Paul Graener

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Dr. h.c. Paul Graener (* 11. Jänner 1872 in Berlin, Deutschland; † 13. November 1944 in der Stadt Salzburg) war ein deutscher Komponist und Dirigent sowie Direktor des Salzburger Mozarteums und NS-Kulturpolitiker.

Leben

Paul Hermann Franz Gräner kam aus einfachen Verhältnissen, wurde jedoch bereits früh musikalisch gefördert. Nach seiner musikalischen Ausbildung, die er in Berlin erhielt, hatte Graener Engagements in Norddeutschland. 1896 übersiedelte er nach London, wo er von 1898 bis 1906 als Musikdirektor am Haymarket Theatre arbeitete, dann an der London Academy of Music. 1908 übersiedelte er nach Wien, wo er am Neuen Wiener Konservatorium Komposition unterrichtete.

Am 1. Juni 1911 wurde er zum Direktor des Salzburger Mozarteums ernannt und übersiedelte mit Familie nach Salzburg. Neben seiner Lehrverpflichtung war er auch Dirigent des Mozarteumorchesters. Auch richtete er 1913 eine Kinderchorschule unter der Leitung von Felix Gruber ein. Als ihm mit Robert Hirschfeld ein Schulinspektor zur Seite gestellt wurde, wurde der Vertrag mit dem Mozarteum am 18. Februar 1914 aufgelöst.

Von 1914 an lebte und wirkte er als Komponist und Kompositionslehrer in Deutschland.

Seit dem Ende der 1920er-Jahre engagierte er sich für den Nationalsozialismus. Von 1933 bis 1941 hatte er führende Positionen in der Reichsmusikkammer inne.

1944 wurde Graeners Berliner Wohnung zerstört; alle Manuskripte gingen verloren. Graener flüchtete mit seiner Familie nach Salzburg. Bald darauf verstarb er hier, 72-jährig, im Landeskrankenhaus.

Familie

Paul Graener war verheiratet mit Maria Elisabeth, geborene Hauschild (* 1872; † 1954), die ihm drei Kinder schenkte:

  • Heinz Paul Hermann († mit acht Jahren),
  • Paul Julius Franz (* 1898; † 1918) und
  • Clara Hulda Maria (* 1903; † 1933), deren Töchter Gabriele und Annette vom Ehepaar Graener adoptiert wurden.

Ehrung

Die Leipziger Universität verlieh Paul Graener 1925 ihre Ehrendoktorwürde.

Quelle

  • Scharf, Katharina: Paul Graener - der gescheiterte Reformer, in: Julia Hinterberger (Hrsg.): Von der Musikschule zum Konservatorium. Das Mozarteum 1841–1922: Wien (Hollitzer) 2017, S. 353ff.
Zeitfolge