Josef Ritter (Hofopernsänger)
Josef Ritter (* 3. Oktober 1859 in der Stadt Salzburg[1]; † 21. Juni 1911 ebenda)[2] war ein Hofopernsänger aus Salzburg.
Leben
Josef Georg Ritter war der Sohn der Tändlerstochter Maria Ritter (* 1828; † 10. Jänner 1894).[3] Erste musikalische Ausbildung erhielt er bei den Salzburger Domsingknaben. Nach dem Besuch der Volksschule und der k.k. Normal-Hauptschule verließ er 1874 die Salzburger k.k. Oberrealschule und besuchte 1875 bis 1879 die Königliche Musikschule in München.
Ersten Bühnenerfahrungen sammelte er noch während seiner Schulzeit am Salzburger Theater. Nach seiner Ausbildung folgten ab 1879 Engagements als Schauspieler und Sänger in Straßburg, Frankfurt und ab 1881 in Hamburg. 1891 folgte seine Berufung an die Wiener Hofoper, wo er in über 1 000 Auftritten zahlreiche Erfolge feierte. Neben seiner Festanstellung gab er auch zahlreiche Gastauftritte, so im 1. Festkonzert der Mozart-Centenarfeier am 16. Juli 1891 in Salzburg.[4]
Bis April 1905 war er Präsident des Österreichischen Bühnenvereins.
Nach seinem Karriereende übersiedelte "Seppel" Ritter 1906 mit seiner Lebensgefährtin, der Tänzerin Adolfine "Fini" Hauffe (* 1858; † 1912) in den Salzburger Heffterhof. Seine Versuche, als Angehöriger der Pressburger Grenzloge "Sokrates" die Freimaurerei in Salzburg wiederzubeleben, waren mittelfristig zum Scheitern verurteilt. Schließlich wurde er in die Landesheilanstalt Maxglan eingeliefert und unter die Kuratel seines Freimaurer-Bruders Rudolf Freisauff von Neudegg gestellt, des Sohnes seines Hamburger Sänger-Kollegen Rudolf Freny. Wenige Monate später verstarb er in der Landesheilanstalt.
Josef Ritter war heiratet mit der Berliner Altistin Marie Goetze (* 2. November 1865 in Berlin; † 18. Februar 1922 ebenda).[5]
Ehrung
- Große Silberne Rettungsmedaille der Stadt Hamburg (1883)
Quellen
- Flandera, Christian: Josef Ritter: Ein Opernstar aus Salzburg auf salzburg-geschichte-kultur.at
- Höslinger, Clemens: Ritter Josef, Sänger. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL), Band 9. Wien (Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) 1985, S. 177f.