Christian-Doppler-Klinik: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Die Klinik in der Zeit des Nationalsozialismus ===
Unter der Leitung von  Dr. [[Leo Wolfer]] war dessen Sohn Dr. [[Heinrich Wolfer]] als Psychiater und >Erbarzt< tätig. Während man Leo Wolfer Distanz zu den Euthanasieplänen nachsagte und ihm nur die Geheimhaltung wichtig war, war dessen Sohn ein fanatischer Befürworter der [[NS-Euthanasie]]. Am 16., 17. und 18. April, sowie am 21. Mai 1941 gingen Transporte mit insgesamt 263 Patienten und Patientinnen von der Landesheilanstalt in das [[Schloss Hartheim]], wo alle vergast wurden.
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Unter der Leitung von  Dr. [[Leo Wolfer]] war dessen Sohn Dr. [[Heinrich Wolfer]] als Psychiater und >Erbarzt< tätig. Während man Leo Wolfer Distanz zu den Euthanasieplänen nachsagte und ihm nur die Geheimhaltung wichtig war, war dessen Sohn ein fanatischer Befürworter der [[NS-Euthanasie]]. Am 16., 17. und 18. April, sowie am 21. Mai 1941 gingen Transporte mit insgesamt 263 Patienten und Patientinnen von der Landesheilanstalt in die Tötungsanstalt im [[Schloss Hartheim]] in der Gemeinde Alkoven in [[Oberösterreich]], wo alle vergast wurden.
  
 
== Krankenanstalt im Profil ==
 
== Krankenanstalt im Profil ==

Version vom 9. April 2017, 10:42 Uhr

Einfahrt und Eingang zur Christian-Doppler-Klinik
Christian Doppler Klinik, Eingangsbereich

Die Christian-Doppler-Klinik in Salzburg Liefering ist in funktional-organisatorischem Verbund mit dem Landeskrankenhaus Salzburg in der Gesundheitsversorgung eine Zentral-Krankenanstalt, sowie auch ein Universitätsklinikum auf Grund der Kooperation mit der Paracelsus Medizinische Privatuniversität. Rechtsträger ist das Land Salzburg. Die Betriebsführung erfolgt durch die gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsführungs-GmbH (SALK).

Geschichte

siehe auch Historische Krankenakten der Christian-Doppler-Klinik von 1850 bis 1969

Im Jahre 1898 wurde eine „Salzburger Heilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke“ als Sonderkrankenanstalt errichtet. In den 1970er wurde die Einrichtung um eine Neurologie und Gerichtsmedizin und Ausbildungseinrichtungen ergänzt und in "Landesnervenklinik" umbenannt. 1997 erfolgte die Umbenennung in "Christian-Doppler-Klinik".

Bis 31. Dezember 1997 war die Christian-Doppler-Klinik ein Regiebetrieb des Landes Salzburg, der im Wege der Anstaltenverwaltung geführt wurde. Mit Wirkung vom 1. Jänner 1998 wurde die Betriebsführung an die Holding der Landeskliniken (LKS) übertragen. Mit Wirkung vom 1. Jänner 2004 sind Rechtsträgerschaft und Betriebsführung der Christian-Doppler-Klinik an die Gemeinnützige Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH - SALK übertragen worden.

Die Christian-Doppler-Klinik entstand auf den Grundstücken zweier Bauerngüter, des Gierlinggutes und des Langwallnergutes in Maxglan und wird wie weite Teile Altmaxglans und Maxglan-Lehens durch geschickte Stadtteilpolitik erst neuerdings dem Stadtteil Liefering zugeordnet, obwohl das Gebiet selbst heute noch offiziell in der Katastralgemeinde Maxglan liegt. Versuche zur Schaffung einer allgemeinen Anstalt für psychisch Kranke und geistig Behinderte gehen bis 1778 zurück. Einer der ersten Vertreter des modernen Nervenheilwesen war der Salzburger Nervenarzt Franz Valentin Zillner. 1898 konnte dann die Heilanstalt für Gemüts- und Nervenkranke eröffnet werden. Sie war damals eine der fortschrittlichsten Nervenheilanstalten Österreichs.

Die heutige Christian-Doppler-Klinik besitzt die Abteilungen Neurologie, Neurochirurgie, Geriatrie, Psychiatrie und Psychotherapie ergänzt durch Aufgaben der klinischen Psychologie und der Neuroanästhesie. Durch modernste Einrichtungen wird eine rasche und genaue Diagnose ermöglicht und die Behandlungen soweit möglich ständig nach neuestem Stand von Wissen und Technik angepasst, wobei auch die optimale Pflege der Patienten durch hohe menschliche und fachliche Kompetenz gewährleistet wird.

An der Christian-Doppler-Klinik vollendete Werner F. Pritz 1973 seine Facharztausbildung.

Die Klinik in der Zeit des Nationalsozialismus

Unter der Leitung von Dr. Leo Wolfer war dessen Sohn Dr. Heinrich Wolfer als Psychiater und >Erbarzt< tätig. Während man Leo Wolfer Distanz zu den Euthanasieplänen nachsagte und ihm nur die Geheimhaltung wichtig war, war dessen Sohn ein fanatischer Befürworter der NS-Euthanasie. Am 16., 17. und 18. April, sowie am 21. Mai 1941 gingen Transporte mit insgesamt 263 Patienten und Patientinnen von der Landesheilanstalt in die Tötungsanstalt im Schloss Hartheim in der Gemeinde Alkoven in Oberösterreich, wo alle vergast wurden.

Krankenanstalt im Profil

In der Christian-Doppler-Klinik stehen  601 Betten sowie 1 113 Mitarbeiter zur Verfügung. In 5 Fachabteilungen und zwei Instituten werden jährlich rund 16 500 Patienten in stationäre Pflege aufgenommen und eine noch wesentlich größere Anzahl ambulant versorgt. Die Auslastung beträgt 88 Prozent (2014)[1].

Fachabteilungen

Heute befinden sich auf dem Klinikgelände folgende Abteilungen/ Universitätskliniken der PMU:

  • Universitätsklinik für Geriatrie
  • Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
  • Universitätsklinik für Neurochirurgie
  • Universitätsklinik für Neurologie
  • Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie

Fachinstitute

  • Universitätsinstitut für Klinische Psychologie

Daneben befindet sich noch das Institut für Gerichtsmedizin auf dem Gelände, welches insbesondere in Forschung und Lehre eng mit der Rechtswissenschaftliche Fakultät an der Universität Salzburg kooperiert.

Daten & Fakten

  • Tätigkeitsberichte, Landesnervenklink, Jahre 1996, 1995, 1994, 1993, 1989, 1988

Bildergalerie

Literatur

  • Harald Waitzbauer: Vom Irrenhaus zur Christian-Doppler-Klinik. 100 Jahre Landesnervenklinik Salzburg - 1898-1998, Otto Müller Verlag, Salzburg, 1998, 144 Seiten, ISBN 3-7013-0988-4
  • Harald Waitzbauer: Im Dienst der Menschlichkeit. Die Tradition der Medizinischen Lehre und Forschung in Salzburg. Schriftenreihe des Landespressebüros - Sonderpublikationen Nr. 166. Salzburg 2000

Weblink

Siehe auch

Quellen

Fußnoten

  1. "Salzburger Nachrichten", 2. Juli 2015