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| − | Nach der Tätigkeit im Almwirtschaftsreferat und im Landesfischereiverband kam Kurt Conrad 1959 in die Kulturabteilung des Amtes der Salzburger Landesregierung. Hier war er erst mit Aufgaben des Veranstaltungswesens betraut und wechselte bald in den Naturschutz-Bereich des Amtes der Landesregierung, wo er bald in leitender Stellung tätig war. Er warb mit großem Einsatz für den Naturschutzgedanken und hatte wesentlichen Anteil an der Vereinbarung der Bundesländer Kärnten, Tirol und Salzburg über die Schaffung des [[ | + | Nach der Tätigkeit im Almwirtschaftsreferat und im Landesfischereiverband kam Kurt Conrad 1959 in die Kulturabteilung des Amtes der Salzburger Landesregierung. Hier war er erst mit Aufgaben des Veranstaltungswesens betraut und wechselte bald in den Naturschutz-Bereich des Amtes der Landesregierung, wo er bald in leitender Stellung tätig war. Er warb mit großem Einsatz für den Naturschutzgedanken und hatte wesentlichen Anteil an der Vereinbarung der Bundesländer Kärnten, Tirol und Salzburg über die Schaffung des [[Nationalpark Hohe Tauern|Nationalparkes Hohe Tauern]]. |
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Version vom 18. Juli 2018, 12:26 Uhr
Kurt Conrad (* 27. Dezember 1919, † 1994) war eine herausragender Kenner der Kulturgeschichte des Landes Salzbugs, Haus- und Siedlungsforscher sowie Begründer und langjähriger Direktor des Salzburger Freilichtmuseums.
Leben
Kurt Conrad wuchs im Oberalm auf, besuchte die Volksschule Hallein und maturierte 1938 am Akademischen Gymnasium Salzburg. Nach dem Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft studierte Conrad in Graz Germanistik, Geschichte und Volkskunde, wo er 1950 mit der Dissertation über „Salzburger Grenzaltertümer“ promovierte.
Nach der Tätigkeit im Almwirtschaftsreferat und im Landesfischereiverband kam Kurt Conrad 1959 in die Kulturabteilung des Amtes der Salzburger Landesregierung. Hier war er erst mit Aufgaben des Veranstaltungswesens betraut und wechselte bald in den Naturschutz-Bereich des Amtes der Landesregierung, wo er bald in leitender Stellung tätig war. Er warb mit großem Einsatz für den Naturschutzgedanken und hatte wesentlichen Anteil an der Vereinbarung der Bundesländer Kärnten, Tirol und Salzburg über die Schaffung des Nationalparkes Hohe Tauern.
Conrad war von 1972 an Kustos für Volkskunde im Salzburger Museum Carolino-Augusteum
Schon früh begannen seine Planungen für eine Salzburg Freilichtmuseum. Bald fand er unweit von Großgmain am Nordfuß des Untersberges ein sehr gut geeignetes 50 ha großes naturnahes Waldgelände im Landschaftsschutzgebiet. Der Gründungsvertrag wurde 1978 unterzeichnet. Ein Jahr später wurdfe er ng zum Direktor des Salzburger Freilichtmuseums ernannt, 1984 eröffnete Dr. Rudolf Kirchschläger das Museum - am Geburtstag von Conrad - eröffnen. Ziel war und ist es, bäuerliche Wohn-und Wirtschaftsgebäude samt Hausrat und Arbeitsgerätschaft vom 16. bis ins 19. Jahrhundert zu zeigen.
Kurt Conrad hat drei wichtige Aufgaben in dem Museum verfolgt, eine wissenschaftliche, eine volksbildnerische und eine kulturpolitische. Conrad war bis 1988 Direktor des Museums.
Zu Schwerpunkten seiner Forschungen machte Conrad die Themenbereiche Naturschutz, Landschaftsschutz, Volkskunde und Kulturgeschichte.
Conrad war einer der Mitautoren des Österreichischen Volkskundeatlasses.
Seit 1965 war er Lehrbeauftragter am Institut für Geographie der Universität Salzburg.
Von 1982 bis zu seinem Tod wirkte er als Vorstand der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.
Die Bestandsaufnahme von Kleindenkmälern und die Errichtung von „Denkmalhöfen“ im Salzburger Land gehen auf seine Initiative zurück.
1970 wurde er mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet,
Veröffentlichungen
- (unvollständig)
- „Der Bauer und sein Hof“ in „Reformation - Emigration, Protestanten in Salzburg“, Ausstellungskatalog zur Ausstellung 21. Mai bis 26. Oktober 1981, Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Amt der Salzburger Landesregierung – Kulturabteilung, Salzburg
- Bericht über die 125-Jahr-Feier der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 126, S. 519 ff.; Eigenverlag der Gesellschaft. Salzburg 1986
Literatur, Festschrift
Seine Fachkollegen ehrten ihn mit dem Werk:
- Heimat als Erbe und Auftrag. Beiträge zur Volkskunde und Kulturgeschichte. Festschrift für Kurt Conrad, Direktor des Salzburger Freilichtmuseums zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von Rotraut Acker-Sutter für das Salzburger Landesinstitut für Volkskunde und die Salzburger Heimatpflege. Otto Müller Verlag, Salzburg 1984.
Quellen
- Roland Floimair (Hg.), Salzburger Jubiläen 2011-2020, Schriftenreihe des Landespressebüros, Serie „Salzburg Dokumentationen“ Nr. 121, S. 47.
| Vorgänger (keiner, da zum SMCA gehörig) |
Direktor des Salzburger Freilichtmuseums 1979−1988 |
Nachfolger |