Anton Dawidowicz: Unterschied zwischen den Versionen

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Prof. Dr. '''Anton Dawidowicz''' (* [[30. September]] [[1910]] in [[Wien]]; † [[25. Juni]] [[1993]] in Wels, [[Oberösterreich]]), war ein Musikpädagoge, [[Domkapellmeister]] und Komponist.
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Prof. Dr. '''Anton Dawidowicz''' (* [[30. September]] [[1910]] in [[Wien]]; † [[25. Juni]] [[1993]] in Wels, [[Oberösterreich]]), war ein Musikpädagoge und Komponist sowie Salzburger [[Domkapellmeister]].
  
 
==Leben==
 
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Anton Dawidowicz studierte in Wien gemeinsam mit [[Gerhard Zukriegel]] beim Domorganisten von St. Stephan, Karl Walter. Am 21. Dezember 1949 wurde an der Universität Wien promoviert, seine Dissertation hatte er bei dem zeitlebens ausgeprägt antisemitisch eingestellten [[Erich Schenk]] eingereicht.<ref>Anton Dawidowicz: ''Orgelbaumeister und Orgeln in Osttirol''. Inauguraldissertation, Wien 1949.</ref>
 
Anton Dawidowicz studierte in Wien gemeinsam mit [[Gerhard Zukriegel]] beim Domorganisten von St. Stephan, Karl Walter. Am 21. Dezember 1949 wurde an der Universität Wien promoviert, seine Dissertation hatte er bei dem zeitlebens ausgeprägt antisemitisch eingestellten [[Erich Schenk]] eingereicht.<ref>Anton Dawidowicz: ''Orgelbaumeister und Orgeln in Osttirol''. Inauguraldissertation, Wien 1949.</ref>
  
Bereits [[1939]] war Dawidowicz an die [[Salzburger Lehrerbildungsanstalt]] berufen worden. Als Musikerzieher angestellt gründete er hier nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] den [[Salzburger Singkreis]] und den [[Kinderchor Radio Salzburg|Kinderchor]] von [[ORF Landesstudio Salzburg|Radio Salzburg]]. Daneben leitete er auch den [[Chor der Salzburger Lehrerbildungsanstalt]].  
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Bereits [[1939]] war Dawidowicz an die [[Salzburger Lehrerbildungsanstalt]] berufen worden. Als Musikerzieher angestellt gründete er hier nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] den [[Salzburger Singkreis]] und den Kinderchor von [[ORF Landesstudio Salzburg|Radio Salzburg]]. Daneben leitete er auch den [[Chor der Salzburger Lehrerbildungsanstalt]].  
  
Mit dem Kinderchor von Radio Salzburg wurden jedes Jahr mehrere Sendungen mit Adventliedern, einmal ein ganzes Krippenspiel aufgenommen. Die Aufnahmen erfolgten meist im Saal des Marionettentheaters. Anfang der [[1950er]] Jahre wurden im [[Schloss Leopoldskron]] Aufnahmen des Orff-Musikschulwerks unter Leitung der Musikpädagogin Gunhild Keetmann, die zusammen mit Carl Orff das Orff-Schulwerk entwickelt hatte, durchgeführt. [[Carl Orff]] war zeitweise bei den Aufnahmen anwesend.
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Mit dem Kinderchor von Radio Salzburg wurden jedes Jahr mehrere Sendungen mit Adventliedern, einmal ein ganzes Krippenspiel aufgenommen. Die Aufnahmen erfolgten meist im Saal des Marionettentheaters. Anfang der [[1950er]]-Jahre wurden im [[Schloss Leopoldskron]] Aufnahmen des Orff-Musikschulwerks unter Leitung der Musikpädagogin [[Gunild Keetman]], die zusammen mit [[Carl Orff]] das Orff-Schulwerk entwickelt hatte, durchgeführt. Carl Orff war zeitweise bei den Aufnahmen anwesend.
  
Nach dem Tod von [[Domkapellmeister]] [[Joseph Messner]] übernahm Dawidowicz im Februar [[1969]] dessen Position. Ein Jahr später wurde er ans [[Mozarteum]] berufen, wo er bis [[1980]] den Lehrstuhl für Chorleitung in den Abteilungen für Schul- und Kirchenmusik bekleidete.
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Nach dem Tod von Domkapellmeister [[Joseph Messner]] übernahm Dawidowicz im Februar [[1969]] dessen Position. Ein Jahr später wurde er ans [[Mozarteum]] berufen, wo er bis [[1980]] den Lehrstuhl für Chorleitung in den Abteilungen für Schul- und Kirchenmusik bekleidete.
  
Österreichweite Bekannheit erlangte Anton Dawidowicz [[1962]] mit der Herausgabe des österreichischen Liederbuchs ''Komm sing mit''. Er gilt als Mitbegründer der [[Werkwoche für Kirchenmusik]] und des [[Verein der Freunde der Salzburger Dommusik|Vereins der Freunde der Salzburger Dommusik]]. [[1985]] legte er im Alter von 75 Jahren die Leitung der Dommusik zurück.
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Österreichweite Bekanntheit erlangte Anton Dawidowicz [[1962]] mit der Herausgabe des österreichischen Liederbuchs ''Komm sing mit''. Er gilt als Mitbegründer der [[Werkwoche für Kirchenmusik]] und des [[Verein "Freunde der Salzburger Dommusik"|Vereins der Freunde der Salzburger Dommusik]]. [[1985]] legte er im Alter von 75 Jahren die Leitung der Dommusik zurück.
  
