Regina Grindlinger
Regina Grindlinger (* 1. Oktober 1884 in Horodenka, Galizien; † 18. September 1942 in Maly Trostinec bei Minsk ermordet) war aus Salzburg deportiertes jüdisches Opfer des NS-Regimes.
Leben
Die Familie Grindlinger lebte seit 1918 in der Gemeinde Morzg. Nach dem frühen Tod des Vaters Josef Grindlinger im Jahre 1923 musste die Mutter Regina ihre vier Kinder alleine aufziehen. Sie übersiedelten in die Stadt Salzburg und wechselten öfters ihre Wohnungen. Die Kinder machten eine Handels- oder Handwerkslehre. Otto wurde Handelsangestellter, Stella Büroangestellte und Dorothea Schneiderin. Henriette, die jüngste Tochte, war noch ein Lehrmädchen, als die Familie im November 1935 ihren letzten Wohnsitz in Salzburg, Judengasse 17, 3. Stock, anmeldete.
1938, nach dem Anschluss, verloren alle ihre Arbeitsstelle und wurden aus Salzburg nach Wien vertrieben. Der Sohn Otto war bis 28. November 1938 im KZ Dachau inhaftiert. In Wien versuchte die Familie, die als Polen galten, Visa für Großbritannien und die USA zu erhalten. Die Geschwister Otto, Stella und Henriette konnten im April 1939 nach England flüchten, die Mutter aber hatte kein Visum erhalten und ihre Tochter Dorothea blieb bei ihr in Wien.
Regina Grindlinger wurde mit ihrer Tochter Dorothea am 14. September 1942 mit dem Transport Nr. 41/524 in die besetzte Sowjetunion deportiert und am 18. September 1942 in Maly Trostinec bei Minsk ermordet. Zu ihrem Andenken wurden am 22. Juni 2009 in der Judengasse 17 ein Stolperstein verlegt.