In te domine speravi

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Tunnelportal Süd, Franz Friedrich Wallack bezeichnete sich als "Christkindl" (undatiert).
Tunnelportal Süd im April 2020.

IN TE DOMINE SPERAVI steht über beiden Portalen des Hochtor-Tunnels auf der Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße in 2 504 m ü. A. auf der Grenze der Bundesländer Salzburg und Kärnten.

Geschichte

Nachdem im Spätsommer 1933 endlich der Variantenstreit über die Streckenführung der Großglockner Hochalpenstraße zwischen dem Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl und dem Erbauer der Straße Dipl.-Ing. Franz Wallack zugunsten der Variante von Wallack entschieden wurde, konnten die Arbeiten für den letzten Abschnitt der Straße, der Scheitelstrecke, in Angriff genommen werden.

Bereits kurz nach dem Anfahren des Hochtor-Tunnels wurde am 13. September 1933 eine Herkules-Statue am Hochtor gefunden. Ein weiterer Fund war am nördlichen Tunnelportal eine Münze aus der Zeit der österreichischen Königin Maria Theresia (* 1717; † 1780). Auf dieser Münze stand geprägt

"IN TE DOMINE SPERAVI" - Auf Dich,o Herr, habe ich gehofft

Und, Zitat Franz Wallack in Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues Seite 162: "Ja, auf das Hochtor hatte ich durch all die Jahre gehofft, hatte ersehnt, daß die Straße hier Wirklichkeit werden möge. Nun standen wir mit der Arbeit tatsächlich hier. Und wenn die Straße fertig war, dann sollte über den Portalen des Hochtors die Inschrift eingemeißelt stehen: IN TE DOMINE SPERAVI!. Das ist auch der Fall."

1939 sah dann ein über die Straße fahrender nationalsozialistischer Gauleiter diese Inschrift. Ob er deren Bedeutung kannte oder nicht, er sah darin eine Gefährdung des tausendjährigen Reiches und ließ sofort die Inschrift heraus meißeln. Kaum war dann das tausendjährigen Reich zu Ende ließ Wallack noch im Frühjahr 1945 die Inschrift wieder anbringen.

Quelle

  • Buch Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues, Seite 162