Phyllonorycter stettinensis: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | ''P. stettinensis'' ist bisher erst durch zwei Funde aus den Zonen Ia ([[Stadt Salzburg]]) und II ([[Nördliche Kalkalpen]]) aus Salzburg bekannt geworden, die beide aber schon mehr als 50 Jahre zurück liegen: Fritz Mairhuber fing die beiden Tiere am 23. | + | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>== |
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| + | ''P. stettinensis'' ist bisher erst durch zwei Funde aus den Zonen Ia ([[Stadt Salzburg]]) und II ([[Nördliche Kalkalpen]]) aus [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] bekannt geworden, die beide aber schon mehr als 50 Jahre zurück liegen: Fritz [[Friedrich Mairhuber|Mairhuber]] fing die beiden Tiere am [[23. August]] [[1965]] bei [[Saalfelden]] und am [[11. Mai]] [[1967]] im [[Samer Mösl|Sam Moos]] am Rand der [[Stadt Salzburg]] (Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2024). Die Höhenverbreitung ist demnach für den Bereich von etwa 420 bis 760 m belegt, über den natürlichen Lebensraum der Art liegen aus Salzburg aber keine Angaben vor. Nach den Funddaten der beiden [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines (Mai und August) kann auf zwei Generationen pro Jahr geschlossen werden (Kurz & Kurz 2025). | ||
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| − | * | + | *Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp. |
| + | *Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp. | ||
| + | *Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332. | ||
| + | *Kurz, M. A. & [[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.07.27]. | ||
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Aktuelle Version vom 28. Juli 2025, 18:29 Uhr
Phyllonorycter stettinensis (Lithocolletis stettinensis Nicelli, 1852: 219-221) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
Diagnose
Von anderen Phyllonorycter-Arten mit ähnlicher Flügelzeichnung unterscheidet sich P. stettinensis bereits einfach durch die schwarze Kopfbehaarung. Auch die oberseitigen Minen, im Allgemeinen an Alnus glutinosa, sind durch die deutliche Längsfalte unverwechselbar.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
P. stettinensis ist bisher erst durch zwei Funde aus den Zonen Ia (Stadt Salzburg) und II (Nördliche Kalkalpen) aus Salzburg bekannt geworden, die beide aber schon mehr als 50 Jahre zurück liegen: Fritz Mairhuber fing die beiden Tiere am 23. August 1965 bei Saalfelden und am 11. Mai 1967 im Sam Moos am Rand der Stadt Salzburg (Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2024). Die Höhenverbreitung ist demnach für den Bereich von etwa 420 bis 760 m belegt, über den natürlichen Lebensraum der Art liegen aus Salzburg aber keine Angaben vor. Nach den Funddaten der beiden Imagines (Mai und August) kann auf zwei Generationen pro Jahr geschlossen werden (Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
Neben Salzburg (bei Huemer 2013 noch als fraglich angegeben) ist die Art in Österreich nur noch aus Kärnten, Steiermark, Ober- und Niederösterreich sowie Wien bekannt. In Oberösterreich ist sie nur selten aus dem Mühlviertel und dem Alpenvorland nachgewiesen (Klimesch 1990). In Bayern melden Haslberger & Segerer (2016) P. stettinensis rezent aus dem Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterplatten, sowie aus dem ostbayrischen Grundgebirge, mit Funden zwischen 1971 und 2000 auch aus dem Schichtstufenland.
Biologie und Gefährdung
Die Raupen der Art minieren in blattoberseitigen Minen hauptsächlich an Alnus glutinosa, der Schwarzerle. Diese wurden in Salzburg bisher aber noch nicht gefunden, auch nicht im viel besuchten Sam Moos. Auch die Biologie der Imagines ist im Land gänzlich unbekannt, sodass über die Gefährdung zur Zeit keine Aussage getroffen werden kann. P. stettinensis gilt in Salzburg aber als verschollen, da in den letzten 50 Jahren kein Nachweis mehr gelungen ist (Einstufung RE nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Bilder
Phyllonorycter stettinensis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
- Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
- Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
- Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.07.27].
Einzelnachweis
- ↑ siehe Phänologie