Ministeriale: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ministerialen''' waren Angehörige des mittelalterlichen Dienstadels.  
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Ein '''Ministeriale''' war ein Angehöriger des [[mittelalter]]lichen Dienstadels.  
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==Entstehung des Begriffes==
 
==Entstehung des Begriffes==
Die Bezeichnung geht auf das antike „ministeriales“ zurück, womit im Römischen Kaiserreich freie Palastbedienstete, die vor allem für die Verpflegung des Kaiserhofes zuständig waren, bezeichnet wurden. Die Bedeutung des Begriffes wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte bis hin zum Ministeramt der Gegenwart.
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Die Bezeichnung geht auf das antike "''ministeriales''" zurück, womit im Römischen Kaiserreich freie Palastbedienstete, die vor allem für die Verpflegung des Kaiserhofes zuständig waren, bezeichnet wurden. Die Bedeutung des Begriffes wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte bis hin zum Ministeramt der Gegenwart.
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==Ministerialen des Erzstiftes Salzburg==
 
==Ministerialen des Erzstiftes Salzburg==
Soweit es sich bei den Ministerialen um Edelfreie handelte, traten sie aus freiem Willen oder unter Druck in die Dienste des Erzstiftes über, oder sie fielen wie unter Erzbischof Eberhard II. von Regensburg, anlässlich des Erlöschens von Adelsgeschlechtern gemeinsam mit deren Nachlass an das Erzstift.
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Soweit es sich bei den Ministerialen um Edelfreie handelte, traten sie aus freiem Willen oder unter Druck in die Dienste des [[Erzstift Salzburg|Erzstiftes]] über, oder sie fielen wie unter [[Erzbischof]] [[Eberhard II. von Regensberg]], anlässlich des Erlöschens von Adelsgeschlechtern, gemeinsam mit deren Nachlass an das Erzstift.
  
 
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Während der Regierungszeit des Erzbischofs [[Konrad I. von Abenberg]] (1106 – 1147) scheinen erstmals die großen Salzburger Ministerialengeschlechter mit der namentlichen Bezeichnung nach ihren Stammburgen auf. Sie gewinnen in der Folge Anteil an bedeutenden politischen Entscheidungen und bezeugen Urkunden über wichtige Beschlüsse und Verträge. Selbst bisher hochfreie Adelsangehörige übernehmen nun mit ihrem Eintritt in die bischöfliche Ministerialität Erbe und Aufgaben des hochfreien Adels.
Während der Regierungszeit des Erzbischofs [[Konrad I. von Abensberg]] (1106 – 1147) scheinen erstmals die großen Salzburger Ministerialengeschlechter mit der namentlichen Bezeichnung nach ihren Stammburgen auf. Sie gewinnen in der Folge Anteil an bedeutenden politischen Entscheidungen und bezeugen Urkunden über wichtige Beschlüsse und Verträge. Selbst bisher hochfreie Adelsangehörige übernehmen nun mit ihrem Eintritt in die bischöfliche Ministerialität Erbe und Aufgaben des hochfreien Adels.
 
  
Unter Erzbischof [[Eberhard II. von Regensburg]] (1200 – 1246) fiel das  Erbe großer Adelsgeschlechter an das Erzstift. Auch deren Dienstmannen, wie die der [[Grafen von Plain]], [[Grafen von Mittersill-Lechsgemünd]], von [[Lebenau]], von Lurngau-Hohenburg, von Sternberg und von Dornberg, gingen somit als Ministerialen in die Dienste des Erzstiftes über.
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Unter Erzbischof Eberhard II. von Regensburg (1200 – 1246) fiel das  Erbe großer Adelsgeschlechter an das Erzstift. Auch deren Dienstmannen, wie die der [[Grafen von Plain]], [[Grafen von Mittersill-Lechsgemünd]], von [[Lebenau]], von Lurngau-Hohenburg, von Sternberg und von Dornberg, gingen somit als Ministerialen in die Dienste des Erzstiftes über.
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[[Friedrich II. von Walchen]], der das Land [[1270]] bis [[1284]] als Erzbischof regierte, war ein treuer Parteigänger von König Rudolf von Habsburg. Er ging mit großer Härte gegen die selbstherrlichen Salzburger Ministerialen vor. Er hat damit jene Politik eingeleitet, die später zur Entmachtung des Salzburger Adels wesentlich beigetragen hat.
  
 
[[Friedrich II von Walchen]], der das Land [[1270]] bis [[1284]] als Erzbischof regierte, war ein treuer Parteigänger von [[König Rudolf von Habsburg]]. Er ging mit großer Härte gegen die selbstherrlichen Salzburger Ministerialen vor. Er hat damit jene Politik eingeleitet, die später zur Entmachtung des Salzburger Adels wesentlich beigetragen hat.
 
