Dr. jur. Julius Sylvester (* 30. Juni 1854 in Wien; † 13. Juli 1944 in Seekirchen am Wallersee) war Reichsratsabgeordneter, Präsident des Abgeordnetenhauses Vize-Bürgermeister der Stadt Salzburg.

Biographie

Sylvester promovierte 1877 an der Wiener Universität und wurde 1884 als Hof- und Gerichtsadvokat (Rechtsanwalt) in Salzburg tätig. 1896 und 1897 bekleidete er unter Gustav Zeller das Amt des Bürgermeister-Stellvertreters der Stadt Salzburg.

Von 1897 bis zum Zusammenbruch der Habsburger-Monarchie 1918 vertrat er Salzburg als Abgeordneter der Deutsch-fortschrittlichen Partei im Abgeordnetenhaus des Reichsrats. Er trat, als die Regierung den Gesetzesvorschlag zum Bau der Tauernbahn einbrachte, vehement für dessen Annahme ein. Als Generalberichterstatter vermochte er alle gegenteiligen Bedenken auszuräumen, wodurch der für das Land Salzburg so wichtige Entwurf ohne Gegenstimme angenommen werden konnte. Daneben setzte er sich erfolgreich für den Ausbau des Salzburger Hauptbahnhofes ein.

Von 1911 bis 1917 fungierte er als Präsident des Abgeordnetenhauses, zeigte sich von 1918 bis 1919 als Staatsnotar und ab 1919 als Mitglied des Verfassungsgerichtshofes tätig.

Ehrungen

Die Internationale Stiftung Mozarteum, der er von 1915 bis 1922 als Präsident vorstand, ernannte ihn nach seinem Rücktritt 1923 zum Ehrenpräsidenten, von der Universität Wien erhielt er 1927 die Ehrendoktorwürde verliehen.

Die Stadt Salzburg ernannte ihn mit Diplom vom 11. Juni 1901in dankbarer Anerkennung der vielen um die Stadt Salzburg als Reichsratsabgeordneter erworbenen Verdienste, insbesondere in Würdigung der hervorragenden und ausgezeichneten Tätigkeit für den nunmehr gesicherten Bau der für Stadt und Land Salzburg so hochwichtigen Tauernbahn“ zu ihrem Ehrenbürger und 1945 zum Namensgeber der Dr.-Sylvester-Straße.

Sylvester verstarb 1944 im Zellerschlössl bei Seekirchen und liegt auch dort begraben.

Literatur- und Quellenangaben


Siehe auch