Landeskrankenhaus-Panorama, Ansicht vom Mönchsberg aus
Chirurgie West

Das Landeskrankenhaus Salzburg (auch: St. Johanns-Spital) in Salzburg Mülln ist in funktional-organisatorischem Verbund mit der Christian-Doppler-Klinik in der Gesundheitsversorgung eine Zentral-Krankenanstalt, sowie auch ein Universitätsklinikum auf Grund der Kooperation mit der Paracelsus Medizinische Privatuniversität. Rechtsträger ist das Land Salzburg. Die Betriebsführung erfolgt durch die gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsführungs-GmbH (SALK).

Geschichte

Die ursprüngliche barocke Spitalsanlage mit der zentralen Krankenhauskirche St. Johannes, heute die Pfarrkirche des Spitals-Pfarrsprengels, wurde im Auftrag von Stifter Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, dem die soziale Arbeit ein besonderes Anliegen war, auf den Fundamenten des älteren Grimmingschlosses von Fischer von Erlach erbaut und 1704 eingeweiht. Johann Ernst von Thun belebte mit dem neuen Spitalnamen einen alten Namen wieder, hieß doch schon das alte Spital der Erhardkirche nach dem heiligen Johannes d. T. Die gesamte Anlage, Kirche, Männertrakt und Frauentrakt finanzierte Johann Ernst aus seinen eigenen Mitteln privat! Im Stifterbrief vom 15. Oktober 1699 richtete er einen Stiftungsfond mit 100.00 Gulden ein. Ferner spendete er noch einmal 12.000 Gulden zur Bezahlung der Krankenwärter und spendete bis an sein Lebensende monatlich weitere 1.000 Gulden an das Spital.

1754 wurde eine Apotheke eingerichtet, die auch öffentlich zugänglich war und sich großer Beliebtheit erfreute. Ganz im Geiste der Aufklärung wurde 1791 der letzte Pilger aufgenommen. 1796 erfolgte dann, auf Betreiben des damaligen Leibarztes des EB Hartenkeil, zur Trennung von Medizin und Chirugie.

Von 1891 bis 1899 wurde das erste Kinderspital, und von 1897 bis 1899 die "Geburtshilfliche und Frauen - Abteilung", als Vorläufer der heutigen Frauenklinik, errichtet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einem großzügigen Ausbau des St. Johanns-Spitals. Als bislang letztes großes Bauprojekt wurde 2001 die Chirurgie West eingeweiht. 2009 entstand am Aiglhof die S-Bahn-Station Mülln, die ÖBB-Benutzer direkt vor die Tore des Spitals bringt.

2003 nahm die Paracelsus Medizinische Privatuniversität auf dem Gelände des Landeskrankenhaus ihren Studienbetrieb auf.

Albert Gruber ist zurzeit (2014) Pflegeexperte am Landeskrankenhaus Salzburg.

Heinrich Magometschnigg (2014) ist ärztlicher Direktor des Landeskrankenhauses und des Universitätsklinikums Salzburg.

Krankenhauskirche St. Johannes

Hauptartikel: Krankenhauskirche St. Johannes

Die Krankenhauskirche St. Johannes ist dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. Durch eine Vorhalle gelangt man in die eigentliche Kirche. In dieser Vorhalle befindet sich der Eingang zur unterirdischen Priestergruft, in welcher auch die Eingeweide des Stifters in der so genannten "Flammenurne" bestattet sind.

Das Krankenhaus heute

Im St. Johanns-Spital stehen 1 167 Betten sowie 3 471 Mitarbeiter zur Verfügung. Die Auslastung beträgt 70 Prozent (2014)[1]. In 19 Fachabteilungen und sieben Instituten werden jährlich rund 48 000 Patienten in stationäre Pflege aufgenommen und eine noch wesentlich größere Anzahl ambulant versorgt. Pro Jahr erblicken rund 2 300 neue Erdenbürger hier das Licht der Welt.

Vorstand

Ärztlicher Direktor
Univ.-Prof. Dr. Heinrich Magometschnigg
Pflegedirektorin
DGKS Margret Hader
Wirtschaftsdirektor
Dr. Klaus Offner

Abteilungen

 
Müllner Hauptstraße 48: Einfahrt in das Landeskrankenhaus

Am Standort Landeskrankenhaus sind folgende bettenführenden Abteilungen eingerichtet:

  • Universitätsklinik für Anästhesiologie, perioperative Medizin und allgemeine Intensivmedizin
  • Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie
  • Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin
  • Universitätsklinik für Chirurgie
  • Universitätsklinik für Dermatologie
  • Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit Perinatologie
  • Universitätsklinik für Spezielle Gynäkologie - Brustzentrum Salzburg mit Brustambulanz
  • Universitätsklinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie
  • Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten
  • Universitätsklinik für Herzchirurgie
  • Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie
  • Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde
  • Universitätsklinik für Pneumologie
  • Universitätsklinik für Innere Medizin I, mit Gastroenterologie- Hepatologie, Nephrologie, Stoffwechsel und Diabetologie
  • Universitätsklinik für Innere Medizin II, Kardiologie und internistische Intensivmedizin
  • Universitätsklinik für Innere Medizin III mit Hämatologie, internistischer Onkologie, Hämatostasiologie, Infektiologie, Rheumatologie und Onkologisches Zentrum
  • Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
  • Universitätsklinik für Nuklearmedizin und Endokrinologie
  • Universitätsklinik für Orthopädie
  • Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation
  • Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie
  • Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie
  • Universitätsklinik für Urologie und Andrologie

Institute am Standort Landeskrankenhaus

  • Universitätsinstitut für Radiodiagnostik
  • Kinderradiologie des Universitätsinstitutes für Radiodiagnostik
  • Pathologisches Institut
  • Universitätsinstitut für Medizinisch-Chemische Labordiagnostik der PMU
  • Forschungsinstitut für Grund- und Grenzfragen der Medizin und Biotechnologie

Adresse

Müllner Hauptstraße 48
5020 Salzburg
Telefon: 06 62 - 44 82-0

Weblinks

Quellen

  • Römisch - Katholisches Pfarramt am St. Johanns - Spital(Hg.): 300 Jahre St. Johanns - Kirche am Landeskrankenhaus Salzburg 1704 bis 2004, Salzburg 20004
  • Brettenthaler, Josef ; Feuerstein, Volkmar : Drei Jahrhunderte St.- Johanns - Spital Landeskrankenhaus Salzburg, Das Landeskrankenhaus in der Geschichte der Salzburger Medizin, Salzburg 1986
  • Waitzbauer, Harald : Im Dienst der Menschlichkeit. Die Tradition der Medizinischen Lehre und Forschung in Salzburg, Schriftenreihe des Landespressebüros, Sonderpublikationen Nr. 166. Salzburg 2000
  1. "Salzburger Nachrichten", 2. Juli 2015