Anton Dawidowicz ist am [[Friedhof von St. Peter]] in der Altstadt von der [[Stadt Salzburg]] begraben.
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Anton Dawidowicz ist auf dem [[Friedhof von St. Peter]] in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]] begraben.
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Eine Tochter ist Medizinalrätin Dr. med. [[Maria Haidinger]], geborene Dawidowicz.
  
 
==Kompositionen (Auswahl) ==
 
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* Advent und Weihnachten. Dreistimmige Sätze zu bekannten Kirchenliedern (SAB). Mit Orgel oder 3 Melodieinstrumenten ad lib.
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* Passion und Ostern. Dreistimmige Sätze zu bekannten Kirchenliedern (SAB). Mit Orgel oder 3 Melodieinstrumenten ad lib.
 
* Passion nach dem Evangelisten Markus
 
* Passion nach dem Evangelisten Markus
 
* Wie schön scheint der Mond
 
* Wie schön scheint der Mond
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==Quellen==
 
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* [[Salzburger Nachrichten]] (29. Juni 1993)
 
* [[Salzburger Nachrichten]] (29. Juni 1993)
* Mozarteum Salzburg [http://www.moz.ac.at/de/university/personen/emeriti_bio.php?l=de&nr=64]
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* Mozarteum Salzburg [https://web.archive.org/web/20221203051323/https://www.moz.ac.at/de/university/personen/emeriti_bio.php?l=de&nr=64]
 
* {{Wikipedia-de|Anton Dawidowicz}}
 
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* Ernst Kunnert
 
* Ernst Kunnert
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== Einzelnachweise ==
 
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Aktuelle Version vom 27. Juni 2024, 07:33 Uhr

Prof. Dr. Anton Dawidowicz (* 30. September 1910 in Wien; † 25. Juni 1993 in Wels, Oberösterreich), war ein Musikpädagoge und Komponist sowie Salzburger Domkapellmeister.

Leben

Anton Dawidowicz studierte in Wien gemeinsam mit Gerhard Zukriegel beim Domorganisten von St. Stephan, Karl Walter. Am 21. Dezember 1949 wurde an der Universität Wien promoviert, seine Dissertation hatte er bei dem zeitlebens ausgeprägt antisemitisch eingestellten Erich Schenk eingereicht.[1]

Bereits 1939 war Dawidowicz an die Salzburger Lehrerbildungsanstalt berufen worden. Als Musikerzieher angestellt gründete er hier nach dem Zweiten Weltkrieg den Salzburger Singkreis und den Kinderchor von Radio Salzburg. Daneben leitete er auch den Chor der Salzburger Lehrerbildungsanstalt.

Mit dem Kinderchor von Radio Salzburg wurden jedes Jahr mehrere Sendungen mit Adventliedern, einmal ein ganzes Krippenspiel aufgenommen. Die Aufnahmen erfolgten meist im Saal des Marionettentheaters. Anfang der 1950er-Jahre wurden im Schloss Leopoldskron Aufnahmen des Orff-Musikschulwerks unter Leitung der Musikpädagogin Gunild Keetman, die zusammen mit Carl Orff das Orff-Schulwerk entwickelt hatte, durchgeführt. Carl Orff war zeitweise bei den Aufnahmen anwesend.

Nach dem Tod von Domkapellmeister Joseph Messner übernahm Dawidowicz im Februar 1969 dessen Position. Ein Jahr später wurde er ans Mozarteum berufen, wo er bis 1980 den Lehrstuhl für Chorleitung in den Abteilungen für Schul- und Kirchenmusik bekleidete.

Österreichweite Bekanntheit erlangte Anton Dawidowicz 1962 mit der Herausgabe des österreichischen Liederbuchs Komm sing mit. Er gilt als Mitbegründer der Werkwoche für Kirchenmusik und des Vereins der Freunde der Salzburger Dommusik. 1985 legte er im Alter von 75 Jahren die Leitung der Dommusik zurück.

Anton Dawidowicz ist auf dem Friedhof von St. Peter in der Altstadt der Stadt Salzburg begraben.

Familie

Eine Tochter ist Medizinalrätin Dr. med. Maria Haidinger, geborene Dawidowicz.

Kompositionen (Auswahl)

  • Alleluja-Rufe (SATB)
  • Salve Regina
  • Ein ander schön Bittlied
  • Es blühen drei Rosen
  • 8 Marienlieder
  • Advent und Weihnachten. Dreistimmige Sätze zu bekannten Kirchenliedern (SAB). Mit Orgel oder 3 Melodieinstrumenten ad lib.
  • Passion und Ostern. Dreistimmige Sätze zu bekannten Kirchenliedern (SAB). Mit Orgel oder 3 Melodieinstrumenten ad lib.
  • Passion nach dem Evangelisten Markus
  • Wie schön scheint der Mond

Quellen

  • Ernst Kunnert

Einzelnachweise

  1. Anton Dawidowicz: Orgelbaumeister und Orgeln in Osttirol. Inauguraldissertation, Wien 1949.
Zeitfolge
Vorgänger

Joseph Messner

Domkapellmeister
1969–1985
Nachfolger

Arnold Becker