Sacellum
Das Sacellum war die Hauskapelle der Alten Universität in der Altstadt der Stadt Salzburg. Es gehört, wie der gesamte Gebäudekomplex, zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt.
Geschichte
Die Grundsteinlegung für das Sacellum fand am 14. Mai 1618 statt. 1663 wurde es erweitert und mit einem Hochaltar und zwei Seitenaltären versehen [1]. Der heutige marmorne Hochaltar entstand 1766 bis 1768 nach einem Entwurf von Wolfgang Hagenauer und die beiden Seitenaltäre sind um 1750 dazu gekommen [2]. Die Steinmetzarbeiten lieferte Steinmetzmeister Doppler in Himmelreich.
Das Sacellum („einem Gott gehörender Ort“) wurde 1696 der deutschen Kongregation verliehen, so verkündet es eine Inschrift an der Außenwand.
Die ovalen Medaillons an der Decke, ein Kreuzgradgewölbe aus fünf Jochen, zeigen die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes, ein Thema, das die Bilder der Aula Academica wiederholt. Kostbar sind auch die von Johann Baptist Hagenauer geschaffenen Bleireliefs mit Szenen aus dem Leben der Heiligen Benedikt und Borromäus. Seitenkapelle und Sakristei ergänzen den rechteckigen Sakralbau. An der Südseite liegt ein Anbau, bestehend aus einem rechteckigen Raum und einen rechteckigen Vorraum. Die Sakristei befindet sich östlich des Altarraums.
Die dem hl. Karl Borromäus geweihte Kirche feierte am 4. November ihr Patrozinium.
Beschreibung
Das Sacellum befindet sich an der nordwestlichen Ecke des Gebäudes der Alten Universität, an der Seite zum Herbert-von-Karajan-Platz. Der Eingang befindet sich in der Hofstallgasse. Es ist nicht öffentlich zugänglich.
Die Orgel war vermutlich jene, die heute in der Filialkirche zum hl. Johannes dem Täufer in Astätt in Lochen am See im oberösterreichischen Innviertel steht.
Im Sacellum gibt es eine Sitzgruft für Gräber für Professoren der ehemaligen Benediktineruniversität.
Hauptaltar
In der Nische sieht man eine bekleidete Gnadenstatuette der Madonna, auf der vergoldeten Weltkugel stehend, um die sich die Schlange mit dem Apfel im Rachen windet; zwei Putten tragen die Kugel, ringsum Wolken und Cherubsköpfchen. 1768 eingeweiht. Die skulpturalen Teile unter dem Einfluss Raphael Donners; der Aufbau ist ähnlich dem Hochaltar in Mülln und dem in Köstendorf.
Grabsteine
In der Vorhalle:
- Gelbe Marmorplatte: Johann Balthasar Braun († 1688)
- Gelbe Marmorplatte: Christoph Blümlacher († November 1674 in Salzburg, im Alter von 51 Jahren)
- Weißer Marmor auf Kupfer: Rupert Streicher († 1687)
In der Kapelle:
- im Fußboden, rote Marmorplatte mit graviertem Wappen Ernst Friedrich von Sometings († 1697)
Weitere Gräber:
- Joachim Morsack (* um 1642 in Hayingen; † 26. März 1686 in der Stadt Salzburg)
- Josef Bernhard Gletle († 1625 in der Stadt Salzburg)
Quellen
- Beiträge im Salzburgwiki
- diglib.tugraz.at in: Die profanen Denkmale der Stadt Salzburg
Einzelnachweise
- ↑ siehe diglib.tugraz.at
- ↑ siehe www.visit-salzburg.net