, weil durch die zweite [[Befestigung der Stadt Salzburg|Stadtbefestigung]] Gartenflächen verloren gegangen waren und deshalb neue Gärten angelegt werden mussten. | [[1501]], unter [[Fürsterzbischof]] [[Leonhard von Keutschach]], wurde in der Stadt Salzburg [[Griesgasse|am Gries]] der Fluss weiter zurückgedrängt, weil durch die zweite [[Befestigung der Stadt Salzburg|Stadtbefestigung]] Gartenflächen verloren gegangen waren und deshalb neue Gärten angelegt werden mussten. | ||
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| − | Der [[Fotograf]] [[Johann Scheidl]] besaß Mitte der [[1850er]]-Jahre in einem Garten am Gries einen kleinen Pavillon für ''photografische Sitzungen''.<ref>Quelle [ | + | Der [[Fotograf]] [[Johann Scheidl]] besaß Mitte der [[1850er]]-Jahre in einem Garten am Gries einen kleinen Pavillon für ''photografische Sitzungen''.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nsr&datum=18570518&query=%22am+gries%22&ref=anno-search&seite=3 ANNO], [[Neue Salzburger Zeitung]], Ausgabe vom 18. Mai 1857, Seite 3</ref> |
| − | Im August [[1860]] gastierte ein R. Horowitz aus [[Wien]] mit seinem Diorama ''Am Gries'' neben den [[Städtische Fleischbank|Fleischbänken]].<ref>Quelle [ | + | Im August [[1860]] gastierte ein R. Horowitz aus [[Wien]] mit seinem Diorama ''Am Gries'' neben den [[Städtische Fleischbank|Fleischbänken]].<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18600811&query=%22am+gries%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], [[Salzburger Zeitung]], Ausgabe vom 11. August 1860, Seite 4</ref> |
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| − | Aus der Bezeichnung ''am Gries'' wurde um oder vor 1800 die [[Griesgasse]]. In einer Quelle<ref>Quelle [ | + | Aus der Bezeichnung ''am Gries'' wurde um oder vor 1800 die [[Griesgasse]]. In einer Quelle<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibs&datum=18031001&query=%22Griesgasse%22&ref=anno-search&seite=7 ANNO], [[Intelligenzblatt von Salzburg]], Ausgabe vom 1. Oktober 1803</ref> wird sie 1803 bereits so genannt. |
== Quelle == | == Quelle == | ||
Aktuelle Version vom 11. Oktober 2023, 09:51 Uhr
Am Gries nannte man in der Stadt Salzburg die Flächen nördlich der heutigen Griesgasse.
Gries
Gries ist eine Bezeichnung für ein flaches, sandiges Ufer oder einen Platz am Ufer eines Flusses, an dem das auf demselben geflößte Holz gesammelt wird (Griesrechen, oder auch eine "Gstätten", ein angeschwemmtes Gebiet.[1]
Am Gries
Zunächst entwickelte sich die Stadt Salzburg vom Waagplatz über die Juden- und Getreidegasse zu den Felswänden des Mönchsberges und über die Gstättengasse hin entlang des Mönchsberges nach Mülln. Die Getreidegasse war lange Zeit die Grenze zur Salzach, die im Bereich der heutigen Fläche zwischen dem Ferdinand-Hanusch-Platz, dem Franz-Josef-Kai und der Griesgasse aus eben dem Gebiet am Gries bestand. Im Mittelalter befanden sich am Gries der Bürgerspitalgarten und der Lamberggarten.
1501, unter Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach, wurde in der Stadt Salzburg am Gries der Fluss weiter zurückgedrängt, weil durch die zweite Stadtbefestigung Gartenflächen verloren gegangen waren und deshalb neue Gärten angelegt werden mussten.
Unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich begann man mit der Verbauung "am Gries".
Der Fotograf Johann Scheidl besaß Mitte der 1850er-Jahre in einem Garten am Gries einen kleinen Pavillon für photografische Sitzungen.[2]
Im August 1860 gastierte ein R. Horowitz aus Wien mit seinem Diorama Am Gries neben den Fleischbänken.[3]
Griesgasse
Aus der Bezeichnung am Gries wurde um oder vor 1800 die Griesgasse. In einer Quelle[4] wird sie 1803 bereits so genannt.
Quelle
- ↑ Penninger, Ernst: Die Straßennamen der Stadt Hallein, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 110/111, 1970/71, S. 318.
- ↑ Quelle ANNO, Neue Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 18. Mai 1857, Seite 3
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 11. August 1860, Seite 4
- ↑ Quelle ANNO, Intelligenzblatt von Salzburg, Ausgabe vom 1. Oktober 1803