Otto Nußbaumer: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Als Sohn eines Bahnhofvorstandes schon früh mit Telegraphie in Berührung gekommen, begann sich der im Alter von sechs Jahren nach Leoben in der Steiermark umgezogene Nußbaumer [[1902]] intensiv mit der drahtlosen Telegraphie | + | Als Sohn eines Bahnhofvorstandes schon früh mit Telegraphie in Berührung gekommen, begann sich der im Alter von sechs Jahren nach Leoben in der Steiermark umgezogene Nußbaumer [[1902]] intensiv mit der drahtlosen Telegraphie auseinanderzusetzen. Am [[15. Juni]] [[1904]] gelang dem Konstrukteur am Institut für Physik der Technischen Hochschule Graz die erstmalige drahtlose Übertragung von Musik und menschlichen Stimmen. |
Otto Nußbaumer hatte nach Schulen in Leoben und [[Kremsmünster]] die Matura an der Landesoberrealschule in Graz abgelegt und arbeitete nach seinem Studienabschluss von [[1901]] bis [[1907]] als Konstrukteur unter dem bekannten Ordinarius des Physikalischen Instituts, Albert von Ettingshausen. | Otto Nußbaumer hatte nach Schulen in Leoben und [[Kremsmünster]] die Matura an der Landesoberrealschule in Graz abgelegt und arbeitete nach seinem Studienabschluss von [[1901]] bis [[1907]] als Konstrukteur unter dem bekannten Ordinarius des Physikalischen Instituts, Albert von Ettingshausen. | ||
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Weder Ettingshausen noch Nußbaumer sahen die Wichtigkeit des Experiments und meldeten daher auch kein Patent an. Wenige Jahre später wurden andere für ihre Verdienste um die drahtlose Telegraphie mit dem Nobelpreis gewürdigt. | Weder Ettingshausen noch Nußbaumer sahen die Wichtigkeit des Experiments und meldeten daher auch kein Patent an. Wenige Jahre später wurden andere für ihre Verdienste um die drahtlose Telegraphie mit dem Nobelpreis gewürdigt. | ||
| − | 1907 und 1908 arbeitete er als Baupraktikant beim Staatsbaudienst in Graz. Zum Zeitpunkt der Nobelpreisverleihung war Nußbaumer bereits nach Salzburg gezogen (Herbst 1908), wohnte mit Frau Berta und Tochter Berta Agnes in der [[Haydnstraße]] 5 und war dort als Vorstand der Abteilung für Maschinenbau und Elektrotechnik im Baudepartement der [[Salzburger Landesregierung]] tätig. Im oblag als amtlicher Prüfungskommissär die Erprobung und periodische Überprüfung der Dampfkessel. Er überprüfte Automobile und die Wärter der stationären und lokomobilen Dampfmaschinen, Dampfschiffe und Lokomotiven. Dem Vorstand der ''Abteilung für Maschinenbau und Elektrotechnik'' zugeteilt war | + | 1907 und [[1908]] arbeitete er als Baupraktikant beim Staatsbaudienst in Graz. Zum Zeitpunkt der Nobelpreisverleihung war Nußbaumer bereits nach Salzburg gezogen (Herbst 1908), wohnte mit Frau Berta und Tochter Berta Agnes in der [[Haydnstraße]] 5 und war dort als Vorstand der Abteilung für Maschinenbau und Elektrotechnik im Baudepartement der [[Salzburger Landesregierung]] tätig. Im oblag als amtlicher Prüfungskommissär die Erprobung und periodische Überprüfung der Dampfkessel. Er überprüfte Automobile und die Wärter der stationären und lokomobilen Dampfmaschinen, Dampfschiffe und Lokomotiven. Dem Vorstand der ''Abteilung für Maschinenbau und Elektrotechnik'' zugeteilt war Oberbaurat Ing. [[Richard Hildmann]], Vizebürgermeister der Stadt Salzburg. Nußbaumer nahm auch Führerscheinprüfungen ab, besaß aber selber kein Automobil. [[1911]] übersiedelte die Familie in die [[Dreifaltigkeitsgasse]] 18. |
| − | + | [[1924]] wurde ihm der Titel ''Hofrat'' verliehen. [[1925]] wurde Nußbaumer in der Zeitschrift ''Radiowelt'' erstmals öffentlich gewürdigt. | |
| − | + | Anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums seines Experiments wurde Nußbaumer [[1929]] die [[Ehrenbürger_der_Stadt_Salzburg|Ehrenbürgerschaft]] der [[Stadt Salzburg]] verliehen. Otto Nußbaumer verstarb im Haus [[Hubert-Sattler-Gasse]] 5 und wurde in Leoben beerdigt. | |
| − | + | Zum 100-Jahr-Jubiläum veranstaltete das [[Radiomuseum Grödig]] eine Sonderschau mit Exponaten aus der Zeit. | |
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| − | Zum 100-Jahr Jubiläum veranstaltete das [[Radiomuseum Grödig]] eine Sonderschau mit Exponaten aus der Zeit. | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
| − | *TU Graz | + | * TU Graz |
| − | * Theodor Venus, Harald Waitzbauer: Otto Nußbaumer. Der Salzburger Radiopionier. Salzburger Portraits | + | * Theodor Venus, Harald Waitzbauer: Otto Nußbaumer. Der Salzburger Radiopionier. Salzburger Portraits − [[Schriftenreihe des Landespressebüros]] Nr. 89. Salzburg 1990 |
==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
Version vom 2. Mai 2010, 09:18 Uhr
Hofrat Otto Nußbaumer (* 31. März 1876 in Wilten, Tirol; † 5. Mai 1930 in Salzburg) war ein österreichischer Physiker und Pionier der Radiotelephonie.
Leben
Als Sohn eines Bahnhofvorstandes schon früh mit Telegraphie in Berührung gekommen, begann sich der im Alter von sechs Jahren nach Leoben in der Steiermark umgezogene Nußbaumer 1902 intensiv mit der drahtlosen Telegraphie auseinanderzusetzen. Am 15. Juni 1904 gelang dem Konstrukteur am Institut für Physik der Technischen Hochschule Graz die erstmalige drahtlose Übertragung von Musik und menschlichen Stimmen.
Otto Nußbaumer hatte nach Schulen in Leoben und Kremsmünster die Matura an der Landesoberrealschule in Graz abgelegt und arbeitete nach seinem Studienabschluss von 1901 bis 1907 als Konstrukteur unter dem bekannten Ordinarius des Physikalischen Instituts, Albert von Ettingshausen.
Weder Ettingshausen noch Nußbaumer sahen die Wichtigkeit des Experiments und meldeten daher auch kein Patent an. Wenige Jahre später wurden andere für ihre Verdienste um die drahtlose Telegraphie mit dem Nobelpreis gewürdigt.
1907 und 1908 arbeitete er als Baupraktikant beim Staatsbaudienst in Graz. Zum Zeitpunkt der Nobelpreisverleihung war Nußbaumer bereits nach Salzburg gezogen (Herbst 1908), wohnte mit Frau Berta und Tochter Berta Agnes in der Haydnstraße 5 und war dort als Vorstand der Abteilung für Maschinenbau und Elektrotechnik im Baudepartement der Salzburger Landesregierung tätig. Im oblag als amtlicher Prüfungskommissär die Erprobung und periodische Überprüfung der Dampfkessel. Er überprüfte Automobile und die Wärter der stationären und lokomobilen Dampfmaschinen, Dampfschiffe und Lokomotiven. Dem Vorstand der Abteilung für Maschinenbau und Elektrotechnik zugeteilt war Oberbaurat Ing. Richard Hildmann, Vizebürgermeister der Stadt Salzburg. Nußbaumer nahm auch Führerscheinprüfungen ab, besaß aber selber kein Automobil. 1911 übersiedelte die Familie in die Dreifaltigkeitsgasse 18.
1924 wurde ihm der Titel Hofrat verliehen. 1925 wurde Nußbaumer in der Zeitschrift Radiowelt erstmals öffentlich gewürdigt.
Anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums seines Experiments wurde Nußbaumer 1929 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg verliehen. Otto Nußbaumer verstarb im Haus Hubert-Sattler-Gasse 5 und wurde in Leoben beerdigt.
Zum 100-Jahr-Jubiläum veranstaltete das Radiomuseum Grödig eine Sonderschau mit Exponaten aus der Zeit.
Quellen
- TU Graz
- Theodor Venus, Harald Waitzbauer: Otto Nußbaumer. Der Salzburger Radiopionier. Salzburger Portraits − Schriftenreihe des Landespressebüros Nr. 89. Salzburg 1990