Museum am Kastenturm

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Museum am Kastenturm
Kastenturm

Das Museum am Kastenturm wurde im November 1998 eröffnet und liegt mitten im historischen Ortszentrum von Bischofshofen.

Geschichte

711 nach Christus, als die Bajuwaren die frühchristliche Verehrungsstätte des Hl. Maximilian bei einer römischen Siedlung entdeckten, erfolgte die erste Klostergründung des Hl. Bischofs Rupert auf Salzburger Boden. Im Laufe der Jahrhunderte war das Kloster (heute Kastenhof) Augustiner Chorherrenstift, Sitz der Bischöfe von Chiemsee im Hoch- und Spätmittelalter und bedeutende Kultstätte der Verehrung des Hl. Maximilian bis zur Säkularisierung der Erzdiözese.

Der Kastenhof ist ein mittelalterlicher Wohnturm aus dem 12. Jahrhundert, er ist viergeschossig und hat einen quadratischen Grundriss.

Er ist verbunden mit der Pfarrkirche. Weiters diente er als Pfleggerichtsort und als Getreidespeicher für die Bischöfe von Chiemsee. Das Museum dokumentiert die 5000-jährige Siedlungsgeschichte des Raumes Bischofshofen mit Grabungsergebnissen und durch sakrale Kunst des ehemaligen kirchlichen Subzentrums. Die archäologische Ausstellung wurde 2002 durch Mitarbeiter des Museums Carolino Augusteum Salzburg neu gestaltet und betreut.

Besondere Schaustücke sind dabei das berühmte Rupertuskreuz und die Georgstafel, ein gotisches Halbrelief sowie zahlreiche archäologische Funde, u.a. vom Götschenberg. Die archäologische Ausstellung wurde 2002 durch MitarbeiterInnen des Museums Carolino Augusteum neu gestaltet und wird durch diese auch betreut . Für den Besucher wartet ein steinzeitlicher Bohrer und Reibeschüsseln darauf, ausprobiert zu werden. Das Museum ist Träger des Österreichischen Museumsgütesiegels.

Leihgaben verschwunden, andere beschädigt

Am 19. Jänner 2011 führten Mitarbeiter des Salzburg Museums eine so genannte "Leihgabenkontrolle" im Museum durch. Denn rund 80 Prozent der Exponate waren Leihgaben des Salzburg Museums (239 Exponate). Doch dabei wurde das Fehlen einiger Leihgaben sowie Beschädigungen an anderen festgestellt. Daraufhin veranlasste Peter Husty, Chefkurator im Salzburg Museum, den umgehenden Abtransport der noch vorhandenen Leihgaben aus dem Museum am Kastenturm. Der Abtransport sämtlicher Leihgaben geschah am 9. Februar 2011 unter Sicherung von Wachbeamten.

Dr. Christoph Plaween, Obmann des Museumsvereins im Kastenturm wollte sich noch nicht zu den Vorfällen äußern. Kustodin Marianne Stöckl meinte, dass das Museum nun zusperren müsse, hat aber auch keine Erklärung vor die Vorfälle. Der langjährige Kustos, der 88-jährige (2011) pensionierte Arzt und studierte Archäologe Hans Ransmayr, erklärte das Verschwinden des Eisenpickels: er habe diesen im Dezember 2004 (!) mit ausdrücklicher Zustimmung des Salzburg Museums einem ihm namentlich bekannten Wissenschafter für dessen schriftliche Arbeiten übergeben. Er gab auch an, dass er Stücke aus der Jungsteinzeit Schulkindern in die Hand gegeben zu haben, da bei diesen Funden nichts passieren könne. Empört zeigte er sich über den Abtransport der Ausstellungsstücke, hätte das Museum doch einen Leihvertrag auf zehn Jahre, der sich jedes Jahr automatisch verlängere. Dr. Marx verwies auf die Verletzung der Bestimmungen des Leihvertrags hin, insbesondere auf den Punkt, dass Ransmayr 4.000 Jahre alte Steingeräte Schulkindern in die Hand gegeben hatte.

Verschwunden

Verschwunden sind ein wertvoller eiserner Lappenpickel, der in einem Graben des Pestfriedhofs in Bischofshofen gefunden worden war, sowie eine dreieckige kleine Pfeilspitze aus Silex vom Klingelberg in Sankt Johann im Pongau verschwunden.

Beschädigt

  • ein Halsteil eines Mondsee-Keramik-Topfes mit Einstichverzierung war in zwei Teile zerbrochen vorgefunden worden;
  • Kinspäne vom Troiboden und ein Fingerring aus Bronze vom Pestfriedhof waren ebenfalls gebrochen;
  • eine Hipposandale vom Pass Lueg, eine Henkeltasse Tannenzweigdekor vom Pestfriedhof und ein weiterer Topf mit hohem Hals waren beschädigt;
  • eine wertvolle Keramik, beschädigt, wurde offenbar notdürftig zusammengeklebt;

Weitere Mängel

Entgegen des Leihvertrages wurden die Lage mehrere Objekte ohne Beisein eines Vertreters des Salzburg Museums in Vitrinen verändert, obwohl schon die Öffnung dieser Vitrinen gemäß des Leihvertrages untersagt gewesen wäre.

Auszeichnungen

Quellen