Müllner Schanze

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Blick aus der Monikapforte auf Augustiner Pforte und Augustiner Kirche
Kletterparcours Müllner Schanze.

Die Müllner Schanze ist ein Wehrbauwerk aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges am Nordende des Mönchsberges in der Stadt Salzburg.

Allgemeines

Sie sicherte als Teil der Lodronschen Stadtmauer gemeinsam mit dem nächstgelegenen Klausentor im Nordwesten die Stadt Salzburg vor einem allfälligen feindlichen Angriff. Heute bildet das Bauwerk die Grenze zwischen dem Landschaftsraum Mönchsberg und dem Stadtteil Mülln.

Geschichte

Im Jahr 1621 wurde unter Leitung des bekannten Dombaumeisters Santino Solari zuerst die untere Schanzanlage errichtet. Der Berg wurde so bearbeitet, dass gleichmäßig geneigte steile Flanken zur Müllner Hauptstraße und zur Augustinergasse hin entstanden.

1622 und 1623 erfolgte der Bau der oberen Schanzanlage mit der Augustinerpforte.

1638 errichtete Fürsterzbischof Paris Graf Lodron in der Mitte die Monikapforte als Ergänzung und Verstärkung der Augustinerpforte.

Vor den Mauern dieser Wehranlage wurde zur Verstärkung derselben ein neuer tiefer Graben in einer Breite gut zehn Meter durch Abbau des Konglomeratfelsens geschaffen. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges war damit die Schanzanlage durch drei in der Höhe gestaffelte Befestigungsebenen gesichert.

Namensgebung

Die nahe gelegene Müllner Kirche ist dem heiligen Augustinus von Hippo geweiht, weshalb die Benennung nach diesem antiken Kirchenvater verständlich ist.

Die heilige Monika war die Mutter des heiligen Augustinus.

Diese katholischen Heiligen sollten die Wehranlage beim Angriff durch ein feindliches (protestantischen) Heer schützen und stärken.

Straße

1895 errichteten der Bankier Karl Leitner und Basilius von Paschkoff die Fahrstraße auf den Mönchsberg, die quer durch die Schanzanlage geführt wurde, wodurch die alte Wehranlage der Müllner Pforte stark beeinträchtigt ist.

Alte Ansichten

Die Müllner Schanze heute

In den letzten Jahren wurde wiederholt die Wiederherstellung der alten Wehranlage gefordert. Dabei soll die Straße auf den Mönchsberg in einem kurzen Teilstück als Tunnel unter der alten Schanzanlage hindurch geführt werden. Die Müllner Schanze ist heute als dreistufige Wehranlage nördlich der Alpen einzigartig und daher kulturgeschichtlich besonders bedeutsam. Diese alte Grabenanlage ist derzeit allerdings nur unterhalb der Torbrücke zur Monikapforte im halbwegs ursprünglichen Zustand, ansonsten wurde dieser Wehrgraben weitgehend zugeschüttet. Er könnte im Zuge einer Restauration problemlos wieder großteils hergestellt werden. Bei Verlegung der Straße kann auch die bis fünf Meter hohe Straßenrampe auf der mittleren Schanzanlage wieder entfernt werden. Eine Wiederherstellung des einzigartigen Bauwerkes ist möglich, da die Tunnellösung keine normwidrige oder bedenkliche Steigung der Straße vorsieht. 2009 wurde oberhalb der Müllner Kirche der Kletterparcours Müllner Schanze errichtet.

Die Armbrustschützen der Stachelschützengilde haben ihren Armbrustschießstand im Bereich des ehemaligen tiefen Wehrgraben der Müllner Schanze.

Bilder

Weblinks

Literatur und Quellen