Lawine: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter den Naturkatastrophen bilden '''Lawinen''' neben [[Hochwasser]] und [[Unwetter]]n die größte Gefahr für das [[Bundesland Salzburg]].
 
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== Herausragende Lawinenabgänge ==
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===== Ölbrennergut Bad Gastein =====
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Es werden Schlammlawinen ([[Mure]]n) und Schneelawinen unterschieden.
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Am [[21. Jänner]] [[1951]] wird die 14-köpfige Familie des [[Ölbrennergut]]s in [[Bad Gastein]] durch einen Neuschneelawinenabgang ausgelöscht. Insgesamt kommen innerhalb von fünf Tagen rund um dieses Datum in ganz Österreich mehr als 130 Personen durch Lawinenabgänge ums Leben.
 
Am [[21. Jänner]] [[1951]] wird die 14-köpfige Familie des [[Ölbrennergut]]s in [[Bad Gastein]] durch einen Neuschneelawinenabgang ausgelöscht. Insgesamt kommen innerhalb von fünf Tagen rund um dieses Datum in ganz Österreich mehr als 130 Personen durch Lawinenabgänge ums Leben.
  
===== Skipiste Obertauern =====
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==== Skipiste Obertauern ====
Eine mächtige Nassschneelawine begräbt am [[28. April]] [[2006]] fünf Schüler und zwei Lehrer des Gymnasiums Wien-Hagenmüllergasse (Dritter Bezirk) unter sich. Die Lawine geht in Obertauern kurz nach 11.30 Uhr zwischen Zehnerkar und Gamsleitenspitze auf die gesicherte Piste ab. Alle Verschütteten können zunächst lebend geborgen werden, ein Mädchen erliegt im Spital seinen Verletzungen.
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Eine mächtige Nassschneelawine begräbt am [[28. April]] [[2006]] fünf Schüler und zwei Lehrer des Gymnasiums Wien-Hagenmüllergasse (Dritter Bezirk) unter sich. Die Lawine geht in Obertauern kurz nach 11:30 Uhr zwischen [[Zehnerkar]] und [[Gamsleiten]]spitze auf die gesicherte Piste ab. Alle Verschütteten können zunächst lebend geborgen werden, ein Mädchen erliegt im Spital seinen Verletzungen.  Vier Mitglieder der Lawinenkommission mussten sich vor Gericht verantworten und wurden freigesprochen. Zum Unglückszeitpunkt hat nur Warnstufe 2 (mäßige Gefahr) geherrscht. Die Lawine sei aufgrund einer besonderen Schneekonsistenz, die nicht vorhersehbar gewesen sei, abgegangen.
  
===== Nassschneelawine in Muhr =====
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Am Abend des [[6. April]] [[2009]] unterbricht eine mächtige Nassschneelawine die Straße von [[Muhr]] nach [[Hintermuhr]] im [[Lungau]]. Da die Straße bereits gesperrt war kommt niemand zu Schaden. 60 Menschen werden von der Außenwelt abgeschnitten. Die Straße kann am [[14. April]] wieder für den Verkehr freigegeben werden.
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Am Abend des [[6. April]] [[2009]] unterbricht eine mächtige Nassschneelawine die Straße von [[Muhr]] nach [[Hintermuhr]] im [[Lungau]]. Da die Straße bereits gesperrt war kommt niemand zu Schaden. 60 Menschen werden von der Außenwelt abgeschnitten. Die Straße kann am [[14. April]] wieder für den Verkehr freigegeben werden.  
==Lawinenwarnkommission==  
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== Lawinenwarnkommission ==
 
In allen gefährdeten Regionen bestehen Lawinenwarnkommissionen. Deren Mitglieder - Experten im Bereich der Lawinenkunde - sind unter oft großer Gefahr auf freiwilliger Basis und ehrenamtlich tätig.  Das [[Marterl]] auf dem [[Stubnerkogel]], auf dem Lois Schafflinger aus [[Bad Gastein]] gedacht wird, der im Dienste der Lawinenkommission selbst Opfer einer Lawine wurde, bezeugt die unverzichtbare, aber gefahrvolle gemeinnützige Tätigkeit der Kommissionsmitglieder.  
 
In allen gefährdeten Regionen bestehen Lawinenwarnkommissionen. Deren Mitglieder - Experten im Bereich der Lawinenkunde - sind unter oft großer Gefahr auf freiwilliger Basis und ehrenamtlich tätig.  Das [[Marterl]] auf dem [[Stubnerkogel]], auf dem Lois Schafflinger aus [[Bad Gastein]] gedacht wird, der im Dienste der Lawinenkommission selbst Opfer einer Lawine wurde, bezeugt die unverzichtbare, aber gefahrvolle gemeinnützige Tätigkeit der Kommissionsmitglieder.  
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== Lawinensprengungen ==
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Mit Sprengstoff, ''Lawinit'' bezeichnet, einem speziell für Lawinensprengungen entwickelten Emulsionssprengstoff, der gegen mechanische und thermische Einflüsse sehr unempfindlich ist, werden gefährliche Lawinen kontrolliert abgesprengt. Gezündet werde er zeitverzögert mit einem Schlagbolzenzünder. Abgepackt sind die 2,5 Kilogramm schweren Bomben wie Würste in rot-weißer Haut.
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Zur Funktion: Etwa zwei Meter oberhalb der Schneedecke auf zwei Meter hohen Holzpfosten wird gezündet. Die Explosionswucht drückt nach unten und löst die Lawine aus. Nur in Ausnahmefällen kommt ein Hubschrauber zum Abwerfen der Sprengladung zum Einsatz.
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==== Lawinensprengungen am Obertauern ====
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Für das schwer zugängliche Gelände im Bereich des [[Gamsleiten]] und [[Zehnerkar]]s sind zwei Sprenglifte gebaut. Über ein digitales Messsystem kann der Sprengbefugte auch bei Nullsicht die Sprengladungen exakt über den Gefahrenstellen positionieren und dann zünden. Gesprengt wird meist in der Früh, bevor noch die ersten Skifahrer zu den Liften unterwegs sind.
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==Lawinenverbauung==
 
==Lawinenverbauung==
 
An gefährdeten Hängen wird mittels Schutzbauten in Form von Lawinengalerien versucht, Lawinenabgänge zu verhindern oder deren Ausmaß zu verringern.
 
