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| + | Um [[1882]] bis [[1886]] siedelte sich der Fleischer- und Selchermeister [[Robert Sauter]] mit seinem Geschäft in der Dreifaltigkeitsgasse an, und zwar im Haus Nr. 6 unter dem Bogen. <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18840621&query=%22sauter%22&seite=6 [[ANNO]]], Salzburger Volksblatt, 21. Juni 1884, Seite 6</ref> | ||
| + | <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=fre&datum=18900729&query=%22sauter%22&seite=7 [[ANNO]]], (Salzburger) Fremden-Zeitung, 29. Juli 1890</ref>. Erst nach [[1891]] findet sich auf einmal die Bezeichnung "Sauterbogen" (jeweils ohne nähere Erklärung). Der Zusammenhang zum Selch- und Wurstwarenerzeuger "Sauter", der dort bereits 10 Jahre ein Geschäft führte, ist deutlich wahrscheinlicher. Die Fleischauerei Sauter ist zudem bis etwa 1926 nachweisbar. | ||
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Version vom 7. Mai 2019, 23:03 Uhr
Der sogenannte Sauterbogen ist ein Torbogen in der rechtsseitigen Altstadt von Salzburg.
Lage
Der Sauterbogen befindet sich in der Dreifaltigkeitsgasse unter dem Goldschlägerhaus.
Name
Die Benennung des Bogens soll angeblich nach dem bekannten Salzburger Botaniker Dr. Anton Eleutherius Sauter (* 1800; † 1881), der 1860 ein Mitbegründer und von 1864 bis 1874 Vorstand der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde war, erfolgt sein. Eine diese Benennung wirklich erklärende Quelle dafür ist nicht auffindbar. Dieser Namensbezug ist bei näherer Betrachtung auch nicht wahrscheinlich.[1]
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nannte man den Bogen einfach Andrä-Bogen, nach der alten Andrä Kirche, die 1861 abgerissen wurde.
Um 1882 bis 1886 siedelte sich der Fleischer- und Selchermeister Robert Sauter mit seinem Geschäft in der Dreifaltigkeitsgasse an, und zwar im Haus Nr. 6 unter dem Bogen. [2] [3]. Erst nach 1891 findet sich auf einmal die Bezeichnung "Sauterbogen" (jeweils ohne nähere Erklärung). Der Zusammenhang zum Selch- und Wurstwarenerzeuger "Sauter", der dort bereits 10 Jahre ein Geschäft führte, ist deutlich wahrscheinlicher. Die Fleischauerei Sauter ist zudem bis etwa 1926 nachweisbar.
Geschichte
Der östliche Teil der Dreifaltigkeitsgasse wurde früher Andreasgasse genannt, nach der alten Andrä Kirche, die 1861 abgerissen wurde. Der westliche Teil der Gasse hieß Dreifaltigkeitsgasse nach dem nahen Dreifaltigkeitskirche.
Der Bogen wurde 1645 unter Fürsterzbischof Paris Graf Lodron errichtet, damit er die Wohnhäuser seiner Familienmitglieder, den Primogeniturpalast an Ende der Dreifaltigkeitsgasse und den Sekundogeniturpalast am Beginn der heutigen Paris-Lodron-Straße, auf direktem Wege (ohne Umweg über die Bergstraße) erreichen konnte. Zur Errichtung des Bogen mussten zwei Bürgerhäuser, die an der damals dort befindlichen Stadtmauer lagen, abgebrochen werden. Die Besitzer erhielten dafür eine Entschädigung .
Im Kreuzgratgewölbe kann man das Wappen von Paris Graf Lodron mit der Jahreszahl der Errichtung sehen.
Bildergalerie
Quelle
- Martin, Franz: Salzburger Straßennamen. Verzeichnis der Straßen, Gassen, Plätze, Wege, Brücken, Tore und Parks mit Erklärung ihrer Namen. 5., wesentlich überarbeitete Auflage von Leitner-Martin, Willa und Martin, Andreas. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 25. Ergänzungsband, Selbstverlag der Gesellschaft, Salzburg 2006