Reinhard Spitzy

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Reinhard Nikolaus Karl Spitzy (* 11. Februar 1912 in Graz, † 2. November 2010 in Maria Alm am Steinernen Meer) bekleidete in der SS ab Oktober 1938 den Rang eines SS-Hauptsturmführers, war österreichischer, bzw. deutscher Diplomat, NS-Funktionär und persönlicher Referent des deutschen Diplomaten und späteren Außenministers Ribbentrop.

Leben und Karriere als Nationalsozialist

Er besuchte das Schottengymnasium in Wien, später eine Fliegerschule und eine Offiziersschule. Bereits ab Oktober 1931 war er Mitglied in der NSDAP und in der SA. Der SS trat Reinhard Spitzy im Jänner 1932 bei. Er bereitete im Jahr 1934 gemeinsam mit anderen den sog. Juliputsch vor.

Bis 1934 studierte Spitzy an der Universität und beendete seine Ausbildung zum Diplomaten an der École libre des sciences politiques in Paris, Frankreich, 1936 mit dem Diplom der Sektion Diplomatique mit Auszeichnung.

1936 bis 1938 arbeitete er als Sekretär des deutschen Botschafters Joachim von Ribbentrop in London, England, und kehrte mit diesem 1938 in das Auswärtige Amt nach Deutschland zurück. Hier war er im Ministerbüro Ribbentrops beschäftigt. Ab 1939 war Spitzy Attaché, Adjutant und persönlicher Referent des Außenministers Ribbentrop in Wien. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vertrat er US-amerikanische Firmen in Deutschland. Bis Sommer 1941 hatte er das Amt des Sonderführers des Amtes Ausland/Abwehr des OKW (Wilhelm Canaris) – zeitweise innerhalb des mit Abwehr befassten Regiments Brandenburg - inne.

Im August 1942 kommandierte man Spitzy als Exportreferent der deutschen Waffenmission (offizieller Vertreter von Skoda) zur nachrichtendienstlichen Tätigkeit nach Spanien ab. Ab 1943 arbeitete er mit Walter Schellenberg im Reichssicherheitshauptamt und mit Prinz Max Egon zu Hohenlohe-Langenburg zusammen. In dieser Funktion nahm er zusammen mit Hohenlohe-Langenburg an Gesprächen mit dem amerikanischen Geheimdienst in Bern, Schweiz, teil.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Reinhard Spitzy in der alliierten Fahndungsliste geführt. Es gelang ihm, sich in spanischen Klöstern zu verstecken. 1948 erfolgte seine Flucht nach Argentinien und war er dort als Pflanzer in Arroyo Nancay berufstätig.

Ab Jänner 1958 hielt sich Spitzy unbehelligt in Österreich auf. Seit 1989 lebte er im Ortsteil Hinterthal in Maria Alm am Steinernen Meer. Eine unter Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger geplante Ehrung Reinhard Spitzys für seine Leistungen als Geschäftsmann und als Publizist führte zu einer kritischen Landtagsanfrage von Maria Bommer, Gabriele Burgstaller und Walter Thaler. Ob die Ehrung nachfolgend durchgeführt wurde, ist der Autorin zur Zeit nicht bekannt.

Reinhard Spitzy verstarb am 2. November 2010 in Maria Alm.

Quellen

  • www.hellegatt.de
  • www.salzburg.gv.at: 3. Sitzung des Salzburger Landtages, Mittwoch, den 10. Dezember 1997, Donnerstag, den 11. Dezember 1997, 5.3 *Anfrage der Abg. Bommer, Mag.a Burgstaller und Mag. Thaler an Herrn Landeshauptmann Dr. Schausberger betreffend die geplante Ehrung des Geschäftsmannes und Publizisten Reinhard Spitzy, (Nr. 172 der Beilagen)