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'''Inzell''' ist eine Gemeinde in [[Oberbayern]] im Landkreis Traunstein mit knapp 4.400 Einwohner.
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'''Inzell''' ist eine Gemeinde in [[Oberbayern]] im Landkreis Traunstein mit rund 4 900 Einwohnern (2022).
  
 
==Geschichte==
 
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Die Geschichte von Inzell ist stark mit jener vom [[Erzbistum Salzburg]] verknüpft.
  
[[859]] erhielt Salzburg lehensweise von der Grafschaft Grabenstätt, [[Chiemgau]], ein Forst- und Jagdgebiet an der Traun, das zwischen Teisenberg und [[Hochstaufen]], lag. [[1048]], am [[8. April]] verleiht nunmehr Kaiser Heinrich III. per Urkunde dieses Gebiet an [[Erzbischof]] [[Baldwin]]. Nach Gründung des [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno]] bei [[Bad Reichenhall|Reichenhall]] übergab Erzbischof [[Konrad I.]] am [[20. September]] [[1177]] „dem hl. Zeno und seinen Klosterbrüdern das Gut und den Wald Inzella“.
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[[859]] erhielt Salzburg lehensweise von der Grafschaft Grabenstätt im [[Chiemgau]] ein Forst- und Jagdgebiet an der Traun, das zwischen [[Teisenberg (Berg)|Teisenberg]] und [[Hochstaufen]] lag. Am [[8. April]] [[1048]] verlieh Kaiser Heinrich III. per Urkunde dieses Gebiet an den Salzburger [[Erzbischof]] [[Baldwin]]. Nach Gründung des [[Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno]] bei [[Bad Reichenhall|Reichenhall]] übergab Erzbischof [[Konrad I. von Abenberg]] am [[20. September]] [[1177]] "dem hl. Zeno und seinen Klosterbrüdern das Gut und den Wald Inzella".
  
Die Bewohner von Inzell lebten seit Jahrhunderten unter anderem auch von Erträgen aus den [[Salzhandel|Salz-]] und Holztransporten. Für das kurfürstliche Salzamt in Reichenhall wurden Kueff- und Scheibenholz angefertigt. Mit dem [[Bergbau]] begann man Anfang des [[16. Jahrhundert]]s, als von salzburgischen Knappen auf der Nordseite des [[Hochstaufen]]s Galmei-Anbrüche (Zinkerz) entdeckt wurde. Damals war die Grenze zwischen Salzburg und Traunstein noch nicht genau festgelegt und so vertrieben [[1585]] die Traunsteiner mit Waffengewalt die Salzburger Arbeiter. Doch noch im selben Jahr verlieh Herzog Wilhelm V. das Bergwerk am Staufen mit “allen Grubengerechtigkeiten” dem Kastner zu Reichenhall und Adam Reuter in der Inz’l.
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Die Bewohner von Inzell lebten seit Jahrhunderten unter anderem auch von Erträgen aus den [[Salzhandel|Salz-]] und Holztransporten. Für das kurfürstliche Salzamt in Reichenhall wurden Kueff- und Scheibenholz angefertigt. Mit dem [[Bergbau]] begann man Anfang des [[16. Jahrhundert]]s, als von salzburgischen Knappen auf der Nordseite des [[Hochstaufen]]s Galmei-Anbrüche (Zinkerz) entdeckt wurde. Damals war die Grenze zwischen Salzburg und [[Traunstein]] noch nicht genau festgelegt und so vertrieben [[1585]] die Traunsteiner mit Waffengewalt die Salzburger Arbeiter. Doch noch im selben Jahr verlieh Herzog Wilhelm V. das Bergwerk am Staufen mit "allen Grubengerechtigkeiten" dem Kastner zu Reichenhall und Adam Reuter in der Inz’l.
  
[[1617]] bis [[1619]] erbaute der herzogliche Hofbaumeister [[Simon Reifenstuel]] eine Leitung, in der die Sole von Reichenhall über Inzell nach Traunstein gepumpt wurde. Dieses technische Meisterwerk galt im [[17. Jahrhundert]] als Weltwunder. Eine Herausforderung an die damalige Ingenieurstechnik war die Überwindung der 238 Höhenmeter zwischen Reichenhall und Inzell. Die Baumeister Simon und Hans Reiffenstuel konstruierten Hebewerke mit sieben Meter hohen Wasserrädern und nutzten als Antriebskraft die Gebirgsbäche der Gegend. Auf der 31km langen Strecke bis Traunstein wurden 8.500 Rohre aus Holz (so genannte „Deicheln“) von je vier Metern Länge verlegt. Für die Steigleitung von den Pumpwerken zu den Hochbehältern benutzte man Bleiröhren.
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[[1617]] bis [[1619]] erbaute der herzogliche Hofbaumeister Simon Reifenstuel eine Leitung, in der die [[Sole]] von Reichenhall über Inzell nach Traunstein gepumpt wurde. Dieses technische Meisterwerk galt im [[17. Jahrhundert]] als Weltwunder. Eine Herausforderung an die damalige Ingenieurstechnik war die Überwindung der 238 Höhenmeter zwischen Reichenhall und Inzell. Die Baumeister Simon und Hans Reiffenstuel konstruierten Hebewerke mit sieben Meter hohen Wasserrädern und nutzten als Antriebskraft die Gebirgsbäche der Gegend. Auf der 31 km langen Strecke bis Traunstein wurden 8 500 Rohre aus Holz (so genannte "Deicheln") von je vier Metern Länge verlegt. Für die Steigleitung von den Pumpwerken zu den Hochbehältern benutzte man Bleiröhren.
  
Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Arbeiten im Bergwerk eingestellt, weil die Erzlager erschöpft waren.  
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Ende des [[18. Jahrhundert]]s wurden die Arbeiten im Bergwerk eingestellt, weil die Erzlager erschöpft waren.
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=== Pfarrkirche St. Michael Inzell ===
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Die Pfarrkirche St. Michael Inzell wurde vom Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno erbaut. Der Probst dieses Klosters erbaute die erste romanische St.-Michaels-Kirche. Die Form dieser Urkirche kann man auf einem Grabstein, der im südlichen Seiteneingang der Pfarrkirche aufgestellt ist, sehr schön erkennen. Der Salzburger Erzbischof [[Adalbert III. von Böhmen ] weihte [[1190]] diese Kirche. Am 16. September 1724 zerstörte ein verheerender Brand auch die Pfarrkiche zum Teil. Der Turm konnte gerettet werden und von 1725 bis 1727 wurde die heutige Kirche zusammen mit der zweistöckigen Sakristei neu erbaut. Die Pläne für die Kirche zeichnete vermutlich der Salzburger Hofmaurermeister [[Tobias Kendler]].
  
 
==Sport==
 
==Sport==
Inzell ist das Zentrum des [[Bahnsport]]s im Winter, Eisspeedway und Eislaufen haben im Eisstadion Inzell Tradition. Anfang 2011 wurde das nun überdachte Eisstadion als [[Max-Aicher-Arena]] neu eröffnet.
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Inzell ist das Zentrum des [[Bahnsport]]s im Winter, [[Eisspeedway]] und [[Eislaufen]] (u. a. Eisschnelllauf-Wettbewerbe) haben im Eisstadion Inzell Tradition. Anfang 2011 wurde das nun überdachte Eisstadion als ''Max-Aicher-Arena'' neu eröffnet, die  mit einer Größe von 90 m x 200 m ein Fassungsvermögen von 10 000 Besuchern hat.
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== Persönlichkeiten ==
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=== Töchter und Söhne der Gemeinde===
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* [[Anton Cajetan Adlgasser]] (* 1729; † 1777), Komponist, Organist und Pianist in der [[Stadt Salzburg]].
  
==Quelle==
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==Bilder ==
* [http://www.derchiemgauer.de/Cityguide/lkrtraunstein/Inzell/chronik.htm Chronik von Inzell]
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==Quellen==
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* [https://www.gemeindeverwaltung-inzell.de/unsere-gemeinde/ueber-uns/geschichte/seite Chronik von Inzell]
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* www.derchiemgauer.de/Cityguide/lkrtraunstein/Inzell/chronik.htm, Chronik von Inzell, der Link war bei einer Überprüfung am 8. November 2023 nicht mehr abrufbar
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* [https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/st-michael-inzell/cont/59515 www.erzbistum-muenchen.de], Geschichte der Pfarrkirche
  
==Bildergalerie==
 
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Datei:Ortsimpression Inzell.jpg|Ortsimpression Inzell
 
Datei:Inzellkirche innen.jpg|Pfarrkirche Inzell, Innenansicht
 
Datei:Inzell, Rathaus.jpg|Inzell, Rathaus
 
Datei:Innzell, Gasthof zur Post.jpg|Innzell, Gasthof zur Post am Ortsplatz
 
Datei:Training der Eisschnelläufer in Inzell.jpg|Training der Eisschnellläufer in Inzell
 
Datei:Innzell Eisstadion im Sommer.jpg|Inzell-Eisstadion im Sommer
 
Datei:2005-08-07, Eislaufstadion in Inzell 066.jpg|Eissportstadion im Sommer
 
Datei:Tradition in Inzell, Festwagen.jpg|Tradition in Inzell, Festwagen
 
Datei:Moorgebiet in Inzell.jpg|Moorlandschaft in Inzell
 
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==Weblink==
 
* [http://www.gemeindeverwaltung-inzell.de/  Homepage der Gemeinde Innzell]
 
  
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Geografie]]
 
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Aktuelle Version vom 8. November 2023, 21:28 Uhr

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Inzell
Karte
Zentrumsansicht von Inzell
Innenpanorama der Pfarrkirche Inzell
Schautafel erste bayerische Soleleitung Reichenhall-Inzell.

