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| − | + | '''Carl Zuckmayer''' (* [[27. Dezember]] [[1896]] in Nackenheim am Rhein, [[Deutschland]]; † [[18. Jänner]] [[1977]] in Visp, [[Schweiz]]) war ein bedeutender europäischer Schriftsteller. | |
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| + | Carl Zuckmayer war bereits mit der Wienerin Alice von Herdan verheiratet, als er auf Anraten [[Richard Billinger]]s [[1926]] die [[Wiesmühl]] in [[Henndorf am Wallersee]] mit dem Erlös aus dem Lustpiel ''Der fröhliche Weinberg'' (1925) kaufte. Lebten Zuckmayer und seine Familie zunächst noch überwiegend in Berlin und nutzten die Wiesmühl vor allem als Sommerresidenz, so zogen sie nach der Machtergreifung [[Adolf Hitler|Hitlers]] in [[Deutschland]] dauerhaft nach Henndorf. Viele der literarischen Arbeiten Zuckmayers entstanden aber auch vor [[1933]] schon in Henndorf, so zum Beispiel sein großer Erfolg ''Der Hauptmann von Köpenick'' (1930). | ||
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| − | + | [[1935]] schrieb Zuckmayer in Henndorf seinen einzigen zu Lebzeiten abgeschlossenen und veröffentlichten Roman ''Salwàre oder Die Magdalena von Bozen''. Das Buch wurde in Österreich herausgegeben, da es in Deutschland kurz vor dem Erscheinen verboten wurde. Als die Nationalsozialisten im März [[1938]] in Österreich einmarschierten entschied sich Zuckmayer zur Flucht in die Schweiz. Wenig später reiste er in die [[USA]] weiter. | |
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| − | + | [[1947]] kehrte Zuckmayer kurz nach Henndorf zurück, als in Salzburg zwei Filme nach seinen Drehbüchern entstanden. [[1948]] wurde die Wiesmühl an das Ehepaar Zuckmayer zurückgegeben. Ohne dorthin zurückgezogen zu sein, verkauften sie das Anwesen im Jahr [[1950]]. | |
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| + | Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen wurde Carl Zuckmayer [[1974]] der erste [[Salzburger Literaturpreis]] verliehen. Im Jahr darauf erhielt er den [[Ring des Landes Salzburg]]. | ||
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| + | Carl Zuckmayer nannte einmal die Zeit, während er in Henndorf wohnte: "Einmal gelebt im Paradiese" | ||
| + | [[Datei:DSC00459 a.jpg|thumb|Ausstellung 125 Jahre Carl Zuckmayr beim Dorfbrunnen in Henndorf]] | ||
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| − | [[ | + | {{Quelle Kulturlexikon}} |
| − | [[Kategorie:Schriftsteller | + | * [http://www.carl-zuckmayer.de/ Carl Zuckmayer Gesellschaft] |
| + | * [http://www.henndorf.at/system/web/zusatzseite.aspx?menuonr=218732910&detailonr=218283191 www.henndorf.at] | ||
| + | * ''Als wär’s ein Stück von mir. Horen der Freundschaft''. Autobiographie. Frankfurt/Main (S. Fischer), 1966 | ||
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Aktuelle Version vom 28. Mai 2022, 13:50 Uhr
Carl Zuckmayer (* 27. Dezember 1896 in Nackenheim am Rhein, Deutschland; † 18. Jänner 1977 in Visp, Schweiz) war ein bedeutender europäischer Schriftsteller.
Zuckmayer und Salzburg
Carl Zuckmayer war bereits mit der Wienerin Alice von Herdan verheiratet, als er auf Anraten Richard Billingers 1926 die Wiesmühl in Henndorf am Wallersee mit dem Erlös aus dem Lustpiel Der fröhliche Weinberg (1925) kaufte. Lebten Zuckmayer und seine Familie zunächst noch überwiegend in Berlin und nutzten die Wiesmühl vor allem als Sommerresidenz, so zogen sie nach der Machtergreifung Hitlers in Deutschland dauerhaft nach Henndorf. Viele der literarischen Arbeiten Zuckmayers entstanden aber auch vor 1933 schon in Henndorf, so zum Beispiel sein großer Erfolg Der Hauptmann von Köpenick (1930).
Zuckmayer schilderte die Henndorfer Jahre ausführlich in seiner 1966 erschienenen Autobiographie Als wär’s ein Stück von mir. Nach eigenen Angaben verbrachte er dort Jahre wie im Paradies, seine Frau und er luden andere Exilliteraten und Salzburger Künstler in ihr Haus ein und begründeten damit den Henndorfer Kreis, eine lose literarische Vereinigung, der unter anderem Ödön von Horváth, Stefan Zweig oder Johannes Freumbichler angehörten.
1935 schrieb Zuckmayer in Henndorf seinen einzigen zu Lebzeiten abgeschlossenen und veröffentlichten Roman Salwàre oder Die Magdalena von Bozen. Das Buch wurde in Österreich herausgegeben, da es in Deutschland kurz vor dem Erscheinen verboten wurde. Als die Nationalsozialisten im März 1938 in Österreich einmarschierten entschied sich Zuckmayer zur Flucht in die Schweiz. Wenig später reiste er in die USA weiter.
1947 kehrte Zuckmayer kurz nach Henndorf zurück, als in Salzburg zwei Filme nach seinen Drehbüchern entstanden. 1948 wurde die Wiesmühl an das Ehepaar Zuckmayer zurückgegeben. Ohne dorthin zurückgezogen zu sein, verkauften sie das Anwesen im Jahr 1950.
1970 war Carl Zuckmayer Festredner bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele 1970. Der Titel seiner Festrede lautete "Über die musische Bestimmung des Menschen".
Ehrungen
Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen wurde Carl Zuckmayer 1974 der erste Salzburger Literaturpreis verliehen. Im Jahr darauf erhielt er den Ring des Landes Salzburg.
Nach ihm sind der Carl-Zuckmayer-Weg in Henndorf am Wallersee und die Carl-Zuckmayer-Straße im Salzburger Stadtteil Kasern benannt.
Zitat
Carl Zuckmayer nannte einmal die Zeit, während er in Henndorf wohnte: "Einmal gelebt im Paradiese"
Weblinks
Quellen
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): "Salzburger Kulturlexikon", Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1
- Carl Zuckmayer Gesellschaft
- www.henndorf.at
- Als wär’s ein Stück von mir. Horen der Freundschaft. Autobiographie. Frankfurt/Main (S. Fischer), 1966