Hexenturm (Stadt Salzburg): Unterschied zwischen den Versionen

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Hexen- und Zaubererverfolgung gab es in Salzburg vor allem zur Zeit des Erzbischofs [[Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg]]. Grausame Folter, Verbrennungen und Hinrichtungen sollten abschreckend auf die Bevölkerung wirken. Unter anderem wurde der als "[[Zauberer Jackl]]" berühmt gewordene [[Jakob Tischler]] aus [[Mauterndorf]] mit seinem Gefolge im Hexenturm festgehalten. Er soll rund 160 vorwiegend jugendliche Anhänger in einer "Blutsgemeinschaft" um sich geschart haben.  
 
Hexen- und Zaubererverfolgung gab es in Salzburg vor allem zur Zeit des Erzbischofs [[Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg]]. Grausame Folter, Verbrennungen und Hinrichtungen sollten abschreckend auf die Bevölkerung wirken. Unter anderem wurde der als "[[Zauberer Jackl]]" berühmt gewordene [[Jakob Tischler]] aus [[Mauterndorf]] mit seinem Gefolge im Hexenturm festgehalten. Er soll rund 160 vorwiegend jugendliche Anhänger in einer "Blutsgemeinschaft" um sich geschart haben.  
  
Ab [[1706]] diente der Hexenturm als Lager für Kriegsgerät, später für Baumaterial und wieder als Gefängnis. Ab [[1804]] befand sich der Turm in Privatbesitz. [[1897]] bis [[1910]] diente er der Familie [[Julius Haagn]] als Lagerraum für ihre [[Firma Josef Anton Zezi|Firma Jos. Ant. Zezi]]. [[1944]] wurde er bei einem Bombenangriff zerstört und nach Kriegsende ganz abgerissen.  
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Ab [[1706]] diente der Hexenturm als Lager für Kriegsgerät, später für Baumaterial und wieder als Gefängnis. Ab [[1804]] befand sich der Turm in Privatbesitz. [[1897]] bis [[1910]] diente er der Familie [[Julius Haagn]] als Lagerraum für ihre [[Firma Josef Anton Zezi|Firma Jos. Ant. Zezi]]. [[1944]] wurde er bei einem Bombenangriff teilweise zerstört und nach Kriegsende ganz abgerissen.  
  
 
Heute erinnert nur noch ein modernes Bild auf der Fassade des Hauses Ecke Paris-Lodron-Straße−Wolf-Dietrich-Straße an den früheren Zweck des Gebäudes.
 
Heute erinnert nur noch ein modernes Bild auf der Fassade des Hauses Ecke Paris-Lodron-Straße−Wolf-Dietrich-Straße an den früheren Zweck des Gebäudes.
  
 
== Bauliche Besonderheiten ==
 
== Bauliche Besonderheiten ==
Der Hexenturm wies ursprünglich keine ebenerdige Tür auf. Im Turm sollen "Zauberer" und "Hexen" in aufgehängten Kupferkesseln verwahrt worden sein. Der Aberglaube besagte, sie könnten sich unsichtbar machen, wenn sie den Boden berühren. Essen wurde durch kleine Fenster über Stangen an die Gefangenen gereicht. Auf der Turmspitze war eine auf einem Besen reitende Hexenfigur aus Blech angebracht. Diese ist heute im Burgmuseum auf der [[Festung Hohensalzburg]] ausgestellt.
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Der Hexenturm wies wie fast alle mittelalterlicehn Wehrtürmen ursprünglich keine ebenerdige Tür auf. Im Turm sollen "Zauberer" und "Hexen" in aufgehängten Kupferkesseln verwahrt worden sein. Der Aberglaube besagte, sie könnten sich unsichtbar machen, wenn sie den Boden berühren. Essen wurde durch kleine Fenster über Stangen an die Gefangenen gereicht. Auf der Turmspitze war eine auf einem Besen reitende Hexenfigur aus Blech angebracht. Diese ist heute im Burgmuseum auf der [[Festung Hohensalzburg]] ausgestellt.
  
 
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==

Version vom 25. Oktober 2014, 11:18 Uhr

Wandtafel an der Stelle des ehemaligen Hexenturmes in der Wolf-Dietrich-Straße in Salzburg
Die Inschrift am ehemaligen Hexenturm
Wandskulptur in Salzburg, wo sich früher der Hexenturm befand

Der Hexenturm war ein turmartiges Bauwerk in der Salzburger Neustadt, das vom späten Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bestand. Er diente als Gefängnis, Kerker und Lager. Er gab Zeugnis über ein dunkles Kapitel der Geschichte, die Hexenverfolgung.

Geschichte

Errichtet wurde der Hexenturm an der Stelle der heutigen Kreuzung Paris-Lodron-StraßeWolf-Dietrich-Straße zwischen 1465 und 1480 im Zuge des Baus der zweiten Stadtbefestigung. Erzbischof Paris Graf Lodron bezog ihn später in die dritte Stadtumwallung als Eckpunkt ein. 1678 wurde ein Gefängnis daraus, 14 Zellen sowie eine Wohnung für den Gerichtsdiener wurden eingerichtet.

Hexen- und Zaubererverfolgung gab es in Salzburg vor allem zur Zeit des Erzbischofs Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg. Grausame Folter, Verbrennungen und Hinrichtungen sollten abschreckend auf die Bevölkerung wirken. Unter anderem wurde der als "Zauberer Jackl" berühmt gewordene Jakob Tischler aus Mauterndorf mit seinem Gefolge im Hexenturm festgehalten. Er soll rund 160 vorwiegend jugendliche Anhänger in einer "Blutsgemeinschaft" um sich geschart haben.

Ab 1706 diente der Hexenturm als Lager für Kriegsgerät, später für Baumaterial und wieder als Gefängnis. Ab 1804 befand sich der Turm in Privatbesitz. 1897 bis 1910 diente er der Familie Julius Haagn als Lagerraum für ihre Firma Jos. Ant. Zezi. 1944 wurde er bei einem Bombenangriff teilweise zerstört und nach Kriegsende ganz abgerissen.

Heute erinnert nur noch ein modernes Bild auf der Fassade des Hauses Ecke Paris-Lodron-Straße−Wolf-Dietrich-Straße an den früheren Zweck des Gebäudes.

Bauliche Besonderheiten

Der Hexenturm wies wie fast alle mittelalterlicehn Wehrtürmen ursprünglich keine ebenerdige Tür auf. Im Turm sollen "Zauberer" und "Hexen" in aufgehängten Kupferkesseln verwahrt worden sein. Der Aberglaube besagte, sie könnten sich unsichtbar machen, wenn sie den Boden berühren. Essen wurde durch kleine Fenster über Stangen an die Gefangenen gereicht. Auf der Turmspitze war eine auf einem Besen reitende Hexenfigur aus Blech angebracht. Diese ist heute im Burgmuseum auf der Festung Hohensalzburg ausgestellt.

Siehe auch

Quellen