St. Georgen im Pinzgau
Über die ehemalige Pinzgauer Gemeinde St. Georgen im Pinzgau informiert der Artikel St. Georgen im Pinzgau (Gemeinde).
St. Georgen im Pinzgau ist eine Ortschaft, eine Katastralgemeinde und eine Straßenbezeichnung der Pinzgauer Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße.
Geografie
St. Georgen im Pinzgau liegt nördlich der Pinzgauer Straße (B 311), der Westbahn und der Salzach zwischen den Ortschaften Gries im Pinzgau im Osten, Winkl im Norden und Steinbach im Westen. Mit 1. Jänner 2019 hatte die Ortschaft 232 Einwohner.
Bekannt ist St. Georgen vor allem durch die Pfarrkirche zum hl. Georg der seit 1858 eine eigenständigen Pfarre St. Georgen im Pinzgau. Das 1996 eingerichtete Heimatmuseum "Unser kleines Museum" gibt Zeugnis von der Geschichte des Ortes, der über eine eigene Volksschule verfügt.
Die Ortschaft verfügt über eine eigene Volksschule.
Hier befindet sich das Museum für Sagen und Märchen.
Geschichte
St. Georgen im Pinzgau war bis zur Eingemeindung in die Gemeinde Bruck eine eigenständige Gemeinde.
Die Ortschaft trug ursprünglich den Namen Niederhaim. Im Laufe der Zeit übertrug sich der Kirchenname St. Georg auf die gesamte Ortschaft, die danach lange als St. Georgen in Niederhaim und in der neueren Zeit als St. Georg im Pinzgau bezeichnet wurde.
Prähistorische Funde
Im Bereich der früheren Gemeinde St. Georgen im Pinzgau befinden sich mehrere prähistorische Fundplätze. Der bekannteste ist der Weberpalfen oder Burgstall, auf dem schon am Übergang von der Steinzeit zur Metallzeit Wohnplätze waren. Darüber hinaus wurden beim Jagerbauer in Niederhof und bei der ehemaligen Tankstelle neben der Pinzgauer Straße (B 311) im Ortsbereich von Gries im Pinzgau Urnengräber gefunden. Am Leyererfeld wurde eine frühbronzezeitliche Wohnstelle ausgegraben, die erste auf einem Pinzgauer Talboden. Auch während der Salzachregulierung im Jahr 1837 fanden Arbeiter zwei Bronzebeile und eine Gussplatte aus Kupfer.
Mittelalter
Auf dem Weberpalfen stand im frühen Mittelalter ein hölzerner Burgturm. Martin Hell war der Ansicht, dass es eine slawische Höhenburg gewesen sein könnte, die um 580 erbaut worden ist. Es fand sich keine gemörtelte Mauer, aber ein Haufen Steine, die zusammen getragen worden waren. Der Name Burgstall bestätigt die Annahme einer mittelalterlichen Anlage.
Protestantenemigration
Im Jahr 1732 emigrierten auch mehrere Familien und Einzelpersonen aus St. Georgen im Pinzgau und zwar aus den Gütern Bliemreit, Pernschall, Palfen, Vorderwinkl, Pruggbachmühl, Unterrißfeichten, Viechofen und Wirtshaus St. Georgen. "Hans Empacher, Gastgeb, hat 1347 fl. Schulden, nimmt mit: Zwei Eltern und Schwester, eine Tochter und 55 fl. bar. Das Anwesen überläßt er seinem Weib und seinen Kindern, die nicht ausziehen. Er kommt nach Krausendorf in Ostpreußen...Vor seinem Abschied pflanzte er die Linde am Wege zur Kirche hinauf, die heute so groß und mächtig dasteht als Erinnerungsmal an jene turbulente Zeit." Diese Linde zählt heute zu den Naturdenkmälern im Bundesland Salzburg.
Eingemeindung
- Hauptartikel St. Georgen im Pinzgau (Gemeinde)
Bis zu seiner Eingemeindung in die Gemeinde (damals noch) Bruck an der Glocknerstraße am 1. Jänner 1939 war St. Georgen im Pinzgau eine selbstständige Gemeinde.
Quellen
- Josef Lahnsteiner: Unterpinzgau, Zell am See, Taxenbach, Rauris, Selbstverlag, Hollersbach 1960
- Statistik Austria
- kirchen.net
- Land Salzburg