Vogt- oder Kastnerturm: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Vogt- oder Kastnerturm''' ist ein über 1 000 Jahre altes historisches Gebäude im Stadtzentrum von [[Zell am See]], das unter [[Denkmalschutz]] steht.
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Der '''Vogt- oder Kastnerturm''' ist ein hochmittelalterlichen Wehr-, Wach- und Repräsentationsbau im Stadtzentrum von [[Zell am See]]. In dem unter [[Denkmalschutz]] stehenden Gebäude ist in vier Stockwerken das Stadtmuseum untergebracht.
  
 
==Beschreibung==
 
==Beschreibung==
Die Turmhöhe beträgt 23,5 Meter, die Mauerbreite an der Nord-, der Süd- und der Westseite 8,6 Meter, an der Ostseite 13,5 Meter. Der Turm hat fünf Stockwerke, von denen vier bis 2017 für Ausstellungszwecke genutzt wurden. Aus Sicherheitsgründen ist der Vogtturm derzeit (2018) nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, ein neues Museums- und Sicherheitskonzept ist in Ausarbeitung. Im Parterre befinden sich Geschäfte.
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Die Turmhöhe beträgt 23,5 Meter, die Mauerbreite an der Nord-, der Süd- und der Westseite 8,6 Meter, an der Ostseite 13,5 Meter. Der Turm hat fünf Stockwerke, von denen vier für Ausstellungszwecke genutzt werden. Nach einer umfangreichen Sanierung ist der Vogtturm seit Juli 2020 mit einem neuen Museums- und Sicherheitskonzept wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.  
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
[[1254]] war der Turm im Besitz der [[Herren von Walchen|Herren zu Walchen]] und zählte als [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#U|Urbar]]<nowiki>gut</nowiki> zum Sitz [[Schloss Dorfheim]] in [[Saalfelden]]. [[1383]] gehörte der Turm Friedrich, Fuscher Probst ([[Herren von Hundt]]), und diente als [[Getreidekasten]] und als Wohnung für den Gerichtsdiener. [[1770]], beim großen Feuer in [[Zell am See]], wurde auch der Turm in Mitleidenschaft gezogen. Der Brand vernichtete zwei Stockwerke und das Dach des Turmes. In dieser Zeit erfolgte im vierten Geschoß des Turmes mittels Böller vor Gewittern auch das sogenannte Wetterschießen. [[1798]] erwarb der Kaufmann [[Johann Kastner]] den Turm, worauf dieser 145 Jahre im Familienbesitz blieb. In dieser Zeit wurden zwei Geschoße als Wohnung genutzt. 
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Der Turm (Bergfried), der gräfliche Ansitz (Fuscher Haus, Neue Propstei, heute [[Bankhaus Carl Spängler & Co. AG|Bankhaus Carl Spängler]]) und die [[Stadtpfarrkirche Zell am See|Hippolyt-Kirche]] zählen zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Als Bauherren dürfen die Herren von Lechsgemünde-Frontenhausen-Mittersill-Pinzgau vermutet werden.Das Fuscher Haus und der Zeller Turm waren Teil eines um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstandenen Häuserensembles, das einen dreieckigen, durch Tore abgeschlossenen Innenhof (den heutigen Stadtplatz) umgab. Ansitz und Turm hatten bis weit hinein in die Neuzeit als „freies Eigen“ eine rechtliche Sonderstellung inne.<ref>Hochhold, Rainer (2020): Geschichte des Vogtturms. Museumsportal des Landes Salzburg </ref> Bei einem Stadtbrand im Jahr [[1770]] wurde auch der Turm in Mitleidenschaft gezogen. Zudem wurden früher die Dachluken zum Wetterschießen verwendet. Dabei hoffte man, durch den Lärm (Kanonendonner) das Aufziehen von Unwettern zu verhindern.
Ab [[1951]] war die Familie [[Anton Faistauer|Faistauer]] aus [[Maishofen]] bzw. waren deren Erben im Besitz des Turmes.
 
 
[[1984]] erwarb das [[Bankhaus Carl Spängler & Co. AG|Bankhaus Carl Spängler]] den Turm und sanierte das Gebäude im Bereich der Innenräume und des Daches gründlich. Anschließend wurde das Gebäude an die Stadtgemeinde für Museumszwecke verpachtet. Das [[Stadt-Museum im Vogt- oder Kastnerturm|Stadt-Museum]], das sich seit [[1973]] im [[Schloss Rosenberg]] befunden hatte und von einem Museumsverein betreut wird, übersiedelte nachfolgend in den Vogtturm.
 
