Kirche St. Maria Loreto: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. November 2015, 13:22 Uhr

St. Maria Loreto Außenansicht
Innenansicht
Detail

Die Kirche St. Maria Loreto und das Loretokloster der Kapuzinerinnen (Regulierte Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung zu St. Maria Loreto) liegen in der rechtsufrigen Altstadt Salzburgs an der Rückseite des Bruderhofs. Es ist im Ausland ein vielfach sehr bekanntes Wallfahrtskloster an der Paris-Lodron-Straße.

Geschichte

Friedrich von Grimming gab 1631, ehe er Kapuziner wurde, 5.000 Gulden für die Errichtung eines Nonnenklosters nach den Regeln des hl. Franziskus. Die Loretokirche und das anschließende Kloster wurden dann in den Jahren 1633 bis 1648 im Auftrag von Erzbischof Paris Lodron erbaut. 1636 war das Kloster fertiggestellt. Das Kloster galt als eines der strengsten Frauenkloster in Salzburg.

Als der Schwedenkönig im Dreißigjährigen Krieg 1632 in Bayern einfiel und München besetzte, flohen zehn Nonnen des Frauenklosters zu Landshut, die dem dritten Orden des Heiligen Franziskus angehören, nach Salzburg und baten hier um Schutz und Hilfe. Vier davon blieben dann in Salzburg. 1637 konnte mit maßgeblicher Unterstützung des Erzbischofs das neue Kloster eingeweiht werden. 1800 war das Kloster in der Zeit der Franzosenbesatzung demonstrativ Soldatenunterkunft und Magazin. Mehrfach in der Geschichte war das Kloster von der Schließung bedroht. Im Zweiten Weltkrieg durch Bomben schwer beschädigt wurde das Kloster schon 1946 wieder aufgebaut.

Eine besondere Anziehung übt hier das um 1620 geschaffene "Loretokindl", eine neun Zentimeter große, geschnitzte Elfenbeinfigur in kostbarem Edelstein besetztem Gewand aus, die um 1650 ins Kloster kam. Krone, Szepter und Kreuz wurden aus dem Schmuck adeliger Spender gefertigt. Seit 1731 besitzt das Kloster einen eigenen Altar für das Gnadenbild, wo es zu bestimmten Festzeiten ausgesetzt wird. Das Gotteshaus ist vielen Frommen eine besondere Stätte der Andacht und Zuflucht. Das Loretokindl wird heute noch Gläubigen, vor allem Kranken, die darum ersuchen, von der Pfortenschwester "aufgesetzt".

Der Salzburger Dogmatiker und Universitätsprofessor Prälat Ferdinand Holböck predigte gerne in St. Maria Loreto.

Gottesdienste

St. Maria Loreto gehört zur Pfarre Salzburg-St. Andrä. Aktuelle Sonntags Gottesdienstzeiten.

Unter der Woche werden um 06:15, 07:15 und um 08:00 Uhr Gottesdienste gefeiert.

Kurioses

Der Salzburger Mozartforscher Friedrich Breitinger (1887-1966) untersuchte eine Affäre Mozarts mit der "großaugeten Mundbäckentochter", die angeblich seinetwegen ins Loretokloster gegangen war. Der Beitrag Breitingers erschien zum 150. Todestag Mozarts 1941.

Das Skandälchen hatte Vater Leopold auszubaden, denn als die Liebschaft ruchbar wurde, befand sich Wolfgang mit Mutter gerade auf der Mannheim-Paris-Reise. Vater Bäckermeister war bei Leopold Mozart im Tanzmeisterhaus aufgetaucht und hatte die Rückerstattung der Kosten für den Klostereintritt seiner Tochter verlangt; denn die war, als sie von Wolfgangs Abreise nach Paris gehört hatte, wieder vom Kloster abgesprungen.

Die Nachwelt wird in einem Schreiben Leopolds an seine Frau nach Mannheim über die Affäre informiert. Sie möge dem Wolfgang sagen, dass die großäugige Mundbäcken-Tochter wieder im väterlichen Haus sei, und er (Wolfgang) dem Vater die Unkosten des Klostereintritts zu ersetzen habe. Wolfgang bittet den Vater, das Geld vorzustrecken, die Affäre zu vertuschen; er werde das Mädl nach seiner Heimkehr ins Kloster zurückführen.

Wahrscheinlich war das Mädchen mit den großen Augen eines der zwölf Kinder des Bäckermeisters Johann Georg Feyerl, der am Platzl sein Backhaus betrieb. Breitinger entscheidet sich für die um ein Jahr vor Wolfgang geborene Maria Ottilie.

Ottilie kehrte nicht mehr nach Loreto zurück. Sie starb unverheiratet mit 41 Jahren, fünf Jahre nach Jugendfreund Wolfgang.

Bildergalerie

Adresse

Loretokloster der Kapuzinerinnen
Paris-Lodron-Straße 6
5020 Salzburg
Telefon: 06 62 - 87 11 63

Quellen und Weblink