Heinrich Kraupner: Unterschied zwischen den Versionen
K (Textersetzung - „in Salzburg“ durch „in der Stadt Salzburg“) |
|||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
| − | Kommerzialrat '''Heinz Kraupner''' (* 18. Dezember [[1890]] in Skirschina, tschechisch ''Skršín'' bei Brüx, tschechisch ''Most'', in [[Böhmen]]; † [[3. Juli]] [[1971]] in [[Salzburg]]) war ein Salzburger Cafétier und [[SPÖ]]-Politiker, u.a. [[Vizebürgermeister]] der [[Stadt Salzburg]] und [[Landesrat]]. | + | Kommerzialrat '''Heinz Kraupner''' (* 18. Dezember [[1890]] in Skirschina, tschechisch ''Skršín'' bei Brüx, tschechisch ''Most'', in [[Böhmen]]; † [[3. Juli]] [[1971]] in der [[Stadt Salzburg]]) war ein Salzburger Cafétier und [[SPÖ]]-Politiker, u.a. [[Vizebürgermeister]] der [[Stadt Salzburg]] und [[Landesrat]]. |
==Leben== | ==Leben== | ||
Version vom 23. November 2020, 17:21 Uhr
Kommerzialrat Heinz Kraupner (* 18. Dezember 1890 in Skirschina, tschechisch Skršín bei Brüx, tschechisch Most, in Böhmen; † 3. Juli 1971 in der Stadt Salzburg) war ein Salzburger Cafétier und SPÖ-Politiker, u.a. Vizebürgermeister der Stadt Salzburg und Landesrat.
Leben
Nach einer Lehre im Gastgewerbe war Kraupner in der Schweiz, Italien, Frankreich, England und den Niederlanden berufstätig. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er zum Obmann der Zentralorganisation der Hotelangestellten in Salzburg gewählt, später auch deren Landessekretär, und Kammerrat der Salzburger Arbeiterkammer.
1921 führte er den großen Streik der Gastgewerbeangestellten und trat 1925 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (der Vorläuferin der SPÖ) bei. Er engagierte sich politisch als
- Mitglied des Salzburger Gemeinderates (1927 bis 1934),
- Obmann der sozialdemokratischen Gastgewerbeangestellten (bis 1932),
- Gründer (1928) und bis 1934 Obmann der Arbeiter-Motorradfahrer-Sektion Salzburg und schließlich
- Mitglied (1933/1934) der Landesparteivertretung der SDAP Salzburg.
1928 wurde er in einer Versammlung in Zell am See von politischen Gegnern schwer verletzt. Wesentlich einschneidender war für ihn die Ausschaltung des Parlaments und der Opposition durch Bundeskanzler Dollfuß im Anschluss an den Februaraufstand, was auch zu seiner Verhaftung führte.
Nach seiner Freilassung gründete er 1935 mit dem Erbteil seiner Mutter das Café Posthof in der Salzburger Kaigasse.
Auch nach dem Anschluss von 1938 wurde Kraupner verhaftet und schließlich 1944 in das Konzentrationslager Dachau deportiert.
Beim Ende des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus nahm er seine politische Tätigkeit wieder auf.
Das Café Posthof war der Ort, an dem am 3. Mai 1945, dem Tag vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen, sozialistische Vertrauensleute über das Vorgehen nach dem Ende der NS-Herrschaft berieten.
Heinz Kraupner war
- von 1945 bis 1946 Mitglied des (provisorischen) Gemeinderates sowie Vizebürgermeister der Stadt Salzburg,
- 1945 Mitglied der provisorischen Landesparteivertretung der SPÖ,
- 1946 bis 1950 Mitglied des SPÖ-Landesparteivorstandes;
- von 1945 bis 1946 Vizepräsident der Salzburger Handelskammer,
- von 1945 bis 1955 Landesobmann des Freien Wirtschaftsverbandes,
- von 1945 bis 1948 Mitglied der Salzburger Landesregierung, aus der er schließlich aus gesundheitlichen Gründen ausschied.
1947 war er Gründungs- und Präsidiumsmitglied der Salzburger Volkshilfe.
Ehrungen
- 1948 Kommerzialrat,
- 1969 Bürger der Stadt Salzburg,
- 1970 Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg.
Quellen
- Voithofer, Richard: Politische Eliten in Salzburg. Ein biografisches Handbuch. 1918 bis zur Gegenwart. Verlag Böhlau. Wien 2007. Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Band 32. ISBN 978-3-205-77680-2 S. 115.
- Kaut, Josef: Der steinige Weg. Geschichte der sozialistischen Arbeiterbewegung im Lande Salzburg. 2. Aufl. Salzburg (Graphia) 1982, S. 227.
- Artikel „1945“ und „1948“.