  
Das Gebäude steht unter [[Denkmalschutz]].<ref>Telefonische Auskunft des Leiters des Museums im Turm, Herrn [[Horst Scholz]</ref>
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[[1798]] wurde der Turm vom Kaufmann [[Johann Kastner]] erworben, Turm und Turmhaus befanden sich in der Folge knapp 150 Jahre im Besitz der Familie Kastner. Ab [[1951]] waren die Familie [[Anton Faistauer|Faistauer]]  aus [[Maishofen]] und deren Erben im Besitz des Turmes. [[1984]] erwarb das Bankhaus Spängler den Turm und sanierte das Gebäude im Bereich der Innenräume und des Daches gründlich. Anschließend wurde das Gebäude an die Stadtgemeinde für Museumszwecke verpachtet. Das [[Stadt-Museum im Vogt- oder Kastnerturm|Stadt-Museum]], das sich seit [[1973]] im [[Schloss Rosenberg]] befunden hatte, übersiedelte nachfolgend in den Vogtturm. Im Jahr [[2003]] wurden Erhaltungsarbeiten an der Fassade durchgeführt. [[2018]] musste der Turm aus Sicherheitsgründen (Fluchtwege u.a.) gesperrt werden. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte das Museum in neugestalteter Form im Juli [[2020]] wieder eröffnet werden.
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==Stadtmuseum==
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Im Zeller Stadtmuseum erwarten Sie wertvolle Schaustücke und spannende Entdeckerstationen. Die Schwerpunkte liegen auf archäologischen Funden der Vor- und Frühgeschichte, Zeugnissen des örtlichen Brauchtums, der Wirtschafts- und Tourismusgeschichte, romantischen und spätromantischen Gemälden des Zeller Sees, aktuellen Erfindungen und Innovationen aus der Region sowie Exponate des Zeller Malers Richard Hirschbäck (1937–2007). Schon der Turm allein ist einen Besuch wert.
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
* Information im Schaukasten beim Eingang in das im Turm befindliche Museum.
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* Homepage Vogtturm
 
* Wikipedia-Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Vogtturm "Vogtturm"]
 
* Wikipedia-Artikel [https://de.wikipedia.org/wiki/Vogtturm "Vogtturm"]
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=== Einzelnachweise ===
 
=== Einzelnachweise ===
 
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Version vom 21. September 2021, 15:57 Uhr

Vogt- oder Kastnerturm
Spuren des Brandes von 1770 im Vogtturm

Der Vogt- oder Kastnerturm ist ein hochmittelalterlichen Wehr-, Wach- und Repräsentationsbau im Stadtzentrum von Zell am See. In dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude ist in vier Stockwerken das Stadtmuseum untergebracht.

Beschreibung

Die Turmhöhe beträgt 23,5 Meter, die Mauerbreite an der Nord-, der Süd- und der Westseite 8,6 Meter, an der Ostseite 13,5 Meter. Der Turm hat fünf Stockwerke, von denen vier für Ausstellungszwecke genutzt werden. Nach einer umfangreichen Sanierung ist der Vogtturm seit Juli 2020 mit einem neuen Museums- und Sicherheitskonzept wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Geschichte

Der Turm (Bergfried), der gräfliche Ansitz (Fuscher Haus, Neue Propstei, heute Bankhaus Carl Spängler) und die Hippolyt-Kirche zählen zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Als Bauherren dürfen die Herren von Lechsgemünde-Frontenhausen-Mittersill-Pinzgau vermutet werden.Das Fuscher Haus und der Zeller Turm waren Teil eines um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstandenen Häuserensembles, das einen dreieckigen, durch Tore abgeschlossenen Innenhof (den heutigen Stadtplatz) umgab. Ansitz und Turm hatten bis weit hinein in die Neuzeit als „freies Eigen“ eine rechtliche Sonderstellung inne.[1] Bei einem Stadtbrand im Jahr 1770 wurde auch der Turm in Mitleidenschaft gezogen. Zudem wurden früher die Dachluken zum Wetterschießen verwendet. Dabei hoffte man, durch den Lärm (Kanonendonner) das Aufziehen von Unwettern zu verhindern.

1798 wurde der Turm vom Kaufmann Johann Kastner erworben, Turm und Turmhaus befanden sich in der Folge knapp 150 Jahre im Besitz der Familie Kastner. Ab 1951 waren die Familie Faistauer aus Maishofen und deren Erben im Besitz des Turmes. 1984 erwarb das Bankhaus Spängler den Turm und sanierte das Gebäude im Bereich der Innenräume und des Daches gründlich. Anschließend wurde das Gebäude an die Stadtgemeinde für Museumszwecke verpachtet. Das Stadt-Museum, das sich seit 1973 im Schloss Rosenberg befunden hatte, übersiedelte nachfolgend in den Vogtturm. Im Jahr 2003 wurden Erhaltungsarbeiten an der Fassade durchgeführt. 2018 musste der Turm aus Sicherheitsgründen (Fluchtwege u.a.) gesperrt werden. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte das Museum in neugestalteter Form im Juli 2020 wieder eröffnet werden.

Stadtmuseum

Im Zeller Stadtmuseum erwarten Sie wertvolle Schaustücke und spannende Entdeckerstationen. Die Schwerpunkte liegen auf archäologischen Funden der Vor- und Frühgeschichte, Zeugnissen des örtlichen Brauchtums, der Wirtschafts- und Tourismusgeschichte, romantischen und spätromantischen Gemälden des Zeller Sees, aktuellen Erfindungen und Innovationen aus der Region sowie Exponate des Zeller Malers Richard Hirschbäck (1937–2007). Schon der Turm allein ist einen Besuch wert.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Hochhold, Rainer (2020): Geschichte des Vogtturms. Museumsportal des Landes Salzburg