Gottfried von Einem: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Der Schüler von [[Paul Hindemith]] und Boris Blacher wurde noch nicht 30-jährig ins Direktorium der Salzburger Festspiele berufen ([[1946]]) und feierte am [[6. August]] [[1947]] mit der Uraufführung seiner Oper ''Dantons Tod'' seine [[Salzburg]] Premier. Nur vier Jahre später endet von Einems Zeit im Direktorium mit einem Skandal. Er hatte [[Bertold Brecht]] beauftragt ein Bühnenstück für Salzburg zu verfassen, das unter dem Titel ''Totentanz'' den [[Jedermann]] ablösen sollte. Brecht nahm den Auftrag an, sympathisierte dann aber mit dem Regime in der DDR und zog nach Ostberlin. Die Festspiele reagierten brüskiert und lasteten von Einem die Geschehnisse an. Am [[31. Oktober]] [[1951]] schloss man Gottfried von Einem aus dem Direktorium aus. | + | Der Schüler von [[Paul Hindemith]] und Boris Blacher wurde noch nicht 30-jährig ins Direktorium der Salzburger Festspiele berufen ([[1946]]) und feierte am [[6. August]] [[1947]] mit der Uraufführung seiner Oper ''Dantons Tod'' seine [[Salzburg]] Premier. Nur vier Jahre später endet von Einems Zeit im Direktorium mit einem Skandal. Er hatte [[Bertold Brecht]] beauftragt ein Bühnenstück für Salzburg zu verfassen, das unter dem Titel ''Totentanz'' den [[Jedermann]] ablösen sollte. Brecht nahm den Auftrag an, sympathisierte dann aber mit dem Regime in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)<ref>siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Demokratische_Republik Wikipedia Deutschland DDR]</ref> und zog nach Ostberlin. Die Festspiele reagierten brüskiert und lasteten von Einem die Geschehnisse an. Am [[31. Oktober]] [[1951]] schloss man Gottfried von Einem aus dem Direktorium aus. |
Aber schon im folgenden Jahr kehrte von Einem als Komponist auf die Salzburger Bühne zurück: [[Ferenc Fricsay]] spielte sein ''Capriccio op. 2 '' mit den [[Wiener Philharmoniker]]n. Ein Jahr später wurde die Oper ''Der Prozess'' am [[17. August]] [[1953]] wieder bei den Festspielen uraufgeführt. Bis zum Ende der [[1950er]] Jahre war er regelmäßig in Salzburg zu hören, dann folgten zwei Jahrzehnte mit jeweils nur einer von Einem Beigabe zum Programm in zehn Jahren. Erst in den [[1980er]] Jahren besann man sich in Salzburg wieder auf seine Werke. Zuerst wurde ''Dantons Tod'' als Schauspiel [[1981]] wieder ins Programm genommen, dann folgte auch eine Neuinszenierung der Oper ''Der Prozess''. Dazwischen war er auch bei Konzertabenden wieder regelmäßig zu hören. Im 3. Jahrtausend wurde von Einem bislang noch nicht bei den Festspielen gespielt. | Aber schon im folgenden Jahr kehrte von Einem als Komponist auf die Salzburger Bühne zurück: [[Ferenc Fricsay]] spielte sein ''Capriccio op. 2 '' mit den [[Wiener Philharmoniker]]n. Ein Jahr später wurde die Oper ''Der Prozess'' am [[17. August]] [[1953]] wieder bei den Festspielen uraufgeführt. Bis zum Ende der [[1950er]] Jahre war er regelmäßig in Salzburg zu hören, dann folgten zwei Jahrzehnte mit jeweils nur einer von Einem Beigabe zum Programm in zehn Jahren. Erst in den [[1980er]] Jahren besann man sich in Salzburg wieder auf seine Werke. Zuerst wurde ''Dantons Tod'' als Schauspiel [[1981]] wieder ins Programm genommen, dann folgte auch eine Neuinszenierung der Oper ''Der Prozess''. Dazwischen war er auch bei Konzertabenden wieder regelmäßig zu hören. Im 3. Jahrtausend wurde von Einem bislang noch nicht bei den Festspielen gespielt. | ||
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Version vom 12. März 2009, 07:43 Uhr
Gottfried von Einem (* 14. Jänner 1918 in Bern, Schweiz; † 12. Juli 1996 in Oberdürnbach, Niederösterreich) war Komponist und Direktoriumsmitglied der Salzburger Festspiele.
von Einem und Salzburg
Der Schüler von Paul Hindemith und Boris Blacher wurde noch nicht 30-jährig ins Direktorium der Salzburger Festspiele berufen (1946) und feierte am 6. August 1947 mit der Uraufführung seiner Oper Dantons Tod seine Salzburg Premier. Nur vier Jahre später endet von Einems Zeit im Direktorium mit einem Skandal. Er hatte Bertold Brecht beauftragt ein Bühnenstück für Salzburg zu verfassen, das unter dem Titel Totentanz den Jedermann ablösen sollte. Brecht nahm den Auftrag an, sympathisierte dann aber mit dem Regime in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)[1] und zog nach Ostberlin. Die Festspiele reagierten brüskiert und lasteten von Einem die Geschehnisse an. Am 31. Oktober 1951 schloss man Gottfried von Einem aus dem Direktorium aus.
Aber schon im folgenden Jahr kehrte von Einem als Komponist auf die Salzburger Bühne zurück: Ferenc Fricsay spielte sein Capriccio op. 2 mit den Wiener Philharmonikern. Ein Jahr später wurde die Oper Der Prozess am 17. August 1953 wieder bei den Festspielen uraufgeführt. Bis zum Ende der 1950er Jahre war er regelmäßig in Salzburg zu hören, dann folgten zwei Jahrzehnte mit jeweils nur einer von Einem Beigabe zum Programm in zehn Jahren. Erst in den 1980er Jahren besann man sich in Salzburg wieder auf seine Werke. Zuerst wurde Dantons Tod als Schauspiel 1981 wieder ins Programm genommen, dann folgte auch eine Neuinszenierung der Oper Der Prozess. Dazwischen war er auch bei Konzertabenden wieder regelmäßig zu hören. Im 3. Jahrtausend wurde von Einem bislang noch nicht bei den Festspielen gespielt.
Weiterführend
Für Informationen zum Thema Gottfried von Einem, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Fußnote
- ↑ siehe Wikipedia Deutschland DDR
Quellen
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): "Salzburger Kulturlexikon", Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1
- Salzburger Festspiele [1]