Inzell ist eine Gemeinde in Oberbayern im Landkreis Traunstein mit rund 4 900 Einwohnern (2022).

Geschichte

Die Geschichte von Inzell ist stark mit jener vom Erzbistum Salzburg verknüpft.

859 erhielt Salzburg lehensweise von der Grafschaft Grabenstätt im Chiemgau ein Forst- und Jagdgebiet an der Traun, das zwischen Teisenberg und Hochstaufen lag. Am 8. April 1048 verlieh Kaiser Heinrich III. per Urkunde dieses Gebiet an den Salzburger Erzbischof Baldwin. Nach Gründung des Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno bei Reichenhall übergab Erzbischof Konrad I. von Abenberg am 20. September 1177 "dem hl. Zeno und seinen Klosterbrüdern das Gut und den Wald Inzella".

Die Bewohner von Inzell lebten seit Jahrhunderten unter anderem auch von Erträgen aus den Salz- und Holztransporten. Für das kurfürstliche Salzamt in Reichenhall wurden Kueff- und Scheibenholz angefertigt. Mit dem Bergbau begann man Anfang des 16. Jahrhunderts, als von salzburgischen Knappen auf der Nordseite des Hochstaufens Galmei-Anbrüche (Zinkerz) entdeckt wurde. Damals war die Grenze zwischen Salzburg und Traunstein noch nicht genau festgelegt und so vertrieben 1585 die Traunsteiner mit Waffengewalt die Salzburger Arbeiter. Doch noch im selben Jahr verlieh Herzog Wilhelm V. das Bergwerk am Staufen mit "allen Grubengerechtigkeiten" dem Kastner zu Reichenhall und Adam Reuter in der Inz’l.

1617 bis 1619 erbaute der herzogliche Hofbaumeister Simon Reifenstuel eine Leitung, in der die Sole von Reichenhall über Inzell nach Traunstein gepumpt wurde. Dieses technische Meisterwerk galt im 17. Jahrhundert als Weltwunder. Eine Herausforderung an die damalige Ingenieurstechnik war die Überwindung der 238 Höhenmeter zwischen Reichenhall und Inzell. Die Baumeister Simon und Hans Reiffenstuel konstruierten Hebewerke mit sieben Meter hohen Wasserrädern und nutzten als Antriebskraft die Gebirgsbäche der Gegend. Auf der 31 km langen Strecke bis Traunstein wurden 8 500 Rohre aus Holz (so genannte "Deicheln") von je vier Metern Länge verlegt. Für die Steigleitung von den Pumpwerken zu den Hochbehältern benutzte man Bleiröhren.

Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Arbeiten im Bergwerk eingestellt, weil die Erzlager erschöpft waren.

Pfarrkirche St. Michael Inzell

Die Pfarrkirche St. Michael Inzell wurde vom Augustiner-Chorherrenstift St. Zeno erbaut. Der Probst dieses Klosters erbaute die erste romanische St.-Michaels-Kirche. Die Form dieser Urkirche kann man auf einem Grabstein, der im südlichen Seiteneingang der Pfarrkirche aufgestellt ist, sehr schön erkennen. Der Salzburger Erzbischof [[Adalbert III. von Böhmen ] weihte 1190 diese Kirche. Am 16. September 1724 zerstörte ein verheerender Brand auch die Pfarrkiche zum Teil. Der Turm konnte gerettet werden und von 1725 bis 1727 wurde die heutige Kirche zusammen mit der zweistöckigen Sakristei neu erbaut. Die Pläne für die Kirche zeichnete vermutlich der Salzburger Hofmaurermeister Tobias Kendler.

Sport

Inzell ist das Zentrum des Bahnsports im Winter, Eisspeedway und Eislaufen (u. a. Eisschnelllauf-Wettbewerbe) haben im Eisstadion Inzell Tradition. Anfang 2011 wurde das nun überdachte Eisstadion als Max-Aicher-Arena neu eröffnet, die mit einer Größe von 90 m x 200 m ein Fassungsvermögen von 10 000 Besuchern hat.

Persönlichkeiten

Töchter und Söhne der Gemeinde

Bilder

 Inzell – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
 Pfarrkirche St. Michael Inzell – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

  • Chronik von Inzell
  • www.derchiemgauer.de/Cityguide/lkrtraunstein/Inzell/chronik.htm, Chronik von Inzell, der Link war bei einer Überprüfung am 8. November 2023 nicht mehr abrufbar
  • www.erzbistum-muenchen.de, Geschichte der Pfarrkirche