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| | Die '''Entrische Kirche''' ist eine Naturhöhle im Gemeindegebiet von [[Dorfgastein]] im [[Pongau]]. | | Die '''Entrische Kirche''' ist eine Naturhöhle im Gemeindegebiet von [[Dorfgastein]] im [[Pongau]]. |
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| − | ==Name== | + | ==Erreichbarkeit== |
| − | Der Name „Entrische Kirche“ kommt aus dem Mittelhochdeutsch und bedeutet sinngemäß „unheimliche Höhle“. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Höhle im Jahr [[1428]].
| + | Die nördlich des Ortszentrums, am Fuße des [[Luxkogel]]s auf 1 040 [[M ü. A.|m ü.A.]], gelegene Höhle ist die größte Naturhöhle der Salzburger [[Zentralalpen]]. |
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| | + | Vom Parkplatz in [[Klammstein]] an der [[Gasteiner Straße]] (B 167) in Dorfgastein führt ein beschilderter Privatweg zum Eingang der Höhle. Zu überwinden sind 240 Höhenmeter, die Weglänge beträgt 1,3 km. Der Weg ist steil, für Kleinkinder und Kinderwägen nicht geeignet. Die Gehzeit beträgt zirka 45 Minuten. Das Mitnehmen von Hunden ist auch an der Leine nicht erlaubt und es gilt absolutes Rauchverbot. Beides sowohl in der Höhle als auch auf dem Wanderweg. |
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| − | ==Lage==
| + | Da sich im Eingangsbereich der Höhle keine WC–Anlage befindet, wird der Besucher per Schild auf die vorhandene "Naturtoilette" aufmerksam gemacht. |
| − | Die nördlich des Ortsgebietes, am Fuße des [[Luxkogel]]s auf 1 040 [[M ü. A.|m ü.A.]], gelegene Höhle ist die größte Naturhöhle der Salzburger [[Zentralalpen]].
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| | [[Bild:Entrische_Kirche2.jpg|thumb|Hinweisschild am Wegrand]] | | [[Bild:Entrische_Kirche2.jpg|thumb|Hinweisschild am Wegrand]] |
| | + | Der Name "Entrische Kirche" kommt aus dem Mittelhochdeutsch und bedeutet sinngemäß "unheimliche Höhle". Erstmals urkundlich erwähnt wird die Höhle im Jahr [[1428]]. |
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| | Die Naturhöhle wurde vom Höhlenforscher [[Richard Erlmoser]] auf drei Etagen erforscht. Eine ist 60 Meter, eine weitere 120 Meter oberhalb der [[Schauhöhle]]. Sie sind nur durch engste Löcher zu erreichen. | | Die Naturhöhle wurde vom Höhlenforscher [[Richard Erlmoser]] auf drei Etagen erforscht. Eine ist 60 Meter, eine weitere 120 Meter oberhalb der [[Schauhöhle]]. Sie sind nur durch engste Löcher zu erreichen. |
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| | Die Höhle bietet mit ihren großen Hallen und imposanten Tropfsteinbildungen ein spektakuläres Schaubild und war zur Zeit der Gegenreformation heimlicher Versammlungsort der verfolgten [[Protestantenvertreibung|Protestanten]]. Anlässlich der 500-Jahr-Feier von Martin Luther im Jahre [[1983]] wurde in der Höhle eine Protestantengedenkstätte errichtet. Einmal jährlich, am ersten Samstag im September, wird hier ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten. Kinder dürfen erst ab einem Alter von sechs Jahren daran teilnehmen. | | Die Höhle bietet mit ihren großen Hallen und imposanten Tropfsteinbildungen ein spektakuläres Schaubild und war zur Zeit der Gegenreformation heimlicher Versammlungsort der verfolgten [[Protestantenvertreibung|Protestanten]]. Anlässlich der 500-Jahr-Feier von Martin Luther im Jahre [[1983]] wurde in der Höhle eine Protestantengedenkstätte errichtet. Einmal jährlich, am ersten Samstag im September, wird hier ein ökumenischer Gottesdienst abgehalten. Kinder dürfen erst ab einem Alter von sechs Jahren daran teilnehmen. |
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| − | ==Erreichbarkeit==
| + | Ein Felssturz im Herbst [[2016]] hatte den Zugangsweg zum Höhleneingang zerstört. Nach extrem schwierigen Instandsetzungsarbeiten wurde die Höhle am [[24. Juli]] [[2017]] wieder zugänglich gemacht.<ref>Salzburger Nachrichten vom 21. Juli 2017</ref><br> |
| − | Vom Parkplatz in [[Klammstein]] an der [[Gasteiner Straße|Gasteiner Straße]] (B 167) in Dorfgastein führt ein beschilderter Privatweg zum Eingang der Höhle. Zu überwinden sind 240 Höhenmeter, die Weglänge beträgt 1,3 km. Der Weg ist steil, für Kleinkinder und Kinderwägen nicht geeignet. Die Gehzeit beträgt zirka 45 Minuten. Das Mitnehmen von Hunden ist auch an der Leine nicht erlaubt und es gilt absolutes Rauchverbot. Beides sowohl in der Höhle als auch auf dem Wanderweg.
