Martin Huber (Politiker und Finanzbeamter)

Aus SALZBURGWIKI
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Dr. Martin Huber (* 14. Jänner 1893; † 18. April 1965) war ein Politiker der Christlichsozialen Partei und der ÖVP, der in den letzten Kriegstagen und der Nachkriegszeit eine gewisse Rolle spielte, sowie Präsident der Finanzlandesdirektion für Salzburg.

Leben

Die Widerstandsorganisation

Dr. Martin Huber war in der Widerstandsbewegung "Österreichische Freiheitsbewegung" (06) tätig, die auch noch in den Nachkriegsmonaten neben den politischen Parteien aktiv war. Er war ein Mitbegründer der Salzburger ÖVP.[1]

Die kritischen Nachkriegstage

Martin Huber trat am 30. April 1945 an den späteren Landeshauptmann Adolf Schemel heran, um im Hinblick auf die Gründung einer Landesregierung mit den Sozialdemokraten Verbindung aufzunehmen.

In der Folge trafen Huber und Schemel am 3. Mai 1945 in der Villa des Primararztes Josef Wegleitner mit dem Sozialdemokraten Anton Neumayr zu einem ersten Gespräch zusammen.

Danach begaben sie sich zum Rathaus, wo die Amerikanische Besatzungsmacht gerade ihr Hauptquartier bezogen hatte. Hier mussten sie feststellen, dass die Amerikaner bereits den Vorkriegs-Bürgermeister Richard Hildmann als Bürgermeister eingesetzt hatten. Sie verzichteten auf die Erklärung, dass sie sich als bessere Repräsentanten des demokratischen Österreich fühlten.

Beamtenlaufbahn

Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg als mehrfach ausgezeichneter Offizier trat Dr. Huber 1920 in den Konzeptdienst der Salzburger Finanzverwaltung und wurde schon bald darauf mit verantwortlichen und schwierigen Aufgaben betraut. 1945 übernahm er die Leitung der Salzburger Finanzverwaltung, die er rasch und zielbewusst wieder aufbaute.[2]

Huber leitete seit 1945 die Finanzlandesdirektion Salzburg und seit 1949 auch die Finanzlandesdirektion Oberösterreich. Er trat mit Ende des Jahres 1958 in den Ruhestand.[2]

Von 1960 bis 1963 war er Ersatzmitglied des Verfassungsgerichtshofs.[3]

Anlässlich seines wegen Erreichung der Altersgrenze erfolgenden Übertritt in den Ruhestand wurde ihm folgendes nachgerühmt:[2] Besondere Verdienste erwarb er sich gerade in den ersten Nachkriegsjahren durch seine stete Hilfe bei unzähligen Notstandsfällen. Mit Präsident Dr. Huber scheidet ein Beamter aus dem aktiven Dienst, der sich während seiner ganzen Laufbahn durch Konzilianz, soziales Verständnis und wirtschaftsnahes Denken allgemeine Wertschätzung erworben.hat.

Familie

Dr. Martin Huber war mit Martha geb. Daghofer (* 1893, 1965) verheiratet.

Das Familiengrab ist auf dem Salzburger Friedhof von St. Peter.

Ehrungen

Hubers Verdienste wurden 1955 durch die Verleihung des Großen goldenen Ehrenzeichens sichtbar gewürdigt.[2]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Heitzmann, Klaus: Die Wiesen wurden buchstäblich kahlgefressen. Aspekte der Kriegs- und Nachkriegsgeschichte im Lungau um 1945. Teil 2. In: Salzburg. Geschichte und Politik (Mitteilungen der Dr.-Hans-Lechner-Forschungsgesellschaft), 9. Jahr / 1999 / Nr. 2/3−B, S. 3 f.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Salzburger Nachrichten, 30. Dezember 1958, S. 5 (SN‑Archivseite): Dr. Martin Huber
  3. Heller, Kurt: Der Verfassungsgerichtshof. Die Entwicklung der Verfassungsgerichtsbarkeit in Österreich von den Anfängen bis zur Gegenwart . Verlag Österreich: Wien 2010, ISBN 978-3-7046-5495-3. S. 616
Zeitfolge
Vorgänger

Präsident der Finanzlandesdirektion Salzburg
1945–1958
Nachfolger

Friedrich Schönsteiner