Martin Knoll (Architekt)
Martin Knoll (* 4. August 1888 in Morzg[1]; † 14. Juli 1937 in der Stadt Salzburg-Morzg[2]) war ein Salzburger Architekt und Baumeister aus Morzg.
Leben und Beruf
Martin Knoll war der Sohn des gleichnamigen Zimmer- und Maurermeisters Martin Knoll (* 1849; † 1935) und seiner Frau Juliana, geborene Eder.[3] Er absolvierte die Staatsgewerbeschule in Wien und studierte an der königlich bayerischen Technischen Hochschule in München, legte 1914 die Baumeisterprüfung ab und setzte nach seiner Teilnahme am Ersten Weltkrieg noch vor Kriegsende seine Studien im Sommersemester 1918 bei Leopold Bauer und an der Akademie der Bildenden Künste in Wien fort. An zahlreichen Bauprojekten seines Vaters in Morzg wirkte der Sohn bereits mit. Der Heimatstil mit Details aus dem Jugendstil prägte im väterlichen Betrieb sein Frühwerk, den Mörtelbauernhof (1909), das Haus Knoll in Morzg (1909 bis 1911). Später führte es zu "bemerkenswerten Versuchen, den Charakter des Salzburger Mittelflur-Einhauses auf das vornehme Landhaus zu übertragen". Ab 1925 war er selbstständiger Architekt in Salzburg. So entstanden 1933-34 das Haus Walderdorff am Gaisberg und 1934-35 das Haus Woodward in St. Jakob am Thurn.
1922 arbeitete er am Festspielhausprojekt gemeinsam mit Wunibald Deininger (nahe dem Expressionismus), 1923 die Turnhalle Morzg. Sein (nicht verwirklichter) Plan für das Kurhaus in Salzburg zeigt bereits eine Versachlichung. Er entstand 1928 ebenfalls gemeinsam mit Deininger. Der Posthof entstand 1930-32 und ist eine "vorbildlich in die altstädtische Situation integrierte Moderne Architektur" (Friedrich Achleitner).
Knoll war seit 1920 verheiratet mit Aloisia Luise, geborene Hauser (* 17. April 1897 in Taxen[4]; † 16. Mai 1935 in Maxglan[5]). Sein gleichnamiger Sohn Martin (* 1928; † 2013) war ebenfalls im Baugewerbe tätig.
Bauten (Auszug)
- Wohnhaus, Werkstatt und Bauhof von Martin Knoll befanden sich in der Morzger Straße 84 und 84a. Heute wird das Gebäude nur mehr als Wohnhaus genutzt. Er errichtete oder änderte unter anderem folgende Bauten:
- Posthof, Kaigasse 41, Neubau 1930 bis 1932
- Berchtesgadener Hof, Kaigasse 37, Umbau und Neubau 1930 bis 1931
- Lasserhof, Erweiterung, Morzger Straße 31, 1931
- Villa Amanshauser auf dem Festungsberg
Quellen
- Salzburgwiki
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1