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| | [[Datei:Steinhag Käfertal.jpg|thumb|Steinhag im [[Ferleitental]]]] | | [[Datei:Steinhag Käfertal.jpg|thumb|Steinhag im [[Ferleitental]]]] |
| | [[Datei:Steinhagabschluss Amertal Mittersill.jpg|thumb|Steinhagabschluss Amertal [[Mittersill]]]] | | [[Datei:Steinhagabschluss Amertal Mittersill.jpg|thumb|Steinhagabschluss Amertal [[Mittersill]]]] |
| − | [[Datei:Steinhag im Felbertal.jpg|thumb|Steinhag im [[Felbertal]]]]
| + | Unter '''"Steinhag"''' versteht man '''zu Mauern aufgeschichtete Gesteinsbrocken''' auf Almböden oder auf im Tal gelegenen Weideflächen, die diese gleichzeitig schützen und eingrenzen. |
| − | [[Datei:Steinhag in Au bei Lofer.jpg|thumb|Steinhag in Au bei [[Lofer]]]]
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| − | [[Datei:Pferch, Maurerkogel 1.jpg|thumb|Praktisch intakter Klaubstein-[[Pferch|Pfrenger]] im Umfeld des [[Maurerkogel]]s]]
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| − | [[Datei:Steinhag bei Schwarzenbacher Kirche.jpg|thumb|Steinhag bei der Schwarzenbacher Kirche in [[Uttendorf]]]]
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| − | Unter '''"Steinhag“''' versteht man '''zu Mauern aufgeschichtete Gesteinsbrocken''' auf Almböden oder auf im Tal gelegenen Weideflächen, die diese gleichzeitig schützen und eingrenzen. | |
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| | ==Einführung== | | ==Einführung== |
| − | "Eine Mauer zu bauen, zählt zu den frühesten handwerklichen Tätigkeiten des Menschen und ist ihm so vertraut, wie [[Brot]] zu backen oder ein Kleid zu nähen. Mit Mauern schuf sich der Mensch seinen Lebensraum.“ Begriffe wie >Hag<, die landwirtschaftlich von Bedeutung waren, haben sich in der Namensgebung niedergeschlagen. >Hag<, althochdeutsch und mittelhochdeutsch hac in der Bedeutung von "Dornstrauch, Gebüsch, Einfriedung, umfriedeter Wald“ bildete in der [[Stadt Salzburg]] den Ursprung von etwa 20 Siedlungsnamen (z. B. Hagenpichl, Hagenroith) und von einigen Familiennamen (z. B. [[Hagenauer]], Hagenhofer). | + | "Eine Mauer zu bauen, zählt zu den frühesten handwerklichen Tätigkeiten des Menschen und ist ihm so vertraut, wie [[Brot]] zu backen oder ein Kleid zu nähen. Mit Mauern schuf sich der Mensch seinen Lebensraum." Begriffe wie >Hag<, die landwirtschaftlich von Bedeutung waren, haben sich in der Namensgebung niedergeschlagen. >Hag<, althochdeutsch und mittelhochdeutsch hac in der Bedeutung von "Dornstrauch, Gebüsch, Einfriedung, umfriedeter Wald" bildete in der [[Stadt Salzburg]] den Ursprung von etwa 20 Siedlungsnamen (z. B. Hagenpichl, Hagenroith) und von einigen Familiennamen (z. B. [[Hagenauer]], Hagenhofer). |
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| | ==Landwirtschaftliche Natursteinmauern== | | ==Landwirtschaftliche Natursteinmauern== |
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| | =====Bauweise===== | | =====Bauweise===== |