| + | [[2020]] war die Entrische Kirche aufgrund der [[Coronapandemie]] geschlossen. |
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| | + | Früher nannte man die Höhle auch "Heidnische Kirche". |
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| − | Da sich im Eingangsbereich der Höhle keine WC–Anlage befindet, wird der Besucher per Schild auf die vorhandene „Naturtoilette“ aufmerksam gemacht.
| + | Das ''[[Salzburger Volksblatt]]'' berichtete:<blockquote>''Der Felsdom der "Heidnischen Kirche"''</blockquote><blockquote>''Am rechten Ufer der [[Gasteiner Ache]], ungefähr eine halbe Stunde oberhalb der Haltestelle [[Klammstein]], befindet sich die sogenannte Heidnische Kirche, ein kleines Felsenloch, in dem der Sage nach die Heiden, als Gastein noch ein See war, ihren Kult trieben. Eine kleine Öffnung gestattete nur kriechend einen Einblick in das Felsenloch. In nächster Nähe befinden sich noch einige Steinmauertrümmer der sagenumwobenen alten [[Burg Klammstein]]. Heute ist der Eingang zur "Heidnischen Kirche" schon größer, die Höhlenforscher haben einen "Dom" in der Größe unsere Pfarrkirche entdeckt. In diesem Dome befinden sich mannshohe Tropfsteinsäulen aus reinstem Kalzit. Das Forstärar ist Grundeigentümerin und hat bereits einen Pachtvertrag mit der Höhlenkommission abgeschlossen. Die Fachmänner sind der bestimmten Ansicht, in dieser "Heidnischen Kirche" noch mehr zu entdecken.<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19290406&query=%22burg+entdeckt%22~20&ref=anno-search&seite=15 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 6. April 1929, Seite 15</ref>''</blockquote> |
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| | ==Höhlenrundgang== | | ==Höhlenrundgang== |
| − | Die sogenannte Normal-Führung beginnt beim Höhleneingang. Nur für Gruppen ab 15 Personen ist eine vorherige Anmeldung erwünscht. Die Führung beschränkt sich auf das „Erdgeschoss“ der Höhle und dauert zirka 50 Minuten. Dabei erlebt man eine Welt unter Tag, welche über Millionen von Jahren geschaffen wurde. Die Kraft des Wassers ließ nach den Eiszeiten verschiedene Hallen, Felsformationen und Tropfsteinbildungen entstehen. Die Besichtigungstour führt auf gut ausgebauten, gesicherten Wegen über eine Länge von zirka 400 Metern durch die Höhle. Es ist keine Ausrüstung erforderlich, warme Kleidung und festes Schuhwerk wird allerdings empfohlen. Die Höhlentemperatur beträgt im Sommer etwa +6°C, im Winter etwa -2°C. | + | Die sogenannte Normal-Führung beginnt beim Höhleneingang. Nur für Gruppen ab 15 Personen ist eine vorherige Anmeldung erwünscht. Die Führung beschränkt sich auf das "Erdgeschoss" der Höhle und dauert zirka 50 Minuten. Dabei erlebt man eine Welt unter Tag, welche über Millionen von Jahren geschaffen wurde. Die Kraft des Wassers ließ nach den Eiszeiten verschiedene Hallen, Felsformationen und Tropfsteinbildungen entstehen. Die Besichtigungstour führt auf gut ausgebauten, gesicherten Wegen über eine Länge von zirka 400 Metern durch die Höhle. Es ist keine Ausrüstung erforderlich, warme Kleidung und festes Schuhwerk wird allerdings empfohlen. Die Höhlentemperatur beträgt im Sommer etwa +6°C, im Winter etwa -2°C. |
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| | * Höhleneingang bzw. -ausgang (Wetterloch), Vorhalle, 15 m hoch | | * Höhleneingang bzw. -ausgang (Wetterloch), Vorhalle, 15 m hoch |
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| | * Trümmerhalle, mit von der Decke herabgestürzten Gesteinsbrocken, der schwerste wiegt etwa 18 Tonnen | | * Trümmerhalle, mit von der Decke herabgestürzten Gesteinsbrocken, der schwerste wiegt etwa 18 Tonnen |
| | * Tonnengewölbe, ein Gangprofil, welches sich halbkreisförmig gebildet hat, mit Sinterfahnen, Sinterröhrchen, Tropfsteinbildung und verschiedenfarbige Kalkablagerungen | | * Tonnengewölbe, ein Gangprofil, welches sich halbkreisförmig gebildet hat, mit Sinterfahnen, Sinterröhrchen, Tropfsteinbildung und verschiedenfarbige Kalkablagerungen |
| − | * kleine und große Bodensinterformationen, sowie Felsformationen z.B. Felsnase | + | * kleine und große Bodensinterformationen, sowie Felsformationen z. B. Felsnase |
| | * Höhlenbach | | * Höhlenbach |
| | * Fledermaus-Dom mit Protestantengedenkstätte und Marienstatue | | * Fledermaus-Dom mit Protestantengedenkstätte und Marienstatue |
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| | Höhlentouren mit Gästen in ''tiefer'' gelegene Bereiche werden seit einigen Jahren nicht mehr durchgeführt. | | Höhlentouren mit Gästen in ''tiefer'' gelegene Bereiche werden seit einigen Jahren nicht mehr durchgeführt. |
