Bianca Pollini-Bianchi
Hofrätin Professor Bianca Pollini-Bianchi, geborene Bertha Schwarz (* 27. Jänner 1855 in Heidelberg; † 16. Februar 1947 in der Stadt Salzburg)[1] war eine deutsch-österreichische Opernsängerin.
Leben
Bertha Schwarz debütierte 1871 am Hoftheater Karlsruhe und stand seit 3. Juli 1873 bei dem Impresario Baruch Pohl, seit 1874 Direktor der Hamburger Oper, unter Vertrag. Dieser finanzierte ihre Gesangsausbildung und gab ihr den Künstlernamen Bianca Bianchi. Nachdem sie ihren Vertrag mit Baruch Pohl gekündigt hatte, war sie von 1876 bis 1880 am Karlsruher Hoftheater engagiert, dann von 1880 bis 1887 an der Wiener Hofoper. Von 1887 bis 1889 und 1895 bis 1898 sang sie an der Münchner Hofoper, von 1889 bis 1895 an der Hofoper Budapest.
Seit 30. Juni 1897 war sie verheiratet mit dem Hamburger Operndirektor Bernhard Pollini, wie sich ihr früherer Impressario Baruch Pohl (* 16. Dezember 1838 in Köln; † 26. November 1897 in Hamburg) seit 1888 nannte, und übersiedelte nach Hamburg, wo sie von 1898 bis 1901 dem Ensemble der Staatsoper angehörte. Nach Beendigung ihrer Bühnenlaufbahn übersiedelte sie nach Salzburg, wo sie bereits 1884 die Villa Kaunitz auf dem Mönchsberg erworben hatte.
Bianca Bianchi-Pollini unterrichtete von 1902 bis 1914 an der Münchner Akademie für Tonkunst und von 1914 bis 1928 am Salzburger Konservatorium Mozarteum und trat nur noch gelegentlich auf. Ab 1913 war sie Präsidentin des Damensingvereines Hummel.
Am 16. Februar 1947 verstarb sie in der nach ihr benannten Villa (Schwarz-Villa), Mönchsberg 31, und hinterließ einen Sohn, Prof. Dr.-Ing. Carl Schwarz.[2]
Ehrungen
- Großherzogliche Badische Kammersängerin
- 1880 k. k. Kammersängerin
- 1897 königlich-bayerische Kammersängerin
- 1910 Bayerische Ludwigsmedaille für Wissenschaft und Kunst
- 1925 Berufstitel Professor
- 1925 Silberne Mozart-Medaille der Internationalen Stiftung Mozarteum
- 1925 Bürger der Stadt Salzburg
- 1928 Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- 1935 Österreichisches Verdienstkreuz für Kunst und Wissenschaft
- 1935 Großherzoglich Badische Medaille für Kunst und Wissenschaft
- Ehrenmitglied der Stiftung Mozarteum
Weblinks
Bianca Pollini-Bianchi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Fastl, Christian: Bianchi (eig. Schwarz; B.-Pollini), Bianca (eig. Berta)], in: Oesterreichisches Musiklexikon online, abgerufen am 7.9.2022
- Salzburger Nachrichten, 18. Februar 1947, S. 4.