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Anton Dawidowicz studierte in Wien gemeinsam mit [[Gerhard Zukriegel]] beim Domorganisten von St. Stephan, Karl Walter. Am 21. Dezember 1949 wurde an der Universität Wien promoviert, seine Dissertation hatte er bei dem zeitlebens ausgeprägt antisemitisch eingestellten [[Erich Schenk]] eingereicht.<ref>Anton Dawidowicz: ''Orgelbaumeister und Orgeln in Osttirol''. Inauguraldissertation, Wien 1949.</ref> | Anton Dawidowicz studierte in Wien gemeinsam mit [[Gerhard Zukriegel]] beim Domorganisten von St. Stephan, Karl Walter. Am 21. Dezember 1949 wurde an der Universität Wien promoviert, seine Dissertation hatte er bei dem zeitlebens ausgeprägt antisemitisch eingestellten [[Erich Schenk]] eingereicht.<ref>Anton Dawidowicz: ''Orgelbaumeister und Orgeln in Osttirol''. Inauguraldissertation, Wien 1949.</ref> | ||
| − | Bereits [[1939]] war Dawidowicz an die [[Salzburger Lehrerbildungsanstalt]] berufen worden. Als Musikerzieher angestellt gründete er hier nach dem [[ | + | Bereits [[1939]] war Dawidowicz an die [[Salzburger Lehrerbildungsanstalt]] berufen worden. Als Musikerzieher angestellt gründete er hier nach dem [[Zweiten Weltkrieg]] den [[Salzburger Singkreis]] und den Kinderchor von [[ORF Landesstudio Salzburg|Radio Salzburg]]. Daneben leitete er auch den [[Chor der Salzburger Lehrerbildungsanstalt]]. |
| − | Mit dem Kinderchor von Radio Salzburg wurden jedes Jahr mehrere Sendungen mit Adventliedern, einmal ein ganzes Krippenspiel aufgenommen. Die Aufnahmen erfolgten meist im Saal des Marionettentheaters. Anfang der [[1950er]] Jahre wurden im [[Schloss Leopoldskron]] Aufnahmen des Orff-Musikschulwerks unter Leitung der Musikpädagogin | + | Mit dem Kinderchor von Radio Salzburg wurden jedes Jahr mehrere Sendungen mit Adventliedern, einmal ein ganzes Krippenspiel aufgenommen. Die Aufnahmen erfolgten meist im Saal des Marionettentheaters. Anfang der [[1950er]]-Jahre wurden im [[Schloss Leopoldskron]] Aufnahmen des Orff-Musikschulwerks unter Leitung der Musikpädagogin [[Gunild Keetman]], die zusammen mit [[Carl Orff]] das Orff-Schulwerk entwickelt hatte, durchgeführt. Carl Orff war zeitweise bei den Aufnahmen anwesend. |
| − | Nach dem Tod von | + | Nach dem Tod von Domkapellmeister [[Joseph Messner]] übernahm Dawidowicz im Februar [[1969]] dessen Position. Ein Jahr später wurde er ans [[Mozarteum]] berufen, wo er bis [[1980]] den Lehrstuhl für Chorleitung in den Abteilungen für Schul- und Kirchenmusik bekleidete. |
| − | Österreichweite | + | Österreichweite Bekanntheit erlangte Anton Dawidowicz [[1962]] mit der Herausgabe des österreichischen Liederbuchs ''Komm sing mit''. Er gilt als Mitbegründer der [[Werkwoche für Kirchenmusik]] und des [[Verein "Freunde der Salzburger Dommusik"|Vereins der Freunde der Salzburger Dommusik]]. [[1985]] legte er im Alter von 75 Jahren die Leitung der Dommusik zurück. |
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Aktuelle Version vom 27. Juni 2024, 07:33 Uhr
Prof. Dr. Anton Dawidowicz (* 30. September 1910 in Wien; † 25. Juni 1993 in Wels, Oberösterreich), war ein Musikpädagoge und Komponist sowie Salzburger Domkapellmeister.
Leben
Anton Dawidowicz studierte in Wien gemeinsam mit Gerhard Zukriegel beim Domorganisten von St. Stephan, Karl Walter. Am 21. Dezember 1949 wurde an der Universität Wien promoviert, seine Dissertation hatte er bei dem zeitlebens ausgeprägt antisemitisch eingestellten Erich Schenk eingereicht.[1]
Bereits 1939 war Dawidowicz an die Salzburger Lehrerbildungsanstalt berufen worden. Als Musikerzieher angestellt gründete er hier nach dem Zweiten Weltkrieg den Salzburger Singkreis und den Kinderchor von Radio Salzburg. Daneben leitete er auch den Chor der Salzburger Lehrerbildungsanstalt.
Mit dem Kinderchor von Radio Salzburg wurden jedes Jahr mehrere Sendungen mit Adventliedern, einmal ein ganzes Krippenspiel aufgenommen. Die Aufnahmen erfolgten meist im Saal des Marionettentheaters. Anfang der 1950er-Jahre wurden im Schloss Leopoldskron Aufnahmen des Orff-Musikschulwerks unter Leitung der Musikpädagogin Gunild Keetman, die zusammen mit Carl Orff das Orff-Schulwerk entwickelt hatte, durchgeführt. Carl Orff war zeitweise bei den Aufnahmen anwesend.
Nach dem Tod von Domkapellmeister Joseph Messner übernahm Dawidowicz im Februar 1969 dessen Position. Ein Jahr später wurde er ans Mozarteum berufen, wo er bis 1980 den Lehrstuhl für Chorleitung in den Abteilungen für Schul- und Kirchenmusik bekleidete.
Österreichweite Bekanntheit erlangte Anton Dawidowicz 1962 mit der Herausgabe des österreichischen Liederbuchs Komm sing mit. Er gilt als Mitbegründer der Werkwoche für Kirchenmusik und des Vereins der Freunde der Salzburger Dommusik. 1985 legte er im Alter von 75 Jahren die Leitung der Dommusik zurück.
Anton Dawidowicz ist auf dem Friedhof von St. Peter in der Altstadt der Stadt Salzburg begraben.
Familie
Eine Tochter ist Medizinalrätin Dr. med. Maria Haidinger, geborene Dawidowicz.
Kompositionen (Auswahl)
- Alleluja-Rufe (SATB)
- Salve Regina
- Ein ander schön Bittlied
- Es blühen drei Rosen
- 8 Marienlieder
- Advent und Weihnachten. Dreistimmige Sätze zu bekannten Kirchenliedern (SAB). Mit Orgel oder 3 Melodieinstrumenten ad lib.
- Passion und Ostern. Dreistimmige Sätze zu bekannten Kirchenliedern (SAB). Mit Orgel oder 3 Melodieinstrumenten ad lib.
- Passion nach dem Evangelisten Markus
- Wie schön scheint der Mond
Quellen
- Salzburger Nachrichten (29. Juni 1993)
- Mozarteum Salzburg [1]
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Anton Dawidowicz"
- Ernst Kunnert
Einzelnachweise
- ↑ Anton Dawidowicz: Orgelbaumeister und Orgeln in Osttirol. Inauguraldissertation, Wien 1949.
| Vorgänger |
Domkapellmeister 1969–1985 |
Nachfolger |