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| − | ==Besonderheit== | + | ==Naturschutz== |
| − | Die „Entrische Kirche“ ist Schlafplatz und Überwinterungsquartier von heimischen [[Fledermaus]]arten wie [[Großes Mausohr]], [[Kleine Hufeisennase]] und [[Mopsfledermaus]]. Um die Tiere nicht zu stören, gibt es in der Höhle Fotografier- und Filmverbot und auch Handys müssen abgeschaltet werden, da diese auf der ständigen Suche nach einem Netz Schwingungen aussenden, welche die Tiere unruhig werden lassen. | + | Die "Entrische Kirche" ist ein [[Naturdenkmal]] nach dem Salzburger Naturschutzgesetz und seit dem [[1. Jänner]] [[2007]] ein "NATURA 2000"-Europaschutzgebiet. <ref>[https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Lgbl/LGBL_SA_20061222_128/LGBL_SA_20061222_128.pdf LGBL.Nr. 128/2006 Entrische Kirche – Europaschutzgebietsverordnung]</ref> |
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| − | ==Öffnungszeiten 2016==
| + | Die "Entrische Kirche" ist Schlafplatz und Überwinterungsquartier von heimischen [[Fledermaus]]arten wie [[Großes Mausohr]], [[Kleine Hufeisennase]] und [[Mopsfledermaus]]. Um die Tiere nicht zu stören, gibt es in der Höhle Fotografier- und Filmverbot und auch Handys müssen abgeschaltet werden, da diese auf der ständigen Suche nach einem Netz Schwingungen aussenden, welche die Tiere unruhig werden lassen. |
| − | *Mai, Juni: Mittwoch, Freitag und Sonntag um 12:00 und um 14:00 Uhr<br />
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| − | *Juli, August: täglich um 11:00, 12:00 und um 14 Uhr ohne Ruhetag<br />
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| − | *September: Mittwoch, Freitag und Sonntag um 12:00 und um 14:00 Uhr<br />
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| − | Die Führungen werden bei einer Mindestteilnehmerzahl von drei Erwachsenen durchgeführt. <br /> | + | ==Öffnungszeiten 2020== |
| − | Das Verweilen in der Höhle zur Meditation ist mit Terminvereinbarung möglich.
| + | Die Höhle ist aufgrund der Covid-19 Situation 2020 geschlossen! <ref>Homepage des Tourismusverbandes Dorfgastein</ref> |
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| − | ====Preise==== | + | == Weblinks == |
| − | Erwachsene: € 11,80; Kinder von 3 bis 13 Jahre: € 5,90 <br />
| + | * [http://dorfgastein.net/naturhohle-entrische-kirche www.dorfgastein.net/naturhohle-entrische-kirche] |
| − | Die Mitnahme von Kindern wird erst ab einem Alter von 3 Jahren empfohlen.
| + | * [http://www.kraftort.org/Osterreich/Salzburg/Dorfgastein_Entrische_Kirche/dorfgastein_entrische_kirche.html www.kraftort.org/dorfgastein_entrische_kirche] |
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| − | ==Naturschuz==
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| − | Die „Entrische Kirche“ ist ein [[Naturdenkmal]] nach dem Salzburger Naturschutzgesetz und seit dem [[1. Jänner]] [[2007]] ein "NATURA 2000"-Europaschutzgebiet. <ref>[https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Lgbl/LGBL_SA_20061222_128/LGBL_SA_20061222_128.pdf LGBL.Nr. 128/2006 Entrische Kirche – Europaschutzgebietsverordnung]</ref>
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
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| | * [http://www.mamilade.at/entrische/kirche/dorfgastein/1006620-dorfgastein_hoehle.html www.mamilade.at] | | * [http://www.mamilade.at/entrische/kirche/dorfgastein/1006620-dorfgastein_hoehle.html www.mamilade.at] |
| | * {{Quelle PN|7. April 2011}} | | * {{Quelle PN|7. April 2011}} |
| − | * Salzburger Nachrichten, Lokalausgabe, 08.08.2016 | + | * [[Salzburger Nachrichten]], Lokalausgabe, 08.08. und 03.09.2016 |
| − | * Salzburger Nachrichten, Lokalausgabe, 03.09.2016
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| − | == Weblinks ==
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| − | * [http://dorfgastein.net/naturhohle-entrische-kirche www.dorfgastein.net/naturhohle-entrische-kirche]
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| − | * [http://www.kraftort.org/Osterreich/Salzburg/Dorfgastein_Entrische_Kirche/dorfgastein_entrische_kirche.html www.kraftort.org/dorfgastein_entrische_kirche]
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| − | ==Fußnoten== | + | ==Einzelnachweise== |
| | <references/> | | <references/> |
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