 
==Salzburger Ministerialengeschlechter==
 
==Salzburger Ministerialengeschlechter==
 
(Die folgende Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)
 
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* [[Herren von Felben]]  
 
* [[Herren von Felben]]  
* [[Herren von Gutrat]]. (Kuno von Gutrat war in der zweiten Hälfte des [[13. Jahrhundert]]s der angesehenste Dienstmann im Erzstift). Die Gutrater waren die einzigen Dienstmannen, die Beteiligungen am [[Salzbergbau]] inne hatten.
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* [[Guetrater|Herren von Gutrat]], [[Kuno von Gutrat]] war in der zweiten Hälfte des [[13. Jahrhundert]]s der angesehenste Dienstmann im Erzstift; die Gutrater waren die einzigen Dienstmannen, die Beteiligungen am [[Salzbergbau]] inne hatten (am  [[Gutratberg|Tuval]]).
* Geschlecht der [[Hagenauer]]
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* [[Herren von Hagenau]], später Hagenauer
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* [[Herren von Hagenberg]] im [[Ennstal]]
 
* Bayrisches Geschlecht der [[Harskircher]]  
 
* Bayrisches Geschlecht der [[Harskircher]]  
 
* Geschlecht derer von [[Hollenegg]]
 
* Geschlecht derer von [[Hollenegg]]
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* [[Herren von Kalham]], auch Kalhamer
 
* Ministerialengeschlecht von [[Liechtenstein]]
 
* Ministerialengeschlecht von [[Liechtenstein]]
 
* [[Grafen von Ortenburg]]
 
* [[Grafen von Ortenburg]]
 
* [[Herren von Radeck]]
 
* [[Herren von Radeck]]
 
* [[Herren von Reisberg]]
 
* [[Herren von Reisberg]]
* [[Herren von Walchen]] - sie wurden erst nach [[1250]], als letzte der edelfreien Familien, Ministerialen.
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* [[Herren von Walchen]] - sie wurden erst nach [[1250]], als letzte der edelfreien Familien, Ministerialen
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* Grafen von Saurau|enns:Herren von Saurau]], die im  Ennstal von Bedeutung waren
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==Quellen==
 
==Quellen==
* Heinz Dopsch (Hrsg.), Vorgeschichte – Altertum – Mittelalter, Geschichte Salzburgs, Stadt und Land, Band I/1, 2. Verbesserte Auflage, 1983, Universitätsverlag Anton Pustet, Salzburg, S. 266 - 267
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* [[Heinz Dopsch]] (Hrsg.), Vorgeschichte – Altertum – Mittelalter, Geschichte Salzburgs, Stadt und Land, Band I/1, 2. Verbesserte Auflage, 1983, [[Verlag Anton Pustet|Universitätsverlag Anton Pustet, Salzburg]], S. 266 - 267
* Salzburgwiki, diverse Artikel
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* SALZBURGWIKI, diverse Artikel
* Deutsche wikipedia, Stichwort Ministeriale
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* {{wikipedia-de}}
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Geschichte]]
 
[[Kategorie:Geschichte]]
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[[Kategorie:Mittelalter]]

Aktuelle Version vom 28. August 2024, 10:53 Uhr

Ein Ministeriale war ein Angehöriger des mittelalterlichen Dienstadels.

Entstehung des Begriffes

Die Bezeichnung geht auf das antike "ministeriales" zurück, womit im Römischen Kaiserreich freie Palastbedienstete, die vor allem für die Verpflegung des Kaiserhofes zuständig waren, bezeichnet wurden. Die Bedeutung des Begriffes wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte bis hin zum Ministeramt der Gegenwart.

Ministerialen des Erzstiftes Salzburg

Soweit es sich bei den Ministerialen um Edelfreie handelte, traten sie aus freiem Willen oder unter Druck in die Dienste des Erzstiftes über, oder sie fielen wie unter Erzbischof Eberhard II. von Regensberg, anlässlich des Erlöschens von Adelsgeschlechtern, gemeinsam mit deren Nachlass an das Erzstift.

Während der Regierungszeit des Erzbischofs Konrad I. von Abenberg (1106 – 1147) scheinen erstmals die großen Salzburger Ministerialengeschlechter mit der namentlichen Bezeichnung nach ihren Stammburgen auf. Sie gewinnen in der Folge Anteil an bedeutenden politischen Entscheidungen und bezeugen Urkunden über wichtige Beschlüsse und Verträge. Selbst bisher hochfreie Adelsangehörige übernehmen nun mit ihrem Eintritt in die bischöfliche Ministerialität Erbe und Aufgaben des hochfreien Adels.

Unter Erzbischof Eberhard II. von Regensburg (1200 – 1246) fiel das Erbe großer Adelsgeschlechter an das Erzstift. Auch deren Dienstmannen, wie die der Grafen von Plain, Grafen von Mittersill-Lechsgemünd, von Lebenau, von Lurngau-Hohenburg, von Sternberg und von Dornberg, gingen somit als Ministerialen in die Dienste des Erzstiftes über.

Friedrich II. von Walchen, der das Land 1270 bis 1284 als Erzbischof regierte, war ein treuer Parteigänger von König Rudolf von Habsburg. Er ging mit großer Härte gegen die selbstherrlichen Salzburger Ministerialen vor. Er hat damit jene Politik eingeleitet, die später zur Entmachtung des Salzburger Adels wesentlich beigetragen hat.

Salzburger Ministerialengeschlechter

(Die folgende Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)

Quellen

Einzelnachweise