Wallfahrtsbasilika zu Unserer Lieben Frau
Die Wallfahrtsbasilika zu Unserer Lieben Frau ist die Pfarrkirche der Lungauer römisch-katholischen Pfarre Mariapfarr (und somit auch der zu dieser Pfarre gehörenden Gemeinden Mariapfarr, St. Andrä im Lungau, Göriach und Weißpriach) sowie eine bekannte Wallfahrtskirche. Sie ist die größte Pfarrkirche im Bundesland Salzburg und wurde 2018 zur dritten "Basilica minor" in der Erzdiözese Salzburg erhoben. Sie zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in Mariapfarr.
Geschichte
Die Wallfahrtsbasilika gilt als die Mutterkirche des Lungaus. Der Ort war früher ein bedeutender Wallfahrtsort.
Die Pfarrkirche, die bereits im Jahr 923 als "ecclisia ad longovue" urkundlich genannt wurde, stand damals unten in der Ortschaft Althofen.
Im Jahre 1217 machte der salzburgische Ministeriale Konrad von Pfarr sein Testament, bevor er sich zum Fünften Kreuzzug nach Jerusalem aufmachte und nicht wiederkehrte. Da er ohne leibliche Erben war, vermachte er sein gesamtes Rittergut mitsamt der Burg der Salzburger Kirche, beziehungsweise dem Pfarrer von Althofen. Der Letzte Wille des Kreuzfahrers verfügte, dass die Burg als Pfarrhof dienen sollte. So geschah es auch, und das weitläufige Gebäude beherbergt nach mancherlei Umbauten noch heute den Pfarrhof.[1]
Sogleich nach dem Antritt dieser Erbschaft wurde an der Stelle der St.-Georgs-Burgkapelle eine große romanische Marienkirche erbaut. Diese erhielt im Jahr 1225 durch Papst Honorius III. eine päpstliche Bestätigung. In der Folge wurde der Name "Mariapfarr" gebräuchlich, und es entwickelte sich um das Gnadenbild der Schönen Madonna von Mariapfarr ein über Jahrhunderte blühendes Wallfahrtswesen.[1]
Ab Beginn des 15. Jahrhunderts erlebte die Wallfahrt nach Mariapfarr ihre Blütezeit.
2011 forcierte die Pfarre ihr Bestreben, dass die Kirche als Basilika anerkannt wird. Von der Größe des Gotteshauses her sei die Anerkennung jedenfalls möglich. Die Entscheidung liegt in Rom.
Am 15. August 2016, dem Mariä Himmelfahrtstag, an dem die Kirche auch ihr Patrozinium feiert, wurde die Pfarr- und Wallfahrtskirche nach zweijährigen, umfassenden Renovierungsarbeiten von Erzbischof Franz Lackner wieder eingeweiht. Zwischen dem Altarraum und den Kirchenbänken befand sich bis zur Renovierung ein hohes schmiedeeisernes Gitter, das nach einigen Diskussionen nach rückwärts, nahe unter der Empore versetzt wurde. Die Kosten dieses Großprojekts betrugen rund zwei Millionen Euro.
Erhebung zur "Basilica minor"
Am 15. August 2018 wurde die Kirche durch ein päpstliches Schreiben zur "Basilica minor" erhoben. Zu den Festgästen zählten unter anderen Erzbischof Franz Lackner, dessen Vorgänger Alois Kothgasser und Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer junior.
Bildergalerie von der Festveranstaltung
Begrüßung am Joseph Mohr Platz mit gleichnamigen Brunnen
Ausstattung
Das Gnadenbild der Schönen Madonna von Mariapfarr zog Tausende Gläubige an. Ein Tafelbild, auf dem die Anbetung der drei Weisen dargestellt wird, diente möglicherweise Joseph Mohr, dem Dichter des weltberühmten Liedes Stille Nacht! Heilige Nacht!, als Inspiration für die Verszeile Holder Knabe im lockigen Haar.[2] Mohr war von 1815 bis 1817 Hilfspriester in Mariapfarr gewesen und schrieb 1816 den Liedtext.
Besonders bedeutend sind die romanischen und gotischen Fresken im Altarraum sowie acht spätgotische Tafelbilder am Hochaltar.
Bildergalerie
- "Holder Knab’ im lockigten Haar". Hochaltar Mariapfarr um 1500.jpg
Mohrs Inspirationsquelle zur Verszeile: "Holder Knab’ im lockigten Haar"
weitere Bilder
Wallfahrtsbasilika zu Unserer Lieben Frau – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Weblinks
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 20. Dezember 2011
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Festschrift "150 Jahre Gasthof Post-Örglwirt Mariapfarr" (1989), S. 5. f.
- ↑ Die Zeile lautet im Original: Holder Knab’ im lockigten Haar, […].