Lärmschutz
Lärmschutzmaßnahmen werden aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommen immer häufiger entlang wichtiger Verkehrsstraßen im Bundesland Salzburg notwendig.
Allgemeines
Einerseits macht Lärm krank und muss daher vor allem in Gemeinden, die sich entlang der Tauernautobahn befinden, ständig ausgebaut werden. Andererseits müssen die für Kurgebiete laut ÖNORM S 5021 sowie ÖAL-Richtlinie Nr. 32 (Lärmschutz in Kur- und Erholungsorten, Anforderungen und Maßnahmen) festgelegten Richt- bzw. Immissionsgrenzwerte eingehalten werden. Hier wären Bad Vigaun sowie die Kurorte Bad Hofgastein und Bad Gastein an der Tauernbahn im Gasteinertal zu erwähnen.
Aber auch an Bundesstraßen ist es mancherorts notwendig, so genannte Einhausungen oder Tunnels zu erreichen. Beispiel Henndorf am Wallersee.
Tauernautobahn
Der Ausbau der Tauernautobahn auf zwei Röhren war unter anderem nur möglich geworden, weil die Betreiber und die Politik den Anliegergemeinden vor allem im Lungau die Errichtung von Einhausungen der in ihrem Gemeindegebiet führenden Teile der Tauernautobahn zugesagt hatten.
Am 27. Mai 2011 konnte die Einhausung bei Flachau im Pongau dem Verkehr übergeben werden. 22 Mill. Euro kosteten die 492 Meter Tunnel sowie die zwei 204 bzw. 156 Meter langen Galerien. Im November 2011 wird die Einhausung eingeschüttet und begrünt werden. Sie soll ein Naherholungsraum nach dem Vorbild von Trebesing in Kärnten werden. Die Lärmwände und Einhausung Reitdorf muss noch errichtet werden.
Die einseitige 1,3 Kilometer lange Einhausung bei Eben im Pongau kostete 18,6 Mill. Euro. In Oberweißenburg bei Sankt Michael im Lungau ist eine 540 Meter lange einseitige Galerie um zehn Millionen Euro im Bau, die bis Juni 2012 fertiggestellt sein soll.
Insgesamt sind bereits 54 Millionen Euro in Lärmschutzmaßnahmen im Salzburger Abschnitt der Scheitelstrecke der Tauernautobahn investiert worden. Weitere 23 Millionen in Kärnten. Bis 2020 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, deren Großteil jedoch noch ausstehen.
So wartet Zederhaus auf seine Einhausung. 69 Millionen werden die 1.550 Meter Einhausung dort kosten. 870 Meter dieser Strecke müssen abgesenkt werden und bis zu 15 Meter in Richtung Zederhausbach verlegt werden. Damit werden auch 5,8 Hektar Fläche gewonnen. Diese Einhausung soll bis zum Jahr 2016 fertig werden.
Tauernbahn
Nachdem die ÖBB die neue Angertalbrücke im Gasteinertal fertiggestellt hatten, aber keine Betriebsgenehmigung erhielten, wurde lange um Lärmschutzmaßnahmen gekämpft. Die beiden Kurorte Bad Hofgastein und Bad Gastein bangten um ihre Anerkennung als Kurort, würden die ÖBB ihren geplanten Ausbau an Zügen ohne entsprechende Lärmschutzmaßnahmen umsetzen. Im Jänner 2011 konnte ein für beide Seiten tragbarer Kompromiss gefunden werden.
Bad Vigaun
Im Dezember 2010 präsentierte Bürgermeister Raimund Egger eine Projektentwicklung “Einhausung mit Energiegewinnung” der Tauernautobahn bei Bad Vigaun. „Wir haben mit der Forderung nach der Einhausung der Tauernautobahn in unserem Gemeindegebiet nur eine Aussicht auf Erfolg, wenn sie sich auch rechnet!“ betonte Bürgermeister Raimund Egger bei der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung, bei der er das Modellprojekt „Einhausung und Energiegewinnung“ vorstellte.
Gemeinde und Tourismusverband der Modellgemeinde Bad Vigaun vergeben gemeinsam den Auftrag zur Projektentwicklung an die Gorbach-Consulting. Dabei geht es um die Einhausung der Tauernautobahn im gesamten gut zwei Kilometer langen Bad Vigauner Abschnitt der Tauernautobahn, die mit der Nutzung der Dachflächen für Photovoltaik verbunden wird. Die Energiegewinnung soll auch ein Beitrag zum Klimaschutz sein, die Einhausung die Lebensqualität der Bewohner erhöhen. Für beides erhofft sich die Gemeinde Förderungsmittel der Europäischen Union. Die Projektentwicklung wird mit der Präsentation der Grundlagen in wenigen Wochen beginnen und ein Jahr dauern.
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 28. Mai 2011
- Medieninfo Bad Vigaun MMag. Michael Neureiter, 16. Dezember 2010
- Salzburgwiki-Artikel