Schloss Mönchstein
Die Schloss Mönchstein, ursprünglich Tetelheimer Turm, später Mönchsteinturm, befand sich am Mönchsberg in der Stadt Salzburg auf dem Areal des heutigen Schloss Mönchstein.
Geschichte
Ursprünglich nannte man diesen nordwestlichen Teil des Mönchsberges Windischberg. Auf ihm stand ein viereckiger Turm, den man Tetelheimer Turm nannte nach den Tetelheimer, die in der Mitte des 13. Jahrhunderts das Pflegegericht um Waging am See inne hatten. Von 1419 scheint dann die Familie Fröschlmooser bis 1565 als Besitzer des Turmes auf. Nach dem Tod von Christof Fröschlmooser verkauft die verarmte Witwe 1565 das gesamte Areal dem Salzburger Bürger Wolf Windisch. Der Teil des Berges zwischen Augustinerkloster Mülln bis zum Bürgerholz bei der Bürgerwehr wurde dann Windischberg genannt. Nach mehreren Besitzerwechsel, unter anderem auch an das Augustinerkloster Mülln, erwarb das Areal 1654 die Universität Salzburg, was dem Anwesen bald schon den Spitznamen Professorenschlösschen einbrachte.
Am 31. August 1661 wurde die seit 1540 bestehende Kapelle zu Ehren der Heiligen Maria, Anna und aller heiligen Mönche vom Universitätsrektor neu geweiht. Eine neuerliche große Feier, zu der alle Professoren und Studenten der Universität in einem feierlichen Zug beim Schlösschen erschienen, war 100 Jahre später zur Jahrhundertfeier.
Auf dem Gelände war zeitweise ein einem kleinen Turm eine astronomische Beobachtungsstelle untergebracht. Für einige Jahre wohnte der Schriftsteller Lorenz Hübner hier und im 20. Jahrhundert der Maler Anton Faistauer.
Nach der Aufhebung der Universität wurde das Anwesen unter der bayerischen Regierung im November 1813 versteigert und vom königlich-bayerischen Rat am Obersten Gerichtshof, Josef Felner, erworben. Nachdem er das Schlösschen renovieren hatte lassen, sich selten in Salzburg befand, beauftragte er Leopold Hagenauer mit der Verwaltung des Gutes. Hagenauers Sohn Josef erwarb schließlich 1834 das Anwesen. Im Garten fand dann eine skurrile Sammlung Hagenauers Platz: er hatte nach dem Brand 1818 im Schloss Mirabell die vom Dach herunter geworfenen Statuen, stellte sie im Garten auf und versah sie mir recht originellen Beschriftungen. Himmel, wer hätte das geglaubt! Was Krieg und Stürme nicht vermochten, dies war dem Frieden vorbehalten, mir meine Linke abzureißen war beipielsweise bei einer Statue zu finden, deren Arm abgebrochen war[1].
Jedenfalls verkauften dann 1887 die Erben von Hagenauer das Gut an den Privatbankier Karl Leitner, der dann dem Anwesen seinen letzten Namen gab.
Fußnote
- ↑ weitere Details dazu in der Publikation von Adolf Frank Der Mönchsberg und seine Baulichkeiten erschienen in Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 70, 1930, S. 1-44
Quelle
- Salzburger Miniaturen, Karl Heinz Ritschel, Otto Müller Verlag, 1998, ISBN 3-7013-09579-5