An gefährdeten Hängen wird mittels Schutzbauten in Form von Lawinengalerien versucht, Lawinenabgänge zu verhindern oder deren Ausmaß zu verringern.
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==Quelle==
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==Quellen==
*Salzburger Nachrichten, u.a. 17. Dezember 2010
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* {{Quelle SN|17. Dezember 2010, 11. Jänner 2012}}
  
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[[Kategorie:Sonstiges]]
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[[Kategorie:Ereignisse]]
 
[[Kategorie:Katastrophen]]
 
[[Kategorie:Katastrophen]]

Version vom 13. Januar 2012, 18:40 Uhr

Die Ausmaße der Nassschneelawine vom 6. April 2009 nahe Muhr
Datei:Lawine Obertauern.jpg
Lawinenabgang am Obertauern auf der Lungauer Seite
Lawinengalerien über Bad Gastein
Marterl für Lois Schafflinger

Unter den Naturkatastrophen bilden Lawinen neben Hochwasser und Unwettern die größte Gefahr für das Bundesland Salzburg.

Allgemeines

Es werden Schlammlawinen (Muren) und Schneelawinen unterschieden.

Schneelawinen

Herausragende Schneelawinenabgänge

Ölbrennergut Bad Gastein

Am 21. Jänner 1951 wird die 14-köpfige Familie des Ölbrennerguts in Bad Gastein durch einen Neuschneelawinenabgang ausgelöscht. Insgesamt kommen innerhalb von fünf Tagen rund um dieses Datum in ganz Österreich mehr als 130 Personen durch Lawinenabgänge ums Leben.

Skipiste Obertauern

Eine mächtige Nassschneelawine begräbt am 28. April 2006 fünf Schüler und zwei Lehrer des Gymnasiums Wien-Hagenmüllergasse (Dritter Bezirk) unter sich. Die Lawine geht in Obertauern kurz nach 11:30 Uhr zwischen Zehnerkar und Gamsleitenspitze auf die gesicherte Piste ab. Alle Verschütteten können zunächst lebend geborgen werden, ein Mädchen erliegt im Spital seinen Verletzungen. Vier Mitglieder der Lawinenkommission mussten sich vor Gericht verantworten und wurden freigesprochen. Zum Unglückszeitpunkt hat nur Warnstufe 2 (mäßige Gefahr) geherrscht. Die Lawine sei aufgrund einer besonderen Schneekonsistenz, die nicht vorhersehbar gewesen sei, abgegangen.

Nassschneelawine in Muhr

Am Abend des 6. April 2009 unterbricht eine mächtige Nassschneelawine die Straße von Muhr nach Hintermuhr im Lungau. Da die Straße bereits gesperrt war kommt niemand zu Schaden. 60 Menschen werden von der Außenwelt abgeschnitten. Die Straße kann am 14. April wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Lawinenwarnkommission

In allen gefährdeten Regionen bestehen Lawinenwarnkommissionen. Deren Mitglieder - Experten im Bereich der Lawinenkunde - sind unter oft großer Gefahr auf freiwilliger Basis und ehrenamtlich tätig. Das Marterl auf dem Stubnerkogel, auf dem Lois Schafflinger aus Bad Gastein gedacht wird, der im Dienste der Lawinenkommission selbst Opfer einer Lawine wurde, bezeugt die unverzichtbare, aber gefahrvolle gemeinnützige Tätigkeit der Kommissionsmitglieder.

Lawinensprengungen

Mit Sprengstoff, Lawinit bezeichnet, einem speziell für Lawinensprengungen entwickelten Emulsionssprengstoff, der gegen mechanische und thermische Einflüsse sehr unempfindlich ist, werden gefährliche Lawinen kontrolliert abgesprengt. Gezündet werde er zeitverzögert mit einem Schlagbolzenzünder. Abgepackt sind die 2,5 Kilogramm schweren Bomben wie Würste in rot-weißer Haut.

Zur Funktion: Etwa zwei Meter oberhalb der Schneedecke auf zwei Meter hohen Holzpfosten wird gezündet. Die Explosionswucht drückt nach unten und löst die Lawine aus. Nur in Ausnahmefällen kommt ein Hubschrauber zum Abwerfen der Sprengladung zum Einsatz.

Lawinensprengungen am Obertauern

Für das schwer zugängliche Gelände im Bereich des Gamsleiten und Zehnerkars sind zwei Sprenglifte gebaut. Über ein digitales Messsystem kann der Sprengbefugte auch bei Nullsicht die Sprengladungen exakt über den Gefahrenstellen positionieren und dann zünden. Gesprengt wird meist in der Früh, bevor noch die ersten Skifahrer zu den Liften unterwegs sind.

Lawinenverbauung

An gefährdeten Hängen wird mittels Schutzbauten in Form von Lawinengalerien versucht, Lawinenabgänge zu verhindern oder deren Ausmaß zu verringern.

Opfer

Durch Lawinen österreichweit:

2007/09 - 29 Tote
2008/09 - 31 Tote - fünf Opfer stammen aus Salzburg
2009/10 - 39 Tote, 49 Verletzte - vier Opfer stammen aus Salzburg

Quellen