Salzburger See: Unterschied zwischen den Versionen
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==Der Salzburger See (Abgrenzung in der Geschichte)== | ==Der Salzburger See (Abgrenzung in der Geschichte)== | ||
Version vom 6. Februar 2024, 09:06 Uhr
Der Salzburger See war ein nacheiszeitlicher See, der sowohl das Salzburger Becken als auch das Salzachtal südlich zeitweise bis zum Pass Lueg und ins untere Lammertal (älterer Salzachsee) füllte.
Geografie
Der Salzachgletscher der letzten Eiszeit schürfte den Untergrund zu einem breiten Trogtal aus. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Gletscher bei Golling an der Salzach eine Mächtigkeit von 1 400 Meter und in der Stadt Salzburg noch mehr als 600 Meter besaß. Der Salzburger See reichte danach bis zu den hochglazialen Würm-Endmoränen des Salzachgletschers bei Raitenhaslach im Norden. Damit füllte er die bereits eisfreien übertieften Becken des Waginger-, Tittmoninger-, Ibmer- und Oichten-Zweiggletschers des Salzachgletschers.
Der Salzburger See war von Gletscherwasser durchströmt und daher kalt und trüb. Er war aufgrund seiner Randlage am Salzachgletscher ein klassischer Eissee. Es gab daher kaum Leben im Wasser, nicht einmal einfache Kieselalgen wurden hier bisher gefunden. Zusammen mit weiteren Seitenbächen wie die Fischach, Oberalm, Taugl, dem Torrener Bach, der Königsseeache sowie der Saalach und der Sur schütteten sie den heutigen etwa 200 m mächtigen schräggeschichteten Schotter- und Sanduntergrund des Salzburger Sees auf.
Der ältere Salzburger See (vor etwa 19 000 bis 14 500 Jahren)
Als die Würmeiszeit allmählich endete und die Eem-Warmzeit begann, füllte schon sich vor 19 000 Jahren das damals noch sehr tiefe Salzburger Becken mit Wasser, sodass der ältere Salzburger See entstand. Seine größte Länge von Süd nach Nord betrug rund 65 km, seine größte Breite 30 km. Sein Seespiegel lag wenigstens bei 525 m, sonst hätte sich im See der Georgenberg nicht bilden können. Somit war der Salzburger See zeitweise mehr als 300 m tief.
Der ältere Salzachsee füllte auch die gesamte Reichenhaller Bucht, die Saaldorfer Bucht, die Laufener Bucht und das Oichtental aus, sowie im Süden den Beckenraum südlich von Hallein bis hin zum Tennengebirge aus. Entwässert wurde der See nichht nur duch de Salzach, sondern auch durch Abflüsse im Weilharter Forst (462–465 m), bzw. im Tal des Huckinger Sees (462 m), sowie im Oichtental (463 m) sowie der Mattig im Raum der Trumer Seen und im Raum nordöstlich des Wallersees.
Der jüngere Salzburger See (vor 14 500 Jahre bis vor 12 000 Jahren)
Nach dem Durchbruch der Mattig durch die Endmoräne nördlich des Grabensees und danach außerdem wegen des Durchbruchs der Salzach bei Laufen, sank das Seeniveau des Salzburger Sees auf unter 460 m, einige Abflüsse fielen dabei trocken. Das oberste Seespiegelniveau des jüngeren Salzachsees reichte nun bis auf etwa 460 bis 465 m. Vor etwa 14 500 Jahren begann dann der Salzburger See stark zu verlanden. Der Salzburger See zerfiel dabei in mehrere größere Teile, ein getrennter größerer See bildete sich im Raum Wallersee, ein weiterer im Raum der Trumerseen, und einer im Raum Tachinger und Wagingersee. Der große verbliebene See im Raum der Stadt Salzburg bildete den jüngeren Salzburger See.
Aus der Landschaft ragten im Jüngeren Salzburger See noch Inseln bildeten die vielleicht deshalb bis heute auch als Inselberge bezeichnet werden.
- in der Stadt Salzburg: Kapuzinerberg, Mönchsberg, Festungsberg, Rainberg, Morzger Hügel und Hellbrunner Berg, im Flachgau der Glaneggerberg und am Ende auch der Goiser Hügel.
- im Tennengau: Georgenberg bei Kuchl;
Die weitere Entwicklung
Ein immer weiter und noch weiter verkleinerter Hauptrestsee im Salzburger Becken verblieb noch bis etwa 7 000 Jahren vor heute in Raum des Leopoldskroner Moores erhalten.
Der Salzburger See (Abgrenzung in der Geschichte)
Schon früh waren nach 1900 die Kenntnisse der Endmoränen und sonstige Kenntnisse der Eiszeit im Land Salzburg gut wntwickelt, Daher konnte auch schon Dr. P. Damasus Aigner (* 1864; † 1940) die Grenzen des Salzburger Sees folgerichtig folgendermaßen angeben:
- im Süden: das Tennengebirge und das Hagengebirge
- im Westen: der Göll- und der Untersbergstock in den nördlichen Kalkalpen
- im Norden: die Molassen und die Moränen bei Tittmoning, Laufen, Oberndorf bei Salzburg und der Haunsberg
- im Osten: die Osterhorngruppe zwischen Gaisberg und Trattberg
Quellen
- Seefeldner, Erich: Salzburg und seine Landschaften, eine geographische Landeskunde, Verlag "Das Bergland-Buch", Salzburg, 1961
- www.zobodat.at Der alte Salzburger See und sein Becken, Dr. P. Damasus Aigner, (ordo fratres minores), Gesellschaft für Salzburger Landeskunde
- www.geoglobe.at Horst Ibetsberger, Paul Jäger, Markus Häupl: Der Zerfall des Salzachgletschers und die nacheiszeitliche Entwicklung des Salzburger Gewässersystems aus der Sicht der Wiederbesiedlung der Salzburger Gewässer mit Fischen
- www.zobodat.at Die Stadtterrassen von Salzburg von Therese Pippan, Salzburg, 1967