Marko Feingold: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Feingold5.jpg|thumb|Hofrat Marko Feingold 2007]]Hofrat '''Marko M. Feingold''' (* [[28. Mai]] [[1913]] in Neusohl (Österreich-Ungarn), heute Banská Bystrica in der Slowakei) ist seit [[1946]] Präsident der [[Israelitische Kultusgemeinde Salzburg|Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg]].  
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[[Bild:Feingold5.jpg|thumb|Hofrat Marko Feingold 2007]]Hofrat '''Marko M. Feingold''' (* [[28. Mai]] [[1913]] in Neusohl, damals Österreich-Ungarn, heute Banská Bystrica in der Slowakei) ist seit [[1946]] Präsident der [[Israelitische Kultusgemeinde Salzburg|Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg]].  
  
 
==Leben==
 
==Leben==
Max Feingold wuchs in der Leopoldstadt in Wien auf. Nach einer Lehre war er als kaufmännischer Angestellter bei einem Kürschner in Wien und später als Reisender, insbesondere in Italien unterwegs. Kurz nach dem Anschluss 1938 verließ er Wien, ging über die Tschechoslowakei nach Polen. Nach Prag zurückgekehrt, wurde er am [[6. Mai]] [[1939]] von der Gestapo verhaftet. Als er [[1941]] schließlich in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht wurde, begann ein Leidensweg, den nur äußerst wenige überlebten. Nach Transporten in Konzentrationslager im Norden (Neuengamme) und Süden (Dachau) Deutschlands, kam er schließlich ins KZ Buchenwald, wo Feingold wie durch eine Reihe von Wundern die Befreiung durch die Amerikaner am [[11. April]] [[1945]] erlebte.
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Max Feingold wuchs in der Leopoldstadt in Wien auf. Nach einer Lehre war er als kaufmännischer Angestellter bei einem Kürschner in Wien und später als Reisender, insbesondere in Italien unterwegs. Kurz nach dem Anschluss [[1938]] verließ er Wien, ging über die Tschechoslowakei nach Polen. Nach Prag zurückgekehrt, wurde er am [[6. Mai]] [[1939]] von der Gestapo verhaftet. Als er [[1941]] schließlich in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht wurde, begann ein Leidensweg, den nur äußerst wenige überlebten. Nach Transporten in Konzentrationslager im Norden (Neuengamme) und Süden (Dachau) Deutschlands, kam er schließlich ins KZ Buchenwald, wo Feingold wie durch eine Reihe von Wundern die Befreiung durch die Amerikaner am [[11. April]] [[1945]] erlebte.
  
Weil ihm auf der Fahrt nach Wien der Eintritt in die sowjetische Besatzungszone verweigert wurde, ließ er sich 1945 in [[Salzburg]] nieder, wo er seither lebt. Schon wenige Tage nach seiner Ankunft in Salzburg übernahm er die Leitung der Küche, die für Verfolgte des Nazi-Regimes eingerichtet worden war. Zwischen 1945 und [[1948]] half er jüdischen Flüchtlingen, die überwiegend aus Osteuropa kamen ('displaced persons') bei der Flucht über die Alpen nach Palästina ([[Krimmler Judenflucht]]). 1948 wurde er Inhaber eines Modegeschäftes, das er bis zu seiner Pensionierung [[1977]] betrieb.
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Weil ihm auf der Fahrt nach Wien der Eintritt in die sowjetische Besatzungszone verweigert wurde, ließ er sich 1945 in [[Salzburg]] nieder, wo er seither lebt. Schon wenige Tage nach seiner Ankunft in Salzburg übernahm er die Leitung der Küche, die für Verfolgte des Nazi-Regimes eingerichtet worden war. Zwischen 1945 und [[1948]] half er jüdischen Flüchtlingen, die überwiegend aus Osteuropa kamen ([[Displaced Persons|displaced persons]]) bei der Flucht über die [[Alpen]] (zu Seehäfen) nach Palästina ([[Krimmler Judenflucht]]). 1948 wurde er Inhaber eines Modegeschäftes, das er bis zu seiner Pensionierung [[1977]] betrieb.
  
 
Seit [[17. Juni]] [[1946]] ist Feingold Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. Seit den [[1980er]] Jahren hält er als Zeitzeuge Vorträge vor Schülern, Studenten, Pfarrgemeinden und Vereinen. Häufig ist er auch Gastgeber für Schulklassen und andere interessierte Gruppen, die die [[Salzburger Synagoge]] besuchen. Seit vielen Jahren nimmt er am [[Interreligiöser Dialog|interreligiösen Dialog]] teil. Zu den zahlreichen Ehrungen, die er im In- und Ausland erhielt, gehören die Verleihung des Goldenen Verdienstkreuzes des Landes Salzburg (1988) und die Ernennung zum ''Hofrat'' (1991). Seit [[1977]] ist er in Pension.
 
