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Version vom 16. Februar 2010, 08:15 Uhr
Das Sigmundstor (früher "Neutor" genannt) verbindet die Riedenburg mit der Altstadt von Salzburg.
Schreibweise
Die Inschrift des Tores laut zwar Siegmundstor. Weil das Tor aber nach dem Heiligen Sigismund (auch als Heiliger Sigmund bekannt) geweiht ist, scheint die Schreibweise Sigmundstor trotzdem folgerichtiger.
Geschichte
Hofkriegsrat Guidobald Franz Freiherr von Hegi trat 1676 an den Erzbischof Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg heran und schlug vor, den Mönchsberg an der schmalsten Stelle zu durchtrennen. Der Durchstich sollte sich durch den Verkauf von Quadern und durch Robot selbst finanzieren. Dadurch sollte ein erhöhtes Steueraufkommen ermöglicht werden, die Absiedlung feuergefährlicher Betriebe möglich werden, neuer Wohnraum geschaffen, die nicht einfache Verteidigung der inneren Riedenburg sichergestellt und die Verteidigung von Stadt und Festung verbessert werden.
Von 1676 bis 1687 (Tod Max Gandolfs) wurde daher der Steinbruch beim Hofstall betrieben und in 35 m Breite der Berg abgegraben. Erzbischof Sigismund von Schrattenbach griff den alten Gedanken wieder auf. Eine Kommission befürwortete in der Folge aber eine Tunnelerrichtung. Hofbauverwalter Wolfgang Hagenauer sollte den von Hagenauer überarbeiteten Plan umsetzen.
1759 entschied man sich für einen Tunnelbau nach Plänen von Johann Elias von Geyer, der am 14. Mai 1764 begonnen wurde. Am 2. September 1765 erfolgte der Durchstich des Berges und 1766 seine Eröffnung. Für die Fassadengestaltung wurde dann aber der Plan der Hagenauers gewählt, die Fassaden beidseitig ansprechend zu gestalten und in Riedenburg als Vorwerk in Form eines Ruinenparks zu verwirklichen. Der Park wurde durch den Tod Sigismunds 1772 nicht mehr ausgeführt.
Bis ins spätere 19. Jahrhundert war das Sigmundstor von einem Zwinger geschützt, der mit einem Steckentor (d. h. mit Palisaden) geschlossen werden konnte.
Kurioses
Im Sigmundstor war Anfang der Motorisierung um 1900 die Fahrgeschwindigkeit auf sechs Stundenkilometer reduziert[1]
Technik
Der Tunnel ist 135 m lang und hat wegen des Wasserabzuges und des günstigen Lichteinfalls vom Max-Reinhardt-Platz zum Hildmannplatz ansteigend eine annähernde Neigung von 10 m. Durch diese Neigung wird einfallendes Licht von der Riedenburg her vom Boden auf die Decke geworfen und macht den Tunnel deutlich heller.
Aktuelles 2009
Das Sigmundstor wird aufgrund von Reparaturarbeiten am Konglomerat im Herbst 2009 zeitweise gesperrt sein. Bis zum Dezember soll die Sperre anhalten. Nicht nur die Autofahrer müssen sich nach den "Öffnungszeiten" richten, sondern auch die O-Busse der Linie 1, 4 und 8.
Die "Öffnungszeiten" lauten wie folgt: Montag bis Freitag von 04:30 bis 20:30. Und auch am Wochenende. Die übrige Zeit ist das Neutor nicht passierbar[2]
Weblinks
Fußnote
- ↑ Quelle Kronland Salzburg, historische Fotografien von 1850 bis 1918, Salzburger Museum Carolino Augusteum, Wolfram Morath (Hrsg.), 2000, ISBN 3-901014-68-3
- ↑ Quelle Salzburger Kronenzeitung, Nr. 17.729, Dienstag 08. September 2009, Seite 12 und Seite 13
Quellen
- Beitrag Altstadt von Salzburg
Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974