| Zeile 13: |
Zeile 13: |
| | | | |
| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | Die größtenteils erhaltene Bürgerwehr ist der einzige größere erhaltene Wehrmauerabschnitt aus der Zeit der zweiten [[Stadtbefestigung]]. Sie wurde unter [[Fürsterzbischof]] [[Bernhard von Rohr]] in der Amtszeit von [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Hans Glavenberger]] im Auftrag der [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgerschaft]] in den Jahren [[1486]]–[[1488|88]] als Teil der neuen Stadtmauer auf dem Mönchsberg eine Mauer mit vorerst zwei Türmen und mit einem vorgelagerten Zwinger errichtet, dieser Mauer wurde wenige Jahrzehnte später zu einer achttürmigen Anlage ausgebaut. | + | Die größtenteils erhaltene Bürgerwehr ist der einzige größere erhaltene Wehrmauerabschnitt aus der Zeit der zweiten [[Stadtbefestigung]]. Sie wurde in großejn Teilen unter [[Fürsterzbischof]] [[Bernhard von Rohr]] in der Amtszeit von [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Hans Glavenberger]] im Auftrag der [[Bürger der Stadt Salzburg|Bürgerschaft]] in den Jahren [[1486]]–[[1488|88]] als Teil der neuen Stadtmauer auf dem Mönchsberg eine Mauer mit vorerst zwei Türmen und mit einem vorgelagerten Zwinger errichtet, dieser Mauer wurde wenige Jahrzehnte später zu einer achttürmigen Anlage ausgebaut. |
| | | | |
| − | Die Rückseite der sechs neueren Türme wurde aus Holz ausgeführt, wie man dies auch noch heute an der Innenseite einiger Türme sehen kann. Auf der Mauer verlief ein hölzerner Wehrgang, der bei einem Brand [[1822]] größtenteils zerstört wurde. Die [[Gotik|spätgotische]] Bürgerwehr besaß auch einen breiten Wehrgraben und überdies einen vorgelagerten Palisadenbau. Die Stadtrechnung von [[1486]] erwähnt einen Zaunmeister und vier Zaunhüter, welche des Nachts für die Bewachung der Anlage zuständig waren. | + | Die Rückseite der sechs neueren Türme wurde aus Holz ausgeführt, wie man dies auch noch heute an der Innenseite einiger Türme sehen kann. Auf der Mauer verlief ein hölzerner Wehrgang, der bei einem Brand [[1822]] größtenteils zerstört wurde. Die [[Gotik|spätgotische]] Bürgerwehr besaß auch einen breiten Wehrgraben und überdies einen vorgelagerten Palisadenbau. Die Stadtrechnung von [[1486]] erwähnt einen Zaunmeister und vier Zaunhüter, welche des Nachts für die Bewachung der Anlage zuständig waren. In den Jahren nach [[1515]] wurde die Bürgerwehr zu einer achttürmigem Anlage erweitert. |
| − | | |
| − | In den Jahren nach [[1523]] wurde die Bürgerwehr zu einer achttürmigem Anlage erweitert. | |
| | | | |
| | Der westlichste sogenannte Marienturm wurde [[1649]] zu einem Pulverturm umgebaut und wenige Jahrzehnte später auch von der Hochfürstlichen Landschaft (eine Art Landtag des Fürsterzbistums) verwaltet. | | Der westlichste sogenannte Marienturm wurde [[1649]] zu einem Pulverturm umgebaut und wenige Jahrzehnte später auch von der Hochfürstlichen Landschaft (eine Art Landtag des Fürsterzbistums) verwaltet. |
| | | | |
| − | Seit der Befestigung des gesamten Nordteiles des Mönchsberges bis zur [[Müllner Schanze]] durch Fürsterzbischof [[Paris Lodron]] besaß die Bürgerwehr kaum noch militärische Bedeutung. Zur Zeit des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] lebten hier Soldaten und danach wohnten bis nach 1 800 Soldaten mit ihren Familien in den Türmen. Im Untergeschoss des Torturmes der Bürgerwehr wurden seit [[1575]] Schanzsträflinge, also Gefangene, die zu Arbeit bei schlechter Ernährung verurteilt wurden, untergebracht. Ab [[1734]] wurden hier auch Wilddiebe, die nicht Bürger der Stadt waren, eingesperrt. | + | Seit der Befestigung des gesamten Nordteiles des Mönchsberges bis zur [[Müllner Schanze]] durch Fürsterzbischof [[Paris Lodron]] besaß die Bürgerwehr kaum noch militärische Bedeutung. Zur Zeit des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] lebten hier Soldaten, danach wohnten bis nach 1 800 Soldaten mit ihren Familien in den Türmen. Im Untergeschoss des Torturmes der Bürgerwehr wurden seit [[1575]] Schanzsträflinge, also Gefangene, die zu Arbeit bei schlechter Ernährung verurteilt wurden, untergebracht. Ab [[1734]] wurden hier auch Wilddiebe, die nicht Bürger der Stadt waren, eingesperrt. |
| | | | |
| − | 1733 oder 1744 wurden außerhalb der Bürgerwehr zwei weitere Pulvertürme errichtet, die aber wegen der dortigen Feuchtigkeit sich aber als ungeeignet erwiesen. Eine von der [[Riedenburg]] auf den Mönchsberg führende Treppe quer durch die Lodronsche Mauer am Westhang des Mönchsberges wurde von der Stadt Salzburg im Jahr [[1892]] errichtet. | + | 1733 oder 1744 wurden außerhalb der Bürgerwehr zwei weitere Pulvertürme errichtet, die aber wegen der dortigen Feuchtigkeit sich aber als ungeeignet erwiesen. Eine von der [[Riedenburg]] auf den Mönchsberg führende Treppe quer durch die Lodronsche Stadtmauer am Westrand des Mönchsberges wurde von der Stadt Salzburg im Jahr [[1892]] errichtet. |
| | | | |
| | ==Die Bürgergarde== | | ==Die Bürgergarde== |