Berchtesgadener Hochthron

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Der Untersbergstock mit dem Berchtesgadener Hochthron (ganz links).
Blick vom Thalgauberg in Thalgau. Im Hintergrund der Untersbergstock mit links dem Berchtesgadener Hochthron.
Berchtesgadener Hochthron, Gipfelansicht

Der Berchtesgadener Hochthron ist mit 1 973 m ü. A. der höchste Gipfel des Untersbergstocks.

Geografie

Er befindet sich in den Berchtesgadener Alpen im Landkreis Berchtesgadener Land, Bayern (Deutschland).

Durch seine Höhe und markante Lage am südöstlichen Hochplateaus des Untersbergstocks gilt er, klares Wetter vorausgesetzt, als einer der besten Aussichtsgipfel im Berchtesgadener Landes. Nach Osten blickt man in das Salzkammergut, nach Südosten auf die Osterhorngruppe, im Süden liegt das Berchtesgadener Land mit den Berchtesgadener Alpen bis zum Steinernem Meer und im Westen geht der Blick über die Chiemgauer Alpen.

Südlich des Berchtesgadner Hochthrons liegt in etwa sieben Kilometer Entfernung Berchtesgaden, in leicht nordwestlicher Richtung, etwa acht Kilometer entfernt, befindet sich Bad Reichenhall, die Stadtmitte von der Stadt Salzburg ist etwa 13 Kilometer nordöstlich.

In der Gipfelnähe, nicht ganz 500 m westlich, befindet sich das Stöhrhaus.

Südlich des Gipfels entspringt der Almbach, der durch die Almbachklamm (Bayern) in die Königsseeache fließt.

Geschichte

Die "Österreichische Touristenzeitung" berichtete in ihrer Ausgabe 1902[1]

Absturz vom Untersberg. Am 14. Juli nachmittags unternahmen einige Mitglieder des Salzburger Edelweiss-Clubs einen Aufstieg auf den Untersberg über die zum Theil schwierige Südwand des Berchtesgadner Hochthron, etwas nördlich der Schellenberger Eishöhle. Die Touristen waren an­geseilt. Herr Ignaz Geiger, Comptoirist in der Cementfabrik Gartenau am Untersberg, liess sich, wie der Bericht sich aus­drückt, "wegen besserer Sicherung seiner ihm folgenden Be­gleiter" vom Seile losmachen. Als er bereits die grösste Wand ohne Schwierigkeit überwunden hatte, glitt er plötzlich aus und stürzte, an den beiden Hintermännern vorbei, lautlos in die Tiefe. Seine Begleiter überzeugten sich alsbald, dass Geiger sofort todt war. Eine Expedition der Alpinen Rettungs-Gesellschaft begab sich am 15. morgens in Begleitung einiger Freunde des Verunglückten und des Arztes von Schellenberg zur Bergung der Leiche nach der Unglücksstätte. Der Verunglückte ist der Sohn des städtischen Leihhaus- und Theaterdieners Geiger und war 31 Jahre alt.

Die Ursache des Unglückes war offenbar die Loslösung vom Seile, und es ist nicht zu ersehen, warum dies geschah: die Angabe "zur besseren Sicherung seiner Begleiter" ist nur erklärlich, wenn man annimmt, dass die Touristen das Seil nicht als Sicherung zu handhaben wussten. Die Betheiligten übersendeten den "M. N. N." nach­ folgende Darstellung des Sachverhaltes:

"Der Anstieg bis zur eigentlichen Südwand ist in etwa zweieinhalb Stunden zu erreichen und wenig anstrengend. Der Aufstieg über die Wand selbst bietet nur zwei schwierigere Stellen, welche schon oft ohne Seilbenützung gemacht wurden; der Vorsicht halber benützten wir das Seil trotzdem. Der verunglückte Geiger hatte bereits als Zweiter das schwierigere Stück leicht überwunden und liess sich nun auf eigenes Ver­langen vom Seile losbinden, da es zur Sicherung des zuletzt Gehenden fast ganz gebraucht wurde und er die Verantwort­lichkeit der Sicherung ausdrücklich dem Geübteren von uns, der diese Tour heuer schon zum drittenmale machte, über­lassen wollte. Während wir noch mit uns beschäftigt waren, stieg Geiger, von uns unbeobachtet, einer für sich vorausgehenden Partie, bestehend aus zwei Herren, nach und über die nun folgende, mit guten Griffen und Tritten versehene Wandstufe leicht empor. Von uns noch zur Vorsicht gemahnt und auch

die angebotene Seilhilfe der bereits auf sicherem Standplatz befindlichen Vorgänger nicht beanspruchend, hatte er schon das grösste Stück zurückgelegt, wir waren ihm knapp seitlich nahe, als er plötzlich jeglichen Halt verlor und lautlos rück­lings abstürzte. Dies ereignete sich so unvorhergesehen, dass jede Hilfe unsererseits leider unmöglich war. Aus diesem Her­gang ist wohl für jeden Unbefangenen zu entnehmen, dass der Unfall lediglich auf eine Verkettung unglückseliger Umstände zurückgeführt, und eine Ausserachtlassung der Vorsicht uns nicht zum Vorwurf gemacht werden kann."

Bilder

 Berchtesgadener Hochthron – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblinks

Quellen

  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, wurden erst einige Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 10. Jänner 2023).

Einzelnachweis

  1. ANNO, Österreichische Touristenzeitung, Ausgabe 1902, Seite 173