Seit [[17. Juni]] [[1946]] ist Feingold Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. Seit den [[1980er]] Jahren hält er als Zeitzeuge Vorträge vor Schülern, Studenten, Pfarrgemeinden und Vereinen. Häufig ist er auch Gastgeber für Schulklassen und andere interessierte Gruppen, die die [[Salzburger Synagoge]] besuchen. Seit vielen Jahren nimmt er am [[Interreligiöser Dialog|interreligiösen Dialog]] teil. Zu den zahlreichen Ehrungen, die er im In- und Ausland erhielt, gehören die Verleihung des Goldenen Verdienstkreuzes des Landes Salzburg (1988) und die Ernennung zum ''Hofrat'' (1991). Seit [[1977]] ist er in Pension.
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* 1977 Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs
 
* 1977 Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs
 
* 1985 Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik
 
* 1985 Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik
* 1985 Bürgerbrief der Stadt Salzburg
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* 1985 [[Bürgerbrief der Stadt Salzburg]]
 
* 1988 Wappenmedaille der Stadt Salzburg in Gold
 
* 1988 Wappenmedaille der Stadt Salzburg in Gold
* Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg
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* [[Verdienstzeichen|Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg]]
 
* 1991 Berufstitel Hofrat
 
* 1991 Berufstitel Hofrat
 
* 1993 Ehrenbecher des Landes Salzburg
 
* 1993 Ehrenbecher des Landes Salzburg
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[[Kategorie:Person|Feingold, Marko]]
 
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[[Kategorie:Person (Geschichte)|Feingold, Marko]]
 
[[Kategorie:Zuagroaste|Feingold, Marko]]
 
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[[Kategorie:Religion|Feingold, Marko]]
 
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[[Kategorie:Judentum in Salzburg|Feingold, Marko]]
 
[[Kategorie:Judentum in Salzburg|Feingold, Marko]]

Version vom 11. November 2009, 14:51 Uhr

Hofrat Marko Feingold 2007

Hofrat Marko M. Feingold (* 28. Mai 1913 in Neusohl, damals Österreich-Ungarn, heute Banská Bystrica in der Slowakei) ist seit 1946 Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg.

Leben

Max Feingold wuchs in der Leopoldstadt in Wien auf. Nach einer Lehre war er als kaufmännischer Angestellter bei einem Kürschner in Wien und später als Reisender, insbesondere in Italien unterwegs. Kurz nach dem Anschluss 1938 verließ er Wien, ging über die Tschechoslowakei nach Polen. Nach Prag zurückgekehrt, wurde er am 6. Mai 1939 von der Gestapo verhaftet. Als er 1941 schließlich in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht wurde, begann ein Leidensweg, den nur äußerst wenige überlebten. Nach Transporten in Konzentrationslager im Norden (Neuengamme) und Süden (Dachau) Deutschlands, kam er schließlich ins KZ Buchenwald, wo Feingold wie durch eine Reihe von Wundern die Befreiung durch die Amerikaner am 11. April 1945 erlebte.

Weil ihm auf der Fahrt nach Wien der Eintritt in die sowjetische Besatzungszone verweigert wurde, ließ er sich 1945 in Salzburg nieder, wo er seither lebt. Schon wenige Tage nach seiner Ankunft in Salzburg übernahm er die Leitung der Küche, die für Verfolgte des Nazi-Regimes eingerichtet worden war. Zwischen 1945 und 1948 half er jüdischen Flüchtlingen, die überwiegend aus Osteuropa kamen (displaced persons) bei der Flucht über die Alpen (zu Seehäfen) nach Palästina (Krimmler Judenflucht). 1948 wurde er Inhaber eines Modegeschäftes, das er bis zu seiner Pensionierung 1977 betrieb.

Seit 17. Juni 1946 ist Feingold Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. Seit den 1980er Jahren hält er als Zeitzeuge Vorträge vor Schülern, Studenten, Pfarrgemeinden und Vereinen. Häufig ist er auch Gastgeber für Schulklassen und andere interessierte Gruppen, die die Salzburger Synagoge besuchen. Seit vielen Jahren nimmt er am interreligiösen Dialog teil. Zu den zahlreichen Ehrungen, die er im In- und Ausland erhielt, gehören die Verleihung des Goldenen Verdienstkreuzes des Landes Salzburg (1988) und die Ernennung zum Hofrat (1991). Seit 1977 ist er in Pension.

Am 17. Jänner 2008 wurde er von Bürgermeister Heinz Schaden mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg ausgezeichnet.

Werke

  • Marko M. Feingold: Wer einmal gestorben ist, dem tut nichts mehr weh. Eine Überlebensgeschichte. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Birgit Kirchmayr und Albert Lichtblau. Picus Verlag, Wien 2000. ISBN 3-85452-441-2
  • Marko M. Feingold (Hrsg.): Ein Ewiges Dennoch – 125 Jahre Juden in Salzburg, Böhlau verlag, Wien 1993

Auszeichnungen

Weblinks