Lotte Ranft
Prof. Lotte Ranft, geb. Berger (* 30. September 1938 in Berlin, Deutschland), ist eine Salzburger Malerin und Bildhauerin.
Leben
Ausbildung
Lotte Ranft maturierte in Innsbruck. Sie studierte an der damaligen Hochschule Mozarteum Bühnenbild, erlangte 1976 ihr Diplom (Magistra artium) mit Auszeichnung. Weitere Studien führten sie an die Wiener Akademie der bildenden Künste zu Prof. Herbert Boeckl (* 1894; † 1966) (Akt) und Prof. Claus Pack (* 1921; † 1997), an die Universität Innsbruck (Kunstgeschichte), an die damalige Technische Hochschule Wien (Maschinenbau), an die Internationale Sommerakademie in Salzburg (Malerei bei Oskar Kokoschka und Claus Pack). Plastik studierte sie bei Prof. Wander Bertoni und Francesco Somaini. Ein Steinbildhauerseminar absolvierte sie bei Prof. Toni Schneider-Manzell (* 1911; † 1996).

Lehrtätigkeiten
- 1973–1981 Lehrbeauftragte am Bundesoberstufen-Realgymnasium Salzburg
- 1975–1991 Lehrbeauftragte an der Kunstuniversität Mozarteum in Salzburg
Werke
Plastik
Zu Lotte Ranfts plastischem Werk gehören
- 1975 "Die Trauernde" Bronze-Büste, Museum Carolino-Augusteum
- 1987 "Daphne", Bronze-Großplastik, Universität
- 1988 "Das große Lebensspiel", Bronze-Großplastik, Landeskrankenhaus
- 1992 "Radfahrer", Bronze-Großplastik, Makartsteg
- 1995 "Christian-Doppler-Denkmal", Bronze, Salzburg Airport W. A. Mozart
- 2003 "Christian Doppler-Denkmal", Granit, Salzburg-Liefering
- 2009 "Große Kaffeebohne", Bronze-Großplastik, Hafencity Hamburg ("Coffeeplaza")
- 2010 "Tassilo-Denkmal", Gründerdenkmal, Stift Mattsee
Die Künstlerin zu ihrer Tassilo-Plastik:[1]
- "Ich habe auf die Symbolsprache des achten Jahrhunderts zurückgegriffen und bin reich fündig geworden, denn diese Zeit war ein Schmelztiegel der verschiedensten Kulturen. Aus diesem reichen Fundus habe ich Zitate verwendet, um den Zeitgeist des achten Jahrhunderts zu vermitteln. Und diese Sprache verstehen die Menschen auch heute noch. Drei Tierfiguren begleiten das Bronzedenkmal: Der bayerische Löwe, der karolingische Adler (für Karl den Großen) und die Schlange: Sie steht für den Verrat, der an Tassilo begangen wurde und ihn zu lebenslanger Klosterhaft verurteilte. Das ganze Denkmal wiegt eine halbe Tonne und trotzdem macht es den Eindruck von großer Leichtigkeit, denn die mächtige Scheibe berührt den Boden nur an einem Punkt!"
Malerei
- "Ihre technische Ausbildung an der Universität Wien spiegelt sich in einigen Arbeiten wieder, die dennoch die Lotte Ranfts Werke auszeichnende Lebendigkeit und Dynamik nicht entbehren. Leuchtende Farben unterstreichen den Ausdruck der Lebensfreude, die sich durch das Schaffen Ranfts zieht."[2]
- "Lotte Ranft setzt mit ihren farbigen und oft stark gerandeten Flächen und Figuren kräftige Akzente in unsere Alltagswelt. Mittels ihrer über Jahre entwickelten persönlichen Farb- und Formensprache, durch selbstbewusstes und spielerisches Komponieren, erscheinen ihre Werke jedoch federleicht und poetisch. Sie vermitteln große innere Ruhe."[3]
Auszeichnungen
- 2001 1. Preis für die Großplastik "Tassilo" durch das Stift Mattsee
- 1991 Verleihung des Berufstitels "Professor" durch den Bundespräsidenten
- 1988 1. Preis für die Großplastik "Das Lebensspiel", Bundesministerium für Bauten und Technik
- 1986 2. Preis für die Großplastik "Daphne", Bundesministerium für Unterricht und Kunst
- 1984 Preis für Aquarell beim Österreichischen Grafikwettbewerb
- 1976 Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung für "Besondere künstlerische Leistung"
- 1972 Ehrenpreis für Plastik des Salzburger Kunstvereins
- 1969 Anerkennungspreis der Internationalen Sommerakademie Salzburg
Ausstellung
Von 29. Juni bis 1. September 2013 widmete das Salzburg Museum eine Ausstellung der Künstlerin mit dem Titel Lotte Ranft - Farbe und Volumen.
Literatur
- Fuchs, Heinrich: Die österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts. Wien: Selbstverlag 1985, 1986, 1991, 1992
- Wally, Barbara: Künstlerinnen in Salzburg. Salzburg 1991, in Monografische Reihe zur Salzburger Kunst, Band 13 ISBN 3-901014-08-X
Quelle
- "Lotte Ranft, Bildhauerin und Malerin" www.art4public.com (abgerufen am 19.4.2010)
Einzelnachweise
- ↑ Mattseer Stiftsblätter 2008 Nr. 1 S. 23: "Lotto Ranft: Tassilo – zwischen Macht und Glaube".
- ↑ Kurzbeschreibung auf www.dreiseengalerie.at.
- ↑ Kurzbeschreibung auf www.galerie-augustin.com.