| − | Oft bestehen Klaubsteinmauern "aus einer Anhäufung von Steinen, die ohne jeglichen Verband aufeinander geworfen wurden.“ Solche Mauern sind meist mit Ästen und Stangenwerk bekrönt, die das Weidevieh am Überstieg hindern soll. Neben diesen finden sich im Alpenraum an steilen Hängen auch kunstfertig aufgeschichtete Mauern, "die von unten her in unregelmäßigen Schichten aufgebaut sind. Die im rechten Winkel zum Hang verlaufende Mauerbekrönung sorgt für Stabilität. Trockenmauern sind vielfältigsten Einflüssen ausgesetzt und brauchen ständige Pflege und auch fachkundige Reparaturen. Besonderes Augenmerk ist auf die Ausführung von Mauerabschlüssen oder später erfolgenden Mauerdurchbrüchen zu legen, da diese - bei nicht sachkundiger Ausführung - den gesamten Mauerverbund ins Wanken bringen können. | + | Oft bestehen Klaubsteinmauern "aus einer Anhäufung von Steinen, die ohne jeglichen Verband aufeinander geworfen wurden." Solche Mauern sind meist mit Ästen und Stangenwerk bekrönt, die das Weidevieh am Überstieg hindern soll. Neben diesen finden sich im Alpenraum an steilen Hängen auch kunstfertig aufgeschichtete Mauern, "die von unten her in unregelmäßigen Schichten aufgebaut sind. Die im rechten Winkel zum Hang verlaufende Mauerbekrönung sorgt für Stabilität. Trockenmauern sind vielfältigsten Einflüssen ausgesetzt und brauchen ständige Pflege und auch fachkundige Reparaturen. Besonderes Augenmerk ist auf die Ausführung von Mauerabschlüssen oder später erfolgenden Mauerdurchbrüchen zu legen, da diese - bei nicht sachkundiger Ausführung - den gesamten Mauerverbund ins Wanken bringen können. |
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| | =====Funktion===== | | =====Funktion===== |
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| | ==Nationalpark Hohe Tauern== | | ==Nationalpark Hohe Tauern== |
| − | Um die Alpentäler der [[Hohen Tauern]] als Almflächen für die [[Almwirtschaft]] nutzen zu können mussten die Almen "entsteint“ werden. Die in machen Tälern zu Mauern aufgeschichteten Gesteinsbrocken geben Zeugnis von dieser mühevollen Arbeit, dienen heute noch dem Schutz der Weideflächen und leisten auch als "Hag“ ([[Zaun]]) – oft zusätzlich mit einem elektrischen Weidezaun gesichert – ihren Dienst. Im inneren [[Fuscher Tal]] in [[Fusch an der Großglocknerstraße]] wurden die Steinhage im Rahmen eines mehrjährigen Projektes von freiwilligen Helfern vor dem weiteren Verfall geschützt und unter sachkundiger Anleitung ausgebessert. Auch auf Almen im Umfeld des Nationalparks, wie z. B. im [[Amertal]], im [[Felbertal]], im [[Hollersbachtal]] und auf Almen nördlich der [[Drei Brüder]] in [[Bruck an der Großglocknerstraße]], stehen Klaubsteinmauern, die noch ihre Schutz- und Eingrenzungsfunktion haben und gleichzeitig die Kulturlandschaft prägen. | + | Um die Alpentäler der [[Hohen Tauern]] als Almflächen für die [[Almwirtschaft]] nutzen zu können mussten die Almen "entsteint" werden. Die in machen Tälern zu Mauern aufgeschichteten Gesteinsbrocken geben Zeugnis von dieser mühevollen Arbeit, dienen heute noch dem Schutz der Weideflächen und leisten auch als "Hag" ([[Zaun]]) – oft zusätzlich mit einem elektrischen Weidezaun gesichert – ihren Dienst. Im inneren [[Fuscher Tal]] in [[Fusch an der Großglocknerstraße]] wurden die Steinhage im Rahmen eines mehrjährigen Projektes von freiwilligen Helfern vor dem weiteren Verfall geschützt und unter sachkundiger Anleitung ausgebessert. Auch auf Almen im Umfeld des Nationalparks, wie z. B. im [[Amertal]], im [[Felbertal]], im [[Hollersbachtal]] und auf Almen nördlich der [[Drei Brüder]] in [[Bruck an der Großglocknerstraße]], stehen Klaubsteinmauern, die noch ihre Schutz- und Eingrenzungsfunktion haben und gleichzeitig die Kulturlandschaft prägen. |
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| | Sowohl auf dem Gebiet des heutigen Nationalparks in den Hohen Tauern als auch in den [[Pinzgauer Grasberge]]n wie in der [[Hundsteingruppe]] findet man heute auch noch Wüstungen nach ehemaligen "Pfrengern", das waren [[Pferch]]e aus Klaubsteinmauern, in denen man in der Frühzeit der [[Almwirtschaft]] die Weidetiere vor dem [[Viehtrieb]], bei Schlechtwetter oder über Nacht sammelte und zusammen halten konnte. | | Sowohl auf dem Gebiet des heutigen Nationalparks in den Hohen Tauern als auch in den [[Pinzgauer Grasberge]]n wie in der [[Hundsteingruppe]] findet man heute auch noch Wüstungen nach ehemaligen "Pfrengern", das waren [[Pferch]]e aus Klaubsteinmauern, in denen man in der Frühzeit der [[Almwirtschaft]] die Weidetiere vor dem [[Viehtrieb]], bei Schlechtwetter oder über Nacht sammelte und zusammen halten konnte. |
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| | ==Unteres Saalachtal== | | ==Unteres Saalachtal== |
| − | Im "steinigen“ unteren [[Saalachtal]] finden sich auch in Tallagen heute noch Klaubsteinmauern, die einst zur Eingrenzung der Weideflächen errichtet wurden. Leider sind bereits viele von ihnen schadhaft oder ganz verfallen. | + | Im "steinigen" unteren [[Saalachtal]] finden sich auch in Tallagen heute noch Klaubsteinmauern, die einst zur Eingrenzung der Weideflächen errichtet wurden. Leider sind bereits viele von ihnen schadhaft oder ganz verfallen. |
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| | + | == Bildergalerie == |
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| | + | Datei:Steinhag im Felbertal.jpg|Steinhag im [[Felbertal]]. |
| | + | Datei:Steinhag in Au bei Lofer.jpg|Steinhag in [[Au (Lofer)|Au]] in [[Lofer]]. |
| | + | Datei:Pferch, Maurerkogel 1.jpg|Praktisch intakter Klaubstein-[[Pferch|Pfrenger]] im Umfeld des [[Maurerkogel]]s. |
| | + | Datei:Steinhag bei Schwarzenbacher Kirche.jpg|Steinhag bei der Schwarzenbacher Kirche in [[Uttendorf]]. |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| − | * "Lebendige Mauern“, Katalog zur Ausstellung der Handwerkspflege in Bayern im März 1989, Hrsg. Bayrischer Handwerkstag e. V., München 1989 | + | * "Lebendige Mauern", Katalog zur Ausstellung der Handwerkspflege in Bayern im März 1989, Hrsg. Bayrischer Handwerkstag e. V., München 1989 |
| | * 5. Symposion [[Nationalpark Hohe Tauern]] | | * 5. Symposion [[Nationalpark Hohe Tauern]] |
| − | * Franz Hörburger, "[[Salzburger Ortsnamenbuch]]“, Hrsg. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1982 | + | * [[Franz Hörburger]]: "[[Salzburger Ortsnamenbuch]]", Hrsg. [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Salzburg 1982 |
| − | * Leopold Ziller, "Die Salzburger Familiennamen“, Hrsg. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1986 | + | * [[Leopold Ziller]]: "Die Salzburger Familiennamen", Hrsg. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 1986 |
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| | [[Kategorie:Landwirtschaft]] | | [[Kategorie:Landwirtschaft]] |
| | [[Kategorie:Almwirtschaft]] | | [[Kategorie:Almwirtschaft]] |
| | [[Kategorie:Architektur]] | | [[Kategorie:Architektur]] |