Hermann Hinterstoisser (Primar): Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Hermann Nikolaus Hinterstoisser war der Sohn des k. k. Forstwarts Hermann Hinterstoisser und seiner Frau Elisabeth, geborene Burgfeld. Der österreichische Luftfahrtpionier [[Franz Hinterstoisser]] | + | Hermann Nikolaus Hinterstoisser war der Sohn des k. k. Forstwarts [[Hermann Hinterstoisser (Forstbeamter)|Hermann Hinterstoisser]] (* 1831; † 1899) und seiner Frau Elisabeth, geborene Burgfeld. Der österreichische Luftfahrtpionier [[Franz Hinterstoisser]] (* 1863; † 1933) und der [[Steiermark|steirische]] Forstbeamte Nikolaus Hinterstoisser (* 1864; † 1913) sind seine Brüder. Nach dem Besuch der [[Volksschule Aigen]] und des Gymnasiums [[Collegium Mariano-Rupertinum]] in Salzburg studierte er als Militärstipendiat Medizin in [[Wien]]. Während seines Studiums wurde er 1881 Mitglied der Burschenschaft ''Silesia Wien'', deren Ehrenbursch er 1902 wurde. [[1887]] wurde er zum Dr. med. promoviert. Er diente als Einjährig-Freiwilliger im [[Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59]]. [[1887]] wurde er zum Oberarzt ernannt und arbeitete in Wien in einem Garnisonsspital. [[1887]]/88 war er als Operateur an die Universitätsklinik von [[Theodor Billroth]] abkommandiert. [[1890]] wurde er Regimentsarzt. Um 1891/92 lernte er bei Rudolf Chrobak an der Wiener Universitäts-Frauenklinik. 1892 wurde er Reservist und ging nach Teschen, wo er die Direktion sowie das chirurgische und gynäkologische Primariat des Allgemeinen Krankenhauses der evangelischen Gemeinde übernahm. |
| − | Er war ehrenamtlich sehr aktiv, unter anderem prägte er das Sanitätswesen in [[Schlesien]]; so gründete er 1893 in Teschen den Verein Ostschlesischer Ärzte, dessen Vorstand er wurde. Von 1902 bis 1908 war er Mitglied des Schlesischen Sanitätsrates in Troppau, tschechisch ''Opava'' (Schlesien) und dann bis 1920 des Obersten Sanitätsrates in Wien. Von 1896 bis 1920 war er als Ratsherr Mitglied der Gemeindevertretung der Stadt Teschen. Am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] nahm er als Oberstabsarzt der Reserve 2. Klasse teil. | + | Er war ehrenamtlich sehr aktiv, unter anderem prägte er das Sanitätswesen in [[Schlesien]]; so gründete er 1893 in Teschen den Verein Ostschlesischer Ärzte, dessen Vorstand er wurde. Von 1902 bis 1908 war er Mitglied des Schlesischen Sanitätsrates in Troppau, tschechisch ''Opava'' (Schlesien) und dann bis 1920 des Obersten Sanitätsrates in Wien. Von 1896 bis 1920 war er als Ratsherr Mitglied der Gemeindevertretung der Stadt Teschen, polnisch ''Cieszyn''. Am [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] nahm er als Oberstabsarzt der Reserve 2. Klasse teil. |
| − | 1930 | + | Am [[31. Oktober]] [[1930]] trat er als [[Polen|polnischer]] Wojwodschaftsbeamter in den Ruhestand. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge zu medizinischen Themen. In seiner Freizeit war er ein begeisterter Bergsteiger und bestieg zahlreiche Gipfel in den [[Alpen]], so den [[Großglockner]], Ortler, Jungfrau, Monte Rosa, Bernina und Montblanc. Auf einer dieser Bergtouren verstarb er 1932 im [[Tirol]]er Defereggental. |
Seit [[1889]] war er verheiratet mit Alexandra, geborene Gangler.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-aigen/TRB4/?pg=28 Trauungsbuch der Pfarre Salzburg-Aigen, Band IV, S. 25.]</ref> | Seit [[1889]] war er verheiratet mit Alexandra, geborene Gangler.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-aigen/TRB4/?pg=28 Trauungsbuch der Pfarre Salzburg-Aigen, Band IV, S. 25.]</ref> | ||
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| + | == Auszeichnungen == | ||
| + | Hermann Hinterstoisser war Offizier des Franz-Josefs-Ordens mit der Kriegsdekoration und den Schwertern sowie Träger des Eisernen Kreizes, des Offizierszeichens I. Klasse vom [[Rotes Kreuz|Österreichischen Roten Kreuz]] mit der Kriegsdekoration, der preißischen Rot-Kreuz-Medaille II. und III. Klasse und des Marianerkreuzes des Deutschen Ritterordens. | ||
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| + | Seit [[1913]] war er Ehrenbürger der Stadt Oderfurt, tschechisch ''Přívoz'', seit [[1917]] Ehrenbürger der Stadt Teschen, polnisch ''Cieszyn''. | ||
== Quellen == | == Quellen == | ||
Version vom 4. Juli 2021, 06:53 Uhr
Dr. med. Hermann Hinterstoisser (* 7. Dezember 1861 in Aigen-Hinterwinkl bei Salzburg[1]; † 12. August 1932 in St. Jakob in Defereggen, Osttirol[2]) war ein Salzburger Chirurg, Chefarzt, Oberstabsarzt und Krankenhausdirektor.
Leben
Hermann Nikolaus Hinterstoisser war der Sohn des k. k. Forstwarts Hermann Hinterstoisser (* 1831; † 1899) und seiner Frau Elisabeth, geborene Burgfeld. Der österreichische Luftfahrtpionier Franz Hinterstoisser (* 1863; † 1933) und der steirische Forstbeamte Nikolaus Hinterstoisser (* 1864; † 1913) sind seine Brüder. Nach dem Besuch der Volksschule Aigen und des Gymnasiums Collegium Mariano-Rupertinum in Salzburg studierte er als Militärstipendiat Medizin in Wien. Während seines Studiums wurde er 1881 Mitglied der Burschenschaft Silesia Wien, deren Ehrenbursch er 1902 wurde. 1887 wurde er zum Dr. med. promoviert. Er diente als Einjährig-Freiwilliger im Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59. 1887 wurde er zum Oberarzt ernannt und arbeitete in Wien in einem Garnisonsspital. 1887/88 war er als Operateur an die Universitätsklinik von Theodor Billroth abkommandiert. 1890 wurde er Regimentsarzt. Um 1891/92 lernte er bei Rudolf Chrobak an der Wiener Universitäts-Frauenklinik. 1892 wurde er Reservist und ging nach Teschen, wo er die Direktion sowie das chirurgische und gynäkologische Primariat des Allgemeinen Krankenhauses der evangelischen Gemeinde übernahm.
Er war ehrenamtlich sehr aktiv, unter anderem prägte er das Sanitätswesen in Schlesien; so gründete er 1893 in Teschen den Verein Ostschlesischer Ärzte, dessen Vorstand er wurde. Von 1902 bis 1908 war er Mitglied des Schlesischen Sanitätsrates in Troppau, tschechisch Opava (Schlesien) und dann bis 1920 des Obersten Sanitätsrates in Wien. Von 1896 bis 1920 war er als Ratsherr Mitglied der Gemeindevertretung der Stadt Teschen, polnisch Cieszyn. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Oberstabsarzt der Reserve 2. Klasse teil.
Am 31. Oktober 1930 trat er als polnischer Wojwodschaftsbeamter in den Ruhestand. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge zu medizinischen Themen. In seiner Freizeit war er ein begeisterter Bergsteiger und bestieg zahlreiche Gipfel in den Alpen, so den Großglockner, Ortler, Jungfrau, Monte Rosa, Bernina und Montblanc. Auf einer dieser Bergtouren verstarb er 1932 im Tiroler Defereggental.
Seit 1889 war er verheiratet mit Alexandra, geborene Gangler.[3]
Auszeichnungen
Hermann Hinterstoisser war Offizier des Franz-Josefs-Ordens mit der Kriegsdekoration und den Schwertern sowie Träger des Eisernen Kreizes, des Offizierszeichens I. Klasse vom Österreichischen Roten Kreuz mit der Kriegsdekoration, der preißischen Rot-Kreuz-Medaille II. und III. Klasse und des Marianerkreuzes des Deutschen Ritterordens.
Seit 1913 war er Ehrenbürger der Stadt Oderfurt, tschechisch Přívoz, seit 1917 Ehrenbürger der Stadt Teschen, polnisch Cieszyn.
Quellen
- Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950, Band 2. Wien (Österreichische Akademie der Wissenschaften) 1959, Seite 325f.
- MGSLK 72, 1932, S. 171.
- Wiener Medizinische Wochenschrift vom 17. September 1932 (Nachruf von